Fohlen entführen Punkt aus Turin

Mario Mandzukic (M.) konnte sich gegen Gladbach nicht durchsetzen
© getty

Borussia Mönchengladbach hat seinen ersten Zähler in der Champions League eingefahren. Bei Juventus Turin erreichte die Mannschaft von Trainer Andre Schubert am 3. Spieltag der Gruppenphase ein 0:0.

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Vor 41.000 Zuschauern im Juventus Stadium überzeugte die Borussia mit einer sehr gut geordneten Defensive. Juventus hatte mehr vom Spiel, konnte sich aber keine einzige echte Torchance herausspielen.

Während Gladbach durch den ersten Punkt auf Tabellenplatz vier der Gruppe D bleibt, ist Juventus mit sieben Zählern an der Spitze. Am 3. November treffen sich beide Mannschaften im Borussia-Park wieder.

Die Reaktionen:

André Schubert (Trainer Mönchengladbach): "Wir kommen aus einer Situation, die nicht ganz einfach war, aber wir haben uns stabilisiert. Hier haben wir allerdings zu wenig Ballbesitz gehabt und dadurch zu wenig Entlastung. Da darf man mit dem Punkt ganz zufrieden sein."

Yann Sommer (Mönchengladbach): "Es war eine gute Mannschaftsleistung. Wir sind sehr glücklich, dass wir den ersten Punkt in der Champions League geholt haben. Defensiv haben wir sehr kompakt gestanden, gefightet und sind eng beieinander gewesen. In der Offensive hätten wir einige Sachen besser machen können. Mit ein bisschen mehr Mut hätten wir sicher die eine oder andere Chance mehr gehabt. Im Großen und Ganzen ist ein Punkt in Turin ein gutes Ergebnis."

Massimiliano Allegri (Trainer Juventus): "Wir haben teilweise einfach schlechte Entscheidungen getroffen und uns technische Fehler geleistet, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen."

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Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Juventus im Vergleich zum 0:0 in der Liga bei Inter mit einer taktischen und zwei personellen Veränderungen: Allegri wechselt vom 4-3-3 ins 3-5-2. Mandzukic rückt als zweite Spitze neben Morata in die Mannschaft, zudem spielt Alex Sandro im linken Mittelfeld. Evra und Zaza müssen auf die Bank.

Gladbach dagegen mit der gleichen Startelf, die 5:1 in Frankfurt gewann.

8.: Traore legt für Raffael mit der Hacke ab. Der Brasilianer zieht aus gut 25 Metern halbrechter Position sofort ab - gut zwei Meter am linken Pfosten vorbei.

16.: Pogba passt an die linke Strafraumecke, wo Morata mit der rechten Innenseite aufs Tor schlenzt. Sein Ball geht aber deutlich über den Kasten.

30.: Pogba versucht es aus 22 Metern zentraler Position aus der Drehung mit der rechten Innenseite. Der Schuss geht nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

64.: Morata versucht den Kunstschuss aus 13 Metern zentraler Position. Eine Flanke von der rechten Seite nimmt der Spanier per Seitfallzieher, allerdings fliegt die Kugel meterweit rechts am Tor vorbei.

83.: Dybala bringt einen Eckball von der linken Seite in die Box, wo Pogba auf Chiellini per Kopf ablegt. Der Innenverteidiger nimmt den Ball kurz an und versucht es dann im Fallen mit dem Seitfallzieher. Dominguez fälscht zur Ecke ab.

Fazit: Gladbach verdient sich den Punkt dank einer starken Defensivleistung. Juve war optisch überlegen, der Alten Dame fiel vor dem Gladbacher Tor aber herzlich wenig ein.

Der Star des Spiels: Paul Pogba. Mit Abstand auffälligster Offensivspieler. Gab insgesamt neun Torschüsse ab, so viele wie seine Juve-Kollegen zusammen. Trieb immer wieder an, auch wenn ihm vor allem der letzte Pass nicht immer gelingen wollte.

Der Flop des Spiels: Mario Mandzukic. Außer in der Szene mit Dominguez, als Mandzukic nach leichter Berührung im Strafraum hinfiel, war wenig zu sehen von ihm. Wartete vergeblich auf brauchbare Zuspiele, bewegte sich aber auch zu wenig, um entscheidende Räume zu schaffen. Blieb auch im Anlaufen der Gladbacher Aufbauspieler eher zurückhaltend.

Der Schiedsrichter: Craig Thomson (Schottland). Machte bei den wenigen kniffligen Entscheidungen alles richtig. Dominguez' Foul an Morata war an der Grenze zur Rot, da Christensen aber noch hätte eingreifen können, war Gelb vertretbar (42.). Korrekt auch nach dem Zweikampf zwischen Domniguez und Mandzukic weiterspielen zu lassen (65.).

Das fiel auf:

  • In den ersten zehn Minuten spielte Gladbach abwartend und beschränkte sich darauf, Juve vom eigenen Tor wegzuhalten. Von da an gelang des den Fohlen immer wieder, Turin ihr Spiel aufzudrücken. Gladbach traute sich etwas zu, dem Offensivspiel fehlte es aber an Tiefe und Genauigkeit im Passspiel.
  • Dahoud füllte eine interessante Rolle aus: Sobald Juve im Ballbesitz war, wich der Gladbacher Marchisio nicht von der Seite. Wenn die Fohlen den Ball hatten, spielte Dahoud eine Mischung aus Achter und Zehner und beteiligte sich neben Raffael und Stindl an der ersten Pressinglinie.
  • Juve probierte viele Varianten aus, um torgefährlich zu werden: Über die Seiten mit langen Diagonalbällen vor allem auf Cuadrado, mit einem offensiven Pogba, der seine Halbposition im linken Mittelfeld immer wieder verließ, um in Strafraumnähe zu kommen und auch aus der Distanz abzuziehen und mit flachen Bällen auf Morata, der auf die Flügel auswich, während Mandzukic im Sturmzentrum verharrte.
  • Gladbach spielte 90 Minuten lang gut geordnet und enorm diszipliniert, Xhaka und die Viererkette, hier vor allem Christensen und Wendt, beschränkten ihre Fehlerquote auf einem Minimum.

Juventus - Gladbach: Die Statistik zum Spiel