Bayer verpasst das Achtelfinale

Der FC Barcelona mit Adriano (r.) war in Leverkusen gegen Kramer (l.) zu Gast
© getty

Am 6. Spieltag der Gruppenphase der Champions League trennten sich Bayer Leverkusen und der FC Barcelona 1:1 (1:1). Die Werkself spielt damit in der K.o.-Phase der Europa League.

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Vor 29.412 Zuschauern brachte Lionel Messi Barca nach feiner Vorarbeit von Ivan Rakitic in Führung (20.). Javier Hernandez sorgte jedoch umgehend für den Ausgleich (23.).

Trotz des zeitgleichen Remis des AS Rom gegen BATE Borisov verpasste es die Werkself sich für das Achtelfinale zu qualifizieren und steigt somit als Dritter in der Gruppe E in die Europa League ab. Barca, das schon vor dem Spiel als Gruppensieger feststand, zieht ungeschlagen in die Runde der letzten 16 ein.

Barcelona gewann erstmals in den vergangenen sechs Europapokalspiele gegen Leverkusen nicht. Gegen kein anderes Team schafften die Spanier im Europapokal zuvor eine solche Siegesserie.

Die Achtelfinal-Lose werden kommenden Montag in Nyon gezogen.

Die Reaktionen:

Roger Schmidt (Trainer Leverkusen): "Das ist ein Drama. Ich bin fassungslos und enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Dass gleichzeitig Rom gegen Borissow nicht gewinnt, macht es zur Tragödie. Wir hatten genügend Chancen, haben diese aber leider nicht genutzt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schmidt ändert sein Team auf drei Positionen. Für Donati, Boenisch und Brandt beginnen Hilbert, Wendell und Calhanoglu. Kießling sitzt wieder nur auf der Bank.

Bei den Gästen schmeißt Coach Enrique die Rotationsmaschine an und nimmt acht Änderungen vor. Ter Stegen rückt für Bravo zwischen die Pfosten, zudem sind Alves, Pique, Mascherano, Busquets, Iniesta, Neymar und Suarez nicht dabei. Adriano, Bartra, Vermaelen, zwei Youngster aus der zweiten Mannschaft (Kaptoum und Samper), Ramirez und Munir beginnen.

2.: Calhanoglu zieht mit dem Ball am Fuß durch die gegnerische Hälfte und schließt dann aus etwa 20 Metern von halbrechts ab. Die Kugel zischt knapp links unten am Tor vorbei.

12.: Wieder Calhanoglu! Freistoß an der linken Strafraumecke. Er zieht die Kugel mit Tempo Richtung rechte Ecke. Ter Stegen mach sich aber lang und pariert stark.

20., 0:1, Messi: Rakitic wird im Mittelfeld nicht attackiert und spielt dann einen Zauberpass durch die Schnittstelle der Leverkusener Verteidigungsreihe. Messi kommt im Strafraum an den Ball, tanzt Leno aus und schiebt dann von rechts ein.

23., 1:1, Chicharito: Mehmedi kommt über links und bringt den Ball flach in den Strafraum. Calhanoglu lenkt den Ball etwas ab und so genau zu Hernandez. Der Mexikaner jagt die Kugel links oben in die Maschen.

26.: Jetzt geht es Schlag auf Schlag! Nach einem Zuspiel von links kommt Messi etwa zehn Meter vor dem Tor recht unbedrängt zum Abschluss. Der Argentinier schießt aber ganz knapp links vorbei.

49.: Nach einem tollen Sololauf von Kampl landet die Kugel über Umwegen links nahe der Fünfmeterraumecke bei Calhanoglu. Er visiert die lange Ecke an, verfehlt sie aber knapp.

60.: Was für eine Chance für Bellarabi! Hernandez steckt den Ball perfekt in den Lauf von Bellarabi, der dann alleine auf ter Stegen zuläuft. Etwa zehn Meter vor dem Tor zieht Bellarabi ab, scheitert aber an ter Stegen, der den Winkel gut verkürzt.

64.: Kampl zieht aus der zweiten Reihe ab. Ter Stegen macht sich groß und lenkt den Ball mit der Hand über die Latte.

74.: Bellarabi zieht von der Strafraumgrenze ab. Sein Schuss wird von Vermaelen etwas abgefälscht und so erst gefährlich. Ter Stegen hat den Ball trotzdem sicher.

90.+3: Tah hat noch einmal die Chacne, doch sein Schuss geht Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Fazit: Leverkusen scheitert am eigenen Unvermögen und verpasste das Achtelfinal-Ticket gegen eine bessere Jugendauswahl.

Der Star des Spiels: Hakan Calhanoglu. Eminent wichtig im Spiel gegen den Ball, aber auch an vielen Offensivaktionen beteiligt und hatte entscheidend seine Füße beim Ausgleich im Spiel. Gab zudem die meisten Torschüsse (4) auf dem Platz ab.

Der Flop des Spiels: Munir El Haddadi. Erschreckend schwacher Auftritt des Supertalents. Keine einzige Torchance und schwache 45 Ballaktionen. Da hatte man sich mehr erhofft.

Der Schiedsrichter: Mark Clattenburg (England). Agierte immer auf der Höhe, hatte die eine oder andere knifflige AKtion zu entscheiden, lag dabei aber immer richtig. Die vier Gelben Karten waren gerechtfertigt. Auch richtig, kurz vor der Pause bei Chicharito nicht auf eine Tätlichkeit zu entscheiden.

Das fiel auf:

  • Bayer agierte gegen den Ball im 4-4-2, Bellarabi rückte neben Chicharito ins Zentrum. Dadurch wurden die Passwege aus der Innenverteidigung ins Zentrum zugemacht und Barca tat sich beim Spielaufbau schwer, wenn die Werkself früh attackierte.
  • Die Katalanen agierten im Zentrum zunächst fehlerhaft mit einigen Ungenauigkeiten. Dort war den beiden Youngstern Kaptoum und Samper anzumerken, dass sie bisher in der Königsklasse noch nicht allzu oft zum Einsatz kamen. Auf Leverkusener Seite waren Kampl und Kramer auch sehr präsent.
  • Gefährlich wurde es, wenn Bayers Pressing überspielt wurde und im Zentrum kein Druck auf den Ballführenden entstand, so wie beim 0:1 durch Messi.
  • Leverkusen kam zu Chancen, wenn sie nach Ballgewinnen durch Kramer oder Kampl schnell und direkt umschalteten. Vor allem Chicharito war in Strafraumnähe gefährlich, traf aber ein paar Mal die falsche Entscheidung.
  • Generell war Leverkusens Spiel gegen den Ball über weite Strecken mehr als ordentlich, so dass Barca nicht ins Rollen kam. Einzig, wenn Messi oder Rakitic mal an den Ball kamen, wurde es ein wenig gefährlich.

Bayer Leverkusen - FC Barcelona: Die Statistik zum Spiel