Schalke muss ins Endspiel gegen Basel

Von Benjamin Wahlen
Schalke 04 mit Adam Szalai (r.) konnte sich in der Offensive kaum durchsetzen
© getty

Der FC Schalke 04 ist am 5. Spieltag der Gruppenphase der Champions League bei Steaua Bukarest nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Damit muss die Mannschaft von Trainer Jens Keller das letzte Spiel gegen den FC Basel gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen.

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Vor 20.000 Zuschauer in der National Arena lieferten sich Schalke 04 und Steaua Bukarest eine schwache erste Hälfte mit wenigen Höhepunkten.

Nach der Pause suchte vor allem Steaua, das nur mit einem Sieg noch Chancen auf den zur Europa League berechtigenden dritten Platz gehabt hätte, die Offensive, konnte Schalke-Schlussmann Ralf Fährmann aber nicht überwinden.

Durch Basels 1:0-Sieg gegen den FC Chelsea im Parallelspiel der Gruppe E muss Schalke die Schweizer am letzten Spieltag bezwingen, um das Achtelfinale der Königsklasse zu erreichen.

Die Reaktionen:

Jens Keller (Trainer Schalke): "Am Anfang haben wir es sehr ordentlich gemacht, leider hat uns vorne aber etwas die Durchschlagskraft gefehlt. Mit dem Druck, im letzten Spiel gewinnen zu müssen, können wir umgehen."

Horst Heldt (Vorstand Sport): "Den Druck haben wir letztes Jahr in Freiburg auch gehabt. Da standen wir auch gehörig unter Druck. Das war am letzten Spieltag schon sehr intensiv. Das haben wir aber souverän gemacht. Deswegen bin ich optimistisch, dass wir das zuhause mit den eigenen Fans schaffen."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke-Trainer Keller baut auf insgesamt fünf Positionen um. Hildebrand und Boateng fehlen verletzt, Draxler sitzt mit einer Grippe nur auf der Bank, dafür spielen Fährmann, Neustädter und Szalai. In der Verteidigung erhält Santana den Vorzug vor Matip und Kolasinac muss Fuchs weichen, Aogo rückt dafür aus dem Mittelfeld auf die Linksverteidigerposition.

Bukarest stellt im Vergleich zum letzten Champions-League-Auftritt dreimal um. Laurentiu Reghecampf verzichtet auf Georgievski, Pintilii und Stanciu, dafür beginnen Prepelita, Neagu und Chipciu.

18.: Die erste Tor-Annäherung nach mehr als einer Viertelstunde. Meyer wühlt sich in den Strafraum und verliert den Ball im Gedränge. Aogo schaltet am schnellsten, schließt aus sehr spitzem Winkel aber direkt auf Keeper Tatarusanu ab.

31.: Der Weckruf der Gastgeber. Bourceanu schlägt einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Rücken der Schalker Abwehr, der über Umwegen bei Piovaccari landet. Im Fallen schließt der Stürmer mit dem Rücken zum Tor ab, scheitert aber am hervorragend reagierenden Fährmann.

32.: Das Tor fällt auf der anderen Seite. Von rechts zieht Farfan bis zur Grundlinie durch und bedient Fuchs im Rückraum, der aus 13 Metern nur noch einschieben muss. Schalke jubelt, aber der Schiedsrichter gibt den Treffer nicht, der Ball soll zuvor im Toraus gewesen sein. Knifflige Entscheidung.

59.: Glück für Schalke. Bukarest kombiniert sich über Piovaccari und Tanase in den Strafraum. Fährmann stürmt Varela entgegen, der den Ball zwar noch am Keeper vorbeispitzelt, aber keinen Mitspieler mehr findet.

62.: Höwedes läuft einer Farfan-Ecke von rechts entgegen und köpft aus vollem Lauf. Der Ball streicht gut einen Meter am rechten Pfosten vorbei.

69.: Das muss streng genommen ein Elfmeter für Bukarest sein. Fährmann verschätzt sich bei einer Flanke, kommt zu spät und erwischt Piovaccari mit der Faust im Gesicht. Der Stürmer bleibt angeknockt liegen, die Pfeife des Referees aber stumm.

76.: Tanases Freistoß aus 23 Metern rechter Position streift den rechten Pfosten knapp. Da wäre Fährmann nicht mehr hingekommen.

84.: Plötzlich taucht der gerade eingewechselte Stanciu frei vor Fährmann auf und versucht es mit einem Lupfer. Der S04-Schlussmann bleibt lange stehen und fischt die Kugel aus der Luft.

87.: Jetzt liegt Szalai im Strafraum, auch hier war Kontakt da, wieder gibt es keinen Strafstoß. Nicht so eindeutig wie zuvor, aber auch hier kann man Elfmeter geben.

Fazit: Beide Teams ohne Durchschlagskraft im Angriff, am Ende steht ein leistungsgerechtes 0:0.

Der Star des Spiels: Federico Piovaccari. War der gefährlichste Mann auf dem Platz. Alle Bukarest-Angriffe liefen über den Italiener, der sich zudem oft zurückfallen ließ und Räume für seine Mitspieler schaffte. Hatte Pech, dass ihm ein klarer Elfmeter verwehrt wurde.

Der Flop des Spiels: Max Meyer. Sollte nach Draxlers und Boatengs Verletzung für die kreativen Momente im Schalker Spiel sorgen, war aber über 90 Minuten fast gar nicht zu sehen, an keiner Offensiv-Aktionen seiner Mannschaft beteiligt und wurde nach 74. Minuten von Draxler ersetzt.

Der Schiedsrichter: Bas Nijhuis (Niederlande). Erlebte in einem sehr fairen Spiel einen weitestgehend ruhigen und unaufgeregten Abend. Beim vermeintlichen Schalker Führungstreffer muss er sich auf seinen Assistenten verlassen. In der 69. Minute hätte er auf den Punkt zeigen müssen, in der 87. zumindest können.

Das fiel auf:

  • Bei eisigen Temperaturen in der National Arena, in die es trotz eines geschlossenes Daches reinschneite, kamen die Schalker nur schwer in Gang, technische Missgeschicke und Flüchtigkeitsfehler prägten die ersten Minuten.
  • Beide Trainer schickten ihre Teams in einem defensiv ausgerichteten 4-2-3-1 auf den Rasen, was zu einem ausgeglichenen, aber auch sehr highlightarmen Spiel führte.
  • Schalke kam zunächst deutlich besser aus der Pause, presste energisch gegen den Ball und versuchte Bukarest zu Fehlern zu zwingen. Diese Drangphase hielt allerdings nur bis zur 60. Minute, als Steaua die Spielkontrolle übernahm und Schalke kaum noch für Entlastung sorgen konnte.
  • Hildebrand-Vertreter Fährmann hielt den Schalker Punkt mit einigen guten Paraden fest.
  • Ohne Draxler und Boateng tat sich Schalke sehr schwer im Spielaufbau. Neustädter und Jones hatten keine Ideen, Meyer ließ sich zu selten fallen und auch von den Außen mit Fuchs und Farfan kam zu wenig. Szalai wartete 90 Minuten lang vergebens auf gefährliche Zuspiele oder Flanken.

Steaua - Schalke: Die Statistik zum Spiel