Real macht Final-Stadtderby perfekt

Real Madrids Cristiano Ronaldo konnte nach seinem Ausfall im Hinspiel wieder mitwirken
© getty

Real Madrid hat das Halbfinal-Rückspiel gegen Manchester City mit 1:0 (1:0) gewonnen. Die Königlichen ziehen nach dem 0:0 im Hinspiel somit ins Finale ein und treffen dort auf den Stadtrivalen Atletico Madrid.

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Vor 78.000 im Estadio Santiago Bernabeu brachte Manchesters Fernando Real Madrid durch ein Eigentor bereits in der 20. Minute in Front. Vorausgegangen war dem Tor ein gewaltiger Schuss von Gareth Bale, den Fernando ins eigene Tor abfälschte.

Real Madrid macht das Stadtderby im CL-Finale somit perfekt. Am 28. Mai treffen die Königlichen im Mailänder Giuseppe Meazza Stadion auf Atletico Madrid. Diese schalteten im zweiten Halbfinale am Dienstag bereits Bayern München aus.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Real kann im Vergleich zum Hinspiel wieder auf den Superstar bauen: Ronaldo hat seine Oberschenkelprobleme überwunden und kann spielen. Er startet wie gewohnt auf dem linken Flügel. Jese stürmt im Zentrum und ersetzt Benzema (ebenfalls Oberschenkelprobleme). Isco rutscht für Casemiro (Ödem) ins Team.

Bei City gibt's im Vergleich zum Hinspiel lediglich eine Veränderung: Toure kehrt ins Team zurück und ersetzt Silva (Blessur). Er startet zentral, De Bruyne rutscht auf den Flügel.

10.: Bittere Pille für City! Abwehrchef Kompany muss verletzungsbedingt vom Feld. Mangala ersetzt ihn.

20., 1:0, Fernando: Carvajal steckt am rechten Flügel für Bale in den Strafraum durch. Der Waliser nimmt die Kugel gar nicht an, sondern zieht aus spitzem Winkel einfach mal ab. Fernando fälscht den Schuss leicht ab, sodass das Leder im Knick einschlägt! Bale erzielt somit die letzten drei Pflichtspieltore von Real.

44.: Erste Chance für City! Zentral vor dem Strafraum ist De Bruyne schon in guter Schussposition, legt die Kugel aber links raus zu Fernandinho, der Carvajal mit einer Täuschung stehen lässt und mit rechts aus 16 Metern aufs kurze Eck zielt - Außenpfosten!

55.: Carvajal geht außen durch und flankt hoch in die Mitte. Ronaldo ist im Fünfer völlig frei und köpft aufs Tor. Hart geht runter und hat die Kugel.

64.: Latte! Nach einer Kroos-Ecke von links setzt sich Bale am ersten Pfosten im Kopfballduell gegen Mangala durch und setzt die Kugel an den Querbalken. Pepe holt den Abpraller und bedient nochmal Ronaldo, der den Ball im Abseits stehend mit der Hand über die Linie drückt.

89.: Agüero hat genug und zieht aus halblinker Position ansatzlos ab. Navas muss sich strecken, kommt aber nicht mehr an den Flatterball ran, der jedoch etwas zu spät runterfällt. Schrecksekunde für Real!

Fazit: Real brannte gegen City kein Offensivfeuerwerk ab, sondern agierte unglaublich dominant und konzentriert. Ein mehr als verdienter Sieg der Königlichen gegen schwache Citizens.

Der Star des Spiels: Gareth Bale. Wirbelte in Kooperation mit Ronaldo und Jese in einer extrem flexiblen Sturmreihe die City-Abwehr durcheinander. Holte die Bälle weit hinten ab und schaltete oft blitzschnell um. War somit Initiator zahlreicher Angriffe der Königlichen. Das Eigentor von Fernando ging auch auf sein Konto. Ebenfalls stark: Sergio Ramos.

Der Flop des Spiels: Sergio Agüero. Sah gegen die königliche Innenverteidigung überhaupt kein Land, sodass das Spiel komplett am Ex-Atletico-Stürmer vorbeilief. Sprintete oft überhastet in den Gegenspieler und verlor somit zu oft leichtsinnig den Ball. Gewann nur neun Prozent (!) seiner Zweikämpfe und bleibt somit auch im 14. Spiel gegen Real Madrid ohne Sieg.

Der Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien). Ließ die Spieler an der langen Leine und unterbrach das Spiel trotz kleinerer Fouls nicht. Fuhr mit dieser Linie gut. Zeigte in einigen Szenen eine gute Körpersprache und verwies die Spieler somit in ihre Schranken. Lag mit fast allen Entscheidungen richtig.

Das fiel auf:

  • Der Ausfall von Benzema in der offensiven Dreierreihe von Real war deutlich zu spüren. Jese, Ronaldo und Bale interpretierten die Offensivreihe längst nicht so starr wie mit dem nominellen Stürmer. Vor allem Bale rückte immer wieder auffällig weit ins Zentrum und schaffte auf den Flügeln so Raum für die oft weit aufgerückten Außenverteidiger. Aus einer solchen Situation heraus fiel das 1:0.
  • ManCity begann längst nicht so aggressiv wie im Hinspiel und ließ sich wie erwartet tief fallen. Bis auf wenige Ausnahmen liefen die Citizens den Gegner nicht mit der nötigen Entschlossenheit an, sodass Real mit wenigen Flachpässen das Mittelfeld einfach überbrückte. Mit Kompany fehlte zudem früh der Organisator in der Defensive und die führende Hand im Aufbauspiel.
  • Offensiv bekamen die Engländer kaum Zugriff auf das Spiel und wirkten komplett ideenlos. Meist holte Toure den Ball tief in der eigenen Hälfte ab, verschleppte das Tempo dann aber und spielte einen hohen Ball in die Spitze. Wirklich gefährlich wurde es erstmals kurz vor der Halbzeit. Über 90 Minuten jedoch ein wenig beherzter Auftritt der Citiziens.
  • Anders als im Viertelfinal-Rückspiel gegen Wolfsburg brannte Real weder vor noch nach dem 1:0 ein Offensivspektakel ab. Lediglich viermal schoss die Zidane-Elf im ersten Durchgang aufs Tor. Die frühe Führung entstand vielmehr aufgrund enormer Dominanz und eines diszipliniertem Auftretens. Das Mittelfeldtrio um Kroos, Modric und Isco verschob stark, eroberte zahlreiche Bälle und machte den Ausfall von Casemiro vergessen. Bei Ballgewinn sorgte vor allem Isco für Tempo, das speziell Toure nicht mitgehen konnte.

Real Madrid - Manchester City: Daten zum Spiel