Erster Sieg! Gladbach dominiert im Celtic Park

Borussia Mönchengladbach zeigte eine sehr engagierte Leistung im Celtic Park
© getty

Borussia Mönchengladbach hat am dritten Spieltag der Champions League die ersten Punkte in Gruppe C geholt. Beim Celtic FC gewann das Team von Andre Schubert mit 2:0 (0:0). Lars Stindl und Andre Hahn sorgten für den zweiten Fohlen-Sieg der Champions-League-Geschichte, den ersten in dieser Spielzeit.

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Vor 60.000 Zuschauern im Celtic Park übernahm Borussia Mönchengladbach nach einer Viertelstunde das Kommando und erarbeitete sich im ersten Durchgang ein Chancenplus von 8:5 Torschüssen. Dennoch gingen beide Teams zum ersten Mal im laufenden Wettbewerb mit einem 0:0 in die Kabine.

Die Fohlen-Elf ging schließlich in der 57. Minute verdient in Führung. Lars Stindl sorgte nach starkem Einsatz von Andre Hahn für den ersten Gladbach-Treffer in einem Pflichtspiel nach 292 torlosen Minuten. Der 28-Jährige war bisher an sechs von zehn Treffern der Borussia in der Champions-League-Geschichte beteiligt.

Inmitten der kleinen Druckphase der Hausherren nach dem 0:1 traf Hahn zur Vorentscheidung (77.). Der Nationalspieler belohnte sich für seine starke Leistung und traf mit seinem fünften Torschuss ins Netz.

Gladbach rückt dank dem Sieg auf Rang drei in Gruppe C vor und hängt Manchester City nur noch einen Punkt hinterher.

Reaktionen:

Andre Schubert (Trainer Mönchengladbach): "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, eine gute Anlage gezeigt. Wir waren gut organisiert. Defensiv haben wir nichts zugelassen und konnten uns im Anschluss gute Situationen herausspielen. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Wir sind eine Mannschaft, die sehr offensiv ausgerichtet ist. In der Zukunft müssen wir immer weiter daran arbeiten, dass wir stabil sind. Das haben wir heute gut geschafft."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Celtic spielt gegen Gladbach mit der gleichen Startelf wie im letzten Champions-League-Spiel gegen Manchester City (3:3). Im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Motherwell in der Liga stellt Brendan Rodgers seine Elf jedoch auf vier Positionen um: Toure, Bitton, Lustig und Rogic spielen für Simunovic, Armstrong, Gamboa und Henderson.

Durch die Ausfälle von Christensen, Johnson, Raffael und Hazard ist Andre Schubert zur Rotation gezwungen. Gladbach wechselt im Vergleich zum 0:0 gegen den HSV auf vier Positionen. Vestergaard, Strobl, Traore und Hofmann ersetzen Herrmann, Dahoud (beide auf der Bank), Christensen und Johnson (beide nicht im Kader). Schubert überrascht zudem mit einer anderen taktischen Ausrichtung. Der Coach schickt sein Team in einer 4-2-3-1-Formation aufs Feld - keine Dreierkette also.

17.: Gladbach kombiniert sich auf der bisher starken rechten Seite mit schnellen Kombinationen durch, Hahns Hereingabe findet in Wendt den richtigen Abnehmer. Der Linksverteidiger gibt in die Mitte zu Traore, der Gordon das erste Mal auf die Probe stellt. Der Schuss war jedoch etwas zu unplatziert.

26.: Kramer nimmt auf rechts Korb mit, der in der Tiefe Hofmann findet. Dessen Abschluss aus halbrechter Position kann Gordon allerdings zur Seite klären.

44.: Sinclair mit der bis dato besten Chance für Celtic! Nach einem Querschläger von Wendt passt Rogic durch die Schnittstelle von Korb und Vestergaard. Sinclair steht halblinks frei vor Sommer, vergibt aber seine Chance kläglich - weit drüber.

57., 0:1, Stindl: Die verdiente Führung für Gladbach! Stindl schickt Hahn ins Laufduell mit Toure. Der bislang so souverän agierende Ivorer will den Stürmer abschirmen. Hahn krazt das Leder mit unglaublichem Einsatz von der Grundlinie. Der heranstürmende Stindl versenkt die Kugel durch die Beine von Gordon im langen Eck.

64.: Nach schönem Pass von Traore läuft Hofmann alleine auf weiter Flur in Richtung gegnerisches Gehäuse. Der Linksaußen wird jedoch vom Schiedsrichtergespann zurückgepfiffen - Abseits. Ganz knappe Entscheidung.

77., 0:2, Hahn: Da ist die Vorentscheidung. Toure verliert als letzter Mann den Ball gegen Stindl. Der schickt Hahn in die Gasse. Der Nationalspieler ist zu schnell für Toure und knallt das Spielgerät mit links unter die Latte.

Fazit: Gladbach brauchte eine Viertelstunde des Abtastens, um ins Spiel zu finden. Die Fohlen kontrollierten die Partie jedoch über weite Strecken und spielten sich ein Chancenplus heraus. Eine geschlossene Mannschaftsleistung führte gegen spielerisch unterlegene Schotten zum verdienten Sieg.

Der Star des Spiels: Lars Stindl. Der Spielmacher der Fohlen spulte ein enormes Pensum ab. Hatte die meisten Ballaktionen (91) aller Gladbacher und führte die zweitmeisten Zweikämpfe (13). War zudem an sechs von 13 Torschüssen der Gladbacher beteiligt, erzielte den Führungstreffer und leitete das 2:0 durch seinen Ballgewinn ein.

Der Flop des Spiels:

Kolo Toure. Sah vor dem ersten Gegentreffer gegen Hahn sehr schlecht aus. Das zweite Tor der Fohlen geht komplett auf seine Kappe. Gewann als Innenverteidiger nur 60 Prozent seiner Zweikämpfe und verlor 15 Mal den Ball.

Der Schiedsrichter: Anastasios Sidiropoulos. Der Grieche hatte eine intensive, aber durchweg faire Begegnung zu leiten. Dementsprechend unterliefen dem Referee keine groben Fehlentscheidungen. Nahm sich auf positive Weise zurück und ließ ein flüssiges Spiel aufkommen. Lediglich über die Abseitsstellung von Hofmann (64.) lässt sich streiten.

Das fiel auf:

  • Gladbach war von Beginn an um einen kontrollierten Spielaufbau bemüht. Vestergaard nahm sich meist im Verbund mit seinem Vordermann Kramer der Spieleröffnung an. Auch im Spiel mit dem Ball agierte die ungewohnte Viererkette vor Sommer ziemlich kompakt, wodurch die Fohlen meist den vertikalen Druckpass auf Stindl oder Hahn suchten. Durch direktes Zusammenspiel und Verlagerung auf die Außen kam Gladbach vor allem über den schnellen Traore zu Möglichkeiten in der Offensive.

  • Obwohl Celtic im Spiel gegen den Ball sehr hoch stand und durch Pressing versuchte, die spielerische Überlegenheit der Gäste zu durchbrechen, behielt die Fohlen-Elf weitestgehend die Ruhe. Diese Souveränität trug zur schnellen Überbrückung des Celtic-Mittelfelds bei, wodurch große Lücken zwischen Abwehr und Mittelfeld von Celtic gerissen wurden. Lediglich der rechten Abwehr-Seite mit Elvedi und Korb konnte man offensiv als auch defensiv einige Abstimmungsprobleme vorwerfen.

  • Die Schotten hatten zwar mehr Ballbesitz, wussten aber nicht recht damit umzugehen. Ein scheinbar kontrollierter Spielaufbau mündete meist in einen langen, schwer zu kontrollierenden Ball. Dabei lief die Borussia Celtic nur in Persona von Stindl und Hahn an. Vestergaard und Elvedi wussten ihre Luftzweikämpfe zu gewinnen, wodurch die Hausherren eher durch Einzelaktionen den Weg ins letzte Drittel fanden.

  • Traore und Hofmann, dem der Bezug zum Spiel zu Beginn etwas fehlte (24 Ballkontakte bis zur Halbzeit), tauschten des Öfteren die Positionen. Wohl, um die Einseitigkeit der Gladbacher Angriffe zu reduzieren.

  • Im zweiten Durchgang überließ Celtic den Gästen zunehmend die Initiative. Zudem agierten die Hausherren im Zentrum kompakter als noch in der ersten Halbzeit, was Gladbach den Ballvortrag erschwerte. Das Offensivspiel der Rodgers-Elf beruhte zwar weiterhin auf langen Bällen, die Bhoys fanden nun aber auch spielerisch mehr Mittel gegen das stark besetzte Zentrum der Gladbacher.

Celtic FC - Borussia Mönchengladbach: Die Statistik zum Spiel

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