Winter-Spaziergang gegen Moskau

Der FC Bayern ließ auch gegen Moskau nichts anbrennen
© getty

Der FC Bayern München hat am 6. Spieltag den fünften Sieg gefeiert. Das Team von Trainer Pep Guardiola setzte sich gegen ZSKA Moskau mit 3:0 (1:0) durch (hier im RE-LIVE).

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Vor 68.000 Zuschauern brachte Thomas Müller den FC Bayern mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung (18.). Mit seinem 24. Treffer in der Königsklasse setzte sich der 25-Jährige an die Spitze vereinsinternen Champions-League-Torschützenliste. Sebastian Rode erhöhte mit seinem Premierentor in der Champions League auf 2:0 (83.), ehe Mario Götze in der Schlussminute den Endstand herstellte.

Die Bayern standen schon vor dem Spieltag als Gruppensieger fest und treffen im Achtelfinale auf einen Gruppenzweiten, nur ein innerdeutsches Duell und das erneute Aufeinandertreffen mit Manchester City sind nicht möglich. Die Auslosung erfolgt am Montag in Nyon (12 Uhr im LIVE-TICKER).

Gianluca Gaudino bestritt sein erstes Champions-League-Spiel und ist mit 18 Jahren, 29 Tagen der drittjüngste je eingesetzte Bayernspieler in der Königsklasse.

Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer FC Bayern): "Wir haben mit großer Seriosität gespielt. Alle haben es gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit Bastis Leistung. Ich bin sehr stolz auf den gesamten Kader. Wir haben in der Champions League nur ein Spiel verloren. Wir waren in jedem Spiel besser als unser Gegner."

Leonid Slutski (Trainer ZSKA): "In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar gute Chancen, um ein Tor zu erzielen. Gegen eine Mannschaft wie Bayern bekommst du nicht viele Möglichkeiten, aber wir haben es auch nicht geschafft, das Beste aus den wenigen zu machen, die wir hatten."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Guardiola rotiert im großen Stil. Dante, Schweinsteiger, Rode, Hojbjerg und Gaudino kommen in die Mannschaft. Benatia, Xabi Alonso, Rafinha, Robben und Lewandowski bekommen eine Pause. Benatia fehlt gesperrt, Shaqiri hat Leistenprobleme. Kurt steht zum ersten Mal in einem Pflichtspiel im Kader.

ZSKA mit drei Änderungen im Vergleich zum Sieg in der Liga gegen Krasnodar: Nababkin, Dzagoev und Doumbia spielen statt Shennikov, Milanov und Tosic.

6.: Eremenko mit der Flanke von rechts. Doumbia überspringt Boateng, sein Kopfball aus acht Metern geht knapp am linken Pfosten vorbei.

18., 1:0, Müller (FE): Ribery wird im Strafraum von Natcho von den Beinen geholt. Müller tritt an, schickt Akinfeev ins rechte Eck und verwandelt links unten. 24. CL-Tor Müllers für die Bayern, damit zieht er an Mario Gomez vorbei und ist Rekordtorschütze der Münchner in der Königsklasse.

23.: Konter von ZSKA. Doumbia setzt sich gegen mehrere Bayern-Spieler durch und geht plötzlich frei auf Neuer zu, weil Gaudino auch noch ausrutscht. Neuer bleibt lange stehen und wehrt den Schuss von Doumbia aus 13 Metern mit dem Fuß ab.

46.: Nächster Teil der Schonung: Müller und Ribery raus, Robben und Lewandowski kommen.

51.: Die Bayern haben viel Platz und kommen über links mit Lewandowski. Der zieht in den Strafraum und sucht aus 14 Metern den Abschluss. Akinfeev boxt den strammen Schuss weg.

59.: Robben geht mit Tempo im Zentrum an zwei Mann vorbei und schließt aus zwölf Metern von halblinks ab. Akinfeev baggert den Schuss weg.

72.: Robben narrt auf rechts im Strafraum drei Abwehrspieler geht in höchstem Tempo aufs Tor zu. Akinfeev macht die kurze Ecke dicht und wehrt ab.

74.: Wieder kann Robben von Götze bedient zur Grundlinie gehen. Lewandowskis Kopfball aus fünf Metern wird abgeblockt. Auch der Nachschuss von Schweinsteiger aus 14 Metern trifft einen Verteidiger.

79.: Wilde Szene im Strafraum der Russen. Die Abwehr spielt auf Abseits, so dass Lewandowski nach dem gut getimten Pass von Götze alleine vor Akinfeev steht. Der Pole wird noch abgedrängt und schießt aus spitzem Winkel an den rechten Innenpfosten.

83., 2:0, Rode: Boateng spielt im Strafraum den hinterlaufenden Schweinsteiger mit der Hacke frei. Dessen Flanke von links nickt Rode am langen Pfosten aus drei Metern ins Tor.

89.: Nach einem Heber über die Abwehr ist Robben frei im Strafraum. Akfineev kommt raus, wird ausgetanzt, aber Robben schießt mit rechts aus elf Metern drüber.

90., 3:0, Götze: Lewandowski steckt im Zentrum auf Götze durch, der ist allein vor Akinfeev und legt den Ball ins linke Eck.

Fazit: Einseitige Partie, in der die Bayern zu keiner Zeit gefährdet waren. ZSKA enttäuschte auf ganzer Linie.

Der Star des Spiels: Jerome Boateng. Bestätigte auch gegen Moskau seine seit Wochen überragende Form. Hinten in den wenigen Prüfungen souverän, sicher im Aufbauspiel und mit vielen Kommandos an die Mitspieler. Schaltete sich auch immer wieder ins Angriffsspiel ein und tauchte am und im Strafraum der Russen auf. Leitete das 2:0 ein.

Der Flop des Spiels: Bebras Natcho. Leistete sich den entscheidenden Fehler, als er Ribery im Strafraum recht plump von den Beinen holte. Gewann als zentraler Mittelfeldspieler zudem nur 30 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (Portugal). Hatte mit der leicht zu leitenden Partie keine Probleme. Lag auch beim Elfmeterpfiff richtig.

Das fiel auf:

  • Bayern in der veränderten Aufstellung mit Rode als Rechtsverteidiger, Hojbjerg auf der Sechs sowie Schweinsteiger und Gaudino auf den Halbpositionen. Das Aufbauspiel dadurch nicht so klar auf eine Person zugeschnitten wie mit Xabi Alonso. Hojbjerg und Schweinsteiger holten sich abwechselnd den ersten Ball aus der Abwehr ab.
  • Wie schon am Samstag gegen Leverkusen Bayern ohne klare Sturmspitze. Götze, Müller, Ribery und auch Gaudino besetzten je nach Situation abwechselnd das Zentrum. Die daraus resultierende Überzahl im Mittelfeld führte zu viel Kontrolle, aber wenigen zwingenden Aktionen. An der grundsätzlichen Ausrichtung änderte sich auch mit der Einwechslung von Lewandowski nichts.
  • ZSKA erwartete die Bayern tief in der eigenen Hälfte un stellte den Raum um den eigenen Strafraum zu. Der Weg zu Doumbia und zum Tor des FCB war dadurch extrem weit. Da die Bayern aber einige Ungenauigkeiten in ihrem Spiel hatten und das Gegenpressing ab und zu nicht griff, kamen die Russen zu dem einen oder anderen Konter.
  • Erstaunlich, wie wenig ZSKA ins Offensivspiel investierte. Immerhin mussten die Russen gewinnen, um ins Achtelfinale einziehen zu können. Durch das ständige Hinterherlaufen war ZSKA am Ende stehend K.o. und die Bayern kamen nach und nach zu mehr Chancen.

FC Bayern München - ZSKA Moskau: Die Statistik zum Spiel