0:0! Juventus verteidigt sich weiter

Für Juventus Turin steht der größte internationale Erfolg der letzten zehn Jahre
© getty

Juventus Turin hat das Halbfinale der Champions League erreicht. Die Alte Dame kam nach dem 1:0-Hinspielsieg in Italien zu einem 0:0 beim AS Monaco.

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Vor 18.500 Zuschauern im Stade Louis II war Monaco die deutlich aktivere Mannschaft, konnte sich allerdings keine hochkarätigen Torchancen herausspielen. Pech hatten die Franzosen zudem, als der Schiedsrichter im ersten Durchgang einen Elfmeter an Geoffrey Kondogbia nicht pfiff.

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Juventus behält damit in neun der letzten zehn Pflichtspiele eine weiße Weste.

Die Auslosung des Halbfinals findet am kommenden Freitag um 12 Uhr (im LIVE-TICKER) statt.

Reaktionen:

Massimiliano Allegri (Trainer Juventus): "Es waren zwei schwache Spiele von uns. Ich habe immer gesagt, dass es gegen Monaco schwer wird. Zum Glück haben wir zuhause kein Tor kassiert. Es ist eine gute Saison und ich denke, dass unsere Fans glücklich sein können. Wir haben einen starken Verein mit guten Spielern und einem guten Trainer. Bei uns hat bis jetzt einfach alles zusammengepasst."

Leonardo Jardim (Trainer Monaco): "Wir sind enttäuscht, aber wir hatten eine gute Champions-League-Saison und haben Frankreich und Monaco gut repräsentiert."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum Hinspiel tauscht Monaco zwei Mal: Bernardo Silva und Toulalan stehen für Carvalho und Dirar in der Startelf. Für Toulalan ist es die 50. Partie in der Königsklasse.

Juventus nach dem 1:0-Sieg in der Vorwoche mit nur einer Veränderung: Barzagli beginnt für Pereyra. Die Alte Dame macht ihrem Namen alle Ehre und beginnt mit der ältesten Startelf ihrer CL-Geschichte (31 Jahre und 28 Tage alt).

5.: Der erste Torschuss geht an die Hausherren. Kondogbia versucht es mit einem Volleyschuss aus gut 20 Metern. Die Kugel rauscht links oben gut einen Meter am Winkel vorbei.

15.: Monaco kombiniert sich über Silva und Bernardo Silva von rechts sehenswert in den Strafraum. Bernardo Silva legt aus kürzester Distanz vor der Grundlinie nach innen. Barzagli klärt den Ball hauchdünn am Pfosten vorbei.

36.: Schlampiger Fehlpass von Chiellini direkt in die Füße von Kondogbia. Der zieht von rechts außen sofort in den Strafraum, wird von Vidal und Chiellini in die Mangel genommen und fällt. Schiedsrichter Collum lässt weiterspielen - Fehlentscheidung.

45.: Morata blockt Toulalans Pass und wird gefoult. Der Vorteil läuft, Tevez hat aus der Zentrale heraus freie Schussbahn. Sein Abschluss geht haarscharf am rechten Pfosten vorbei.

50.: Moutinho flankt von der linken Seite, Buffon kommt heraus und faustet am Fünfer daneben. Abdennour ist da, bedrängt Evra, der den Ball aber mit viel Glück kurz vor der Linie klärt

55.: Bonucci mit dem Ballverlust vor dem eigenen Sechzehner. Buffon kommt reaktionsschnell heraus und bereinigt die Situation gerade noch vor Berbatow, der einen Schritt zu spät kommt.

90.: Pirlo mit einem Freistoß aus der Distanz. Die Kugel fliegt ohne zu Flattern an den rechten Pfosten.

Fazit: Juventus teils mit großen Problemen gegen quirlige Hausherren, die im letzten Drittel allerdings zu wenig Druck entwickelten.

Der Star des Spiels: Bernardo Silva war an den meisten Angriffen der Monegassen beteiligt und hatte nach seinen Dribblings immer gute Ideen. Sehr quirlig, gute Tempoverschärfungen und stets anspielbar. Ebenfalls stark: Kondogbia.

Der Flop des Spiels: Alvaro Morata. Hing enorm in der Luft, brachte keinen Torabschluss zustande und vertändelte zudem die Kugel in ein, zwei guten Umschaltsituationen.

Der Schiedsrichter: William Collum kommt aus Schottland und hatte naturgemäß die lange Leine dabei. Verließ diese Linie immerhin nicht, doch unter dem Strich waren zu viele grenzwertige Entscheidungen dabei. Das Foul des bereits verwarnten Chiellini an Moutinho war gelbwürdig und hätte zum Platzverweis führen können (31.). Auch Toulalan (an Marchisio) und Vidal (an Fabinho) hatten Glück, dass Collum die Karte jeweils stecken ließ. Der gröbste Schnitzer: Hätte Monaco einen Strafstoß zusprechen müssen, als Kondogbia von Vidal und Chiellini in die Zange genommen wurde (36.).

Das fiel auf:

  • Juventus, im Hinspiel noch mit Mittelfeldraute, griff wieder auf das gewohnte 3-5-2 zurück. Davon sah man aber meist das 5-3-2-Gesicht, weil Monaco gegen passive Italiener früh in der Partie die Kontrolle im Zentrum gewann und Turin in die eigene Hälfte drängte. Juventus verteidigte die meiste Zeit mit allen Spielern in der eigenen Hälfte.
  • Das lag in erster Linie am bestens abgestimmten Mittelfeldpressing der Franzosen, die auch gut gestaffelt für die zweiten Bälle standen. Juventus fabrizierte so viele leichte Ballverluste im Aufbauspiel, Pirlos Bälle versandeten. Monaco fing das seltene Spiel in die Spitze der Gäste häufig ab.
  • Turin in Monacos letztem Drittel allerdings sehr zweikampfstark, die letzte Zielstrebigkeit der Hausherren wurde meist souverän ausgebremst. Monaco zudem mit schwachen Standards und sehr ungenau beim letzten Ball.
  • Die Hausherren stellten nach der Pause durch die Hereinnahme von Berbatow auf ein variables 4-2-3-1 um, Martial spielte um den Bulgaren herum. Juventus stand in der Folge immer tiefer und schaffte es nicht, eng und kompakt gegen den Ball zu agieren. So bekam man keinen Zugriff auf Monacos Angriffsspiel, die Monegassen konnten sich häufig zwischen die Linien kombinieren.
  • Die Harmlosigkeit vor Buffons Kasten blieb allerdings, Juventus überstand die unmittelbare Druckphase nach der Halbzeit und verteidigte die restliche Spielzeit gekonnt. Monaco schwanden zusehends die Kräfte, Turin schaffte dadurch wieder mehr Entlastung.

AS Monaco - Juventus Turin: Die Statistik zum Spiel