Die Dortmunder in der Einzelkritik
Roman Weidenfeller: Es bleibt seine CL-Saison: Aufmerksamster Dortmunder in einer nervösen Anfangsphase und mit zwei bärenstarken Paraden gegen Higuain (5.) und vor allem Ronaldo (14.). Spielte von Beginn an unbeeindruckt auf Zeit, hatte seinen Strafraum im Griff und strahlte Ruhe aus. Ohne Chance bei den beiden Gegentoren. Note 1,5
Lukasz Piszczek: Kam gegen Ronaldo etwas schwer ins Spiel, hatte den Portugiesen nach einer gewissen Zeit aber im Griff und war näher am Mann. Im Vorwärtsgang zu zögerlich bei einem Vorstoß, als er gegen Özil den Ball verlor und so ohne Not eine Konterchance für Real einleitete (21.) - dabei standen in der Mitte drei Abnehmer für eine Hereingabe. Kurz vor der Pause jedoch mit einem tollen Flachpass auf Kuba, den dieser allerdings ungenutzt ließ. Stand auch di Maria, als dieser die Seite wechselte, frühzeitig auf den Füßen und hatte seine Seite sehr gut im Griff. Note 2,5
Neven Subotic: Verursachte gleich zu Beginn einen unnötigen Eckball anstatt den Ball zu Weidenfeller durch zu lassen (8.). Tauchte einmal vorne auf, hätte seinen Kopfball aber besser zur Mitte bringen sollen, anstatt es aus spitzem Winkel selbst zu versuchen (27.). Aufmerksam gegen den durchstartenden Benzema (58.), als er in letzter Sekunde mit einer Grätsche klärte. In der Luft wieder stark. Note 3
Mats Hummels: Bekam Higuain anfangs nicht richtig zu fassen und ließ sich einige Male aus dem Zentrum ziehen, so dass Real in das dahinter auftretende Loch durchstecken konnte. Stabilisierte sich im Laufe der Partie aber enorm. Das begann damit, als er Özils Antritt vehement stoppte (12.). Ab dann mit starken Timing im Zweikampf, antizipierte mehrere Angriffe schon im Ansatz und war somit bester Zweikämpfer der Borussia. Bärenstarker Auftritt und die richtige Antwort auf seine Leistung im Hinspiel. Note 1,5
Marcel Schmelzer: Schwächster Dortmunder, gerade zu Beginn, und viel zu weit weg von di Maria. Im Sekundenschlaf, als er sich vor Higuains Chance (5.) die Kugel von Modric abluchsen ließ. Dazu mit einigen hektischen Klärungsversuchen. Schob wie die gesamte Viererkette dann rund zehn Meter weiter nach vorne und kam so viel besser in die direkten Duelle. Beim Gegentor überhaupt nicht auf der Höhe, als er Kaka aus den Augen ließ. Es hapert bei ihm aber weiterhin an der Genauigkeit im Offensivvortrag. Note 4,5
Sven Bender: Machte das, wofür er da war: Lief nach rechts, lief nach links und steckte seine Füße in zahlreiche Bälle. Konzentrierte sich dabei hauptsächlich auf Modric und hatte diesen mit der Zeit auch fest im Griff. Läuferisch immer wieder eine Augenweide, was er an Kilometern abreißt. Hatte Glück, dass er bei seinem harten Einsteigen gegen Alonso keine Gelbe Karte sah. Note 2,5
Ilkay Gündogan: Ihm ging die Dominanz im Umschaltspiel ab, die er noch im Hinspiel ausstrahlte. Kam gegen Modric einige Male zu spät in die Zweikämpfe und hätte gerade zu Beginn mehr Ruhe ins Spiel bringen müssen. Gab stattdessen die Kugel zu schnell ab und zeigte dabei ungewohnte Schwächen im Passspiel. Positiv: Reaktionsschnelle Ausführung des Freistoßes auf Lewandowski (13.). Negativ: Vergab freistehend den frühzeitigen Matchball (62.). Note 3,5
Jakub Blaszczykowski: Trat im ersten Durchgang offensiv kaum in Erscheinung und hätte dabei wie schon im Hinspiel mehr Druck auf Coentrao aufbauen müssen. Beschränkte sich aber auch weitestgehend darauf, Piszczek im Duell mit Ronaldo zu unterstützen und ging weite Wege in die Defensive. Schob dabei auch klug ins Zentrum, um dort die Räume noch weiter zu verdichten. Vergab in der 41. Minute eine vielversprechende Möglichkeit durch einen schwachen Schuss, der für Lopez kein Problem darstellte. Note 3
Mario Götze: Sammelte ganze elf Ballkontakte und musste frühzeitig mit einer Zerrung im hinteren Oberschenkel raus. Keine Bewertung
Marco Reus: Beruhigte bei Ballbesitz als einer der ersten das Spiel, als er nach Götzes Auswechslung in die Mitte versetzt wurde. Lief dort frühzeitig Alonso an und stellte direkte Passwege in die Offensive zu. Ohne Ball zunächst zu unbeweglich und mit zu wenig Tempo, um sich für seine Gegenspieler anzubieten. Gewann dann aber viele Offensivzweikämpfe (zur Pause nach Piszczek Dortmunds bester Zweikämpfer). Es wurde mehr und mehr sein Spiel, als Real aufmachte und er immer wieder in die Halbräume lief, um dort als erste Anspielstation beim Umschaltspiel zu fungieren. Note 2,5
Robert Lewandowski: War für den ersten Dortmunder Torschuss in der sechsten Minute verantwortlich, hätte nach Gündogans Freistoß-Hereingabe (13.) aber vollkommen frei die Führung erzielen müssen. Wurde von Ramos und Konsorten permanent traktiert und hätte bei einem solchen Duell auch einen Elfmeter zugesprochen bekommen können, als ihm der Spanier im Strafraum in den Rücken sprang (25.). Hatte aber auch einmal Glück, als er einen Ball durch seine Hosenbeine durchlaufen ließ und statt einem Teamkollegen Ronaldo an die Kugel kam und einen Konter für Real einleitete. Gleich nach der Pause im Blickpunkt, vergab aber einmal kläglich (49.) und scheiterte eine Minute später am Querbalken. Note 3
Kevin Großkreutz: Arbeitete gut nach hinten und schien auch beim fahrigen Schmelzer Ruhe ins Spiel zu bekommen. Nach vorne aber zunächst viel zu ungenau: Spielte erst einen fürchterlichen Steilpass auf Reus, der einen vielversprechenden Konter zum Abschluss hätte bringen können (39.). Gleiches Spiel kurz vor dem Pausenpfiff, auch da kam ein einfacher Ball auf Reus nicht an. Sorgte in der Folge aber oft für Entlastung und hatte im zweiten Abschnitt bei fast jedem Konter seine Füße im Spiel. Note 3
Sebastian Kehl: Half mit, das Ding über die Zeit zu bekommen. Keine Bewertung.
Felipe Santana: Kam in der Schlussminute für Bender. Keine Bewertung.
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