"Spiele gerne alleine vor der Abwehr"

Julian Weigl absolvierte gegen Warschau sein erstes Spiel in der Champions League
© getty

Gegen Legia Warschau absolvierte Julian Weigl sein erste Partie in der Champions League. Nach dem 6:0-Sieg des BVB stellte er sich in der Mixed Zone den Fragen der Reporter. Dabei sprach er über das Spiel gegen Warschau, Raphael Guerreiro und seine bevorzugte Position.

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Frage: Herr Weigl, wie schätzen Sie den klaren Sieg ein?

Julian Weigl: Ich denke, wir haben es sehr gut gemacht. Wir haben kein Gegentor kassiert und uns sehr viele Chancen herausgespielt, wir hätten sogar mehr davon nutzen können. Ein recht viel besseres erstes Champions-League-Spiel kann ich mir nicht erträumen.

Frage: Sie haben am Dienstag noch gesagt, es gebe keine Favoritenrollen in der Champions League. Das Spiel zeugt aber doch eher von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, Warschau nicht das ganz große Kaliber.

Weigl: Warschau hat uns den Ball überlassen und sich darauf konzentriert, unser Spiel zu zerstören und über Konter zu kommen. Da hat man klar gemerkt, dass wir im Spiel mit dem Ball mehr Qualität hatten.

Frage: War Legia nach dem Leipzig-Spiel, in dem alle Spieler sehr viele Fehler gemacht haben, genau der richtige Gegner, um wieder Sicherheit ins eigene Spiel zu bekommen?

Weigl: Das kann man so sagen. Jeder war unzufrieden mit dem Spiel in Leipzig, das war auf gar keinen Fall unser Anspruch. Für uns war es wichtig, wieder in die Abläufe zu kommen und Selbstvertrauen zu tanken. Wir hatten viel Platz im Mittelfeld, sodass die Abstände zwischen uns gut waren.

Julian Weigls Statistiken im Spiel bei Legia Warschau

Frage: Gegen Warschau war es von der Grundordnung wieder ein 4-3-3 mit Ihnen auf der Sechs. Zuletzt gab es aber auch immer wieder Formationen mit einer Doppelsechs vor der Abwehr. Welche Konstellation bevorzugen Sie?

Weigl: Ich spiele sehr gerne alleine vor der Abwehr, um meine Freiräume zu haben, wenn ich mir den Ball von den Innenverteidigern hole. Aber das hängt auch immer vom Gegner ab. Wir haben viel Qualität im Kader, um darauf zu reagieren. Letztes Jahr hat es mit Ilkay Gündogan oder Gonzalo Castro zu zweit auch gut funktioniert. Ich habe aber keinen Lieblingspartner.

Frage: Mit Sebastian Rode hatte es am Samstag in Leipzig nicht so gut geklappt.

Weigl: Wir hatten noch nicht so viel Zeit gemeinsam auf dem Platz. Gegen Leipzig war es für uns alle schwer, ich hatte auch keinen guten Tag. Da ist es uns nicht gelungen, in die Positionen zu kommen. Das wird mit Sebastian mit der Zeit sicherlich auch noch besser werden. Gegen Warschau war es wichtig, zwei hoch stehende Achter zu haben, weil uns der Gegner in diesem Bereich viele Räume geboten hat und wir hier Tempo in unser Spiel bringen konnten.

Frage: Einer dieser Achter war Raphael Guerreiro, der seine starke Leistung mit einem Tor gekrönt hat. Wie haben Sie seine Leistung gesehen?

Weigl: Jeder hat gesehen, wie viel Qualität er mitbringt. Egal, auf welcher Position man ihn einsetzt, er bringt immer 100 Prozent. Er hat unglaublich viel Qualität mit dem Ball und hat eine sehr gute Drehung. Er hat das sehr gut gemacht, das hat gut gepasst zwischen uns, wir hatten im Mittelfeld ein gutes Dreieck. Wir hoffen, dass er so weiterspielt.

Frage: Am nächsten Champions-League-Spieltag kommt Real Madrid nach Dortmund. Wie viel Zuversicht gibt dieser Sieg, dass ihr auch die nächste Aufgabe lösen könnt?

Weigl: Mein Augenmerk liegt noch nicht auf Real Madrid. Wir haben in ein paar Tagen schon das nächste Heimspiel gegen Darmstadt, darauf gilt es sich vorzubereiten.

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Frage: Gegen Darmstadt reichte es vergangene Saison zuhause nur zu einem Unentschieden. Was erwarten Sie am Samstag für einen Gegner?

Weigl: Darmstadt ist noch eine Wundertüte. Letztes Jahr war die Spielweise klar, sie haben sehr viele lange Bälle gespielt und sich mit Sandro Wagner dann auf die zweiten Bälle konzentriert. Jetzt wissen wir noch nicht genau, was auf uns zukommt. Wir werden das Spiel der Darmstädter in den nächsten Tagen gut analysieren. Aber es ist wichtig, dass wir unser Spiel durchbringen, viel Ballbesitz haben und über die Halbpositionen unser Tempo ins Spiel bringen.

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