Bayern gelingt Revanche gegen BATE Borissow

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Andreas Lehner / Jochen Rabe
Xherdan Shaqiri war beim klaren Sieg gegen die Weißrussen der Mann des Abends
© Getty

Der FC Bayern München hat als dritte deutsche Mannschaft in der Champions League seine Gruppe als Erster abgeschlossen. Gegen BATE Borissow siegten die Münchner mit 4:1 (1:0) und revanchierten sich damit für die 1:3-Niederlage im Hinspiel.

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Vor 68.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena brachte Mario Gomez den FC Bayern mit seinem ersten Saisontor in der Champions League in Führung (22.). Thomas Müller erhöhte auf 2:0 (54.), kurz nachdem Jerome Boateng wegen Foulspiel die Rote Karte gesehen hatte (50.). Xherdan Shaqiri per Kopfball (66.) und David Alaba (83.) sorgten für den Endstand.

Die Bayern haben Gruppe F damit mit 13 Zählern als Gruppensieger abgeschlossen und genießen im Achtelfinale, das am 20. Dezember ausgelost wird, im Rückspiel Heimreicht. Außerdem bekommen sie einen Zweitplatzierten einer anderen Gruppe zugelost.

BATE Borissow geht als Gruppendritter in die Europa League.

Reaktionen:

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern): "Ich denke, man kann zufrieden sein. Die Formation hat so noch nie zusammengespielt. Ich vertraue meinen Spielern. Man kann die Rote Karte geben, das Foul ist völlig unnötig und sieht wüst aus. Es war wichtig, dass wir danach das 2:0 machen."

Xherdan Shaqiri (FC Bayern): "Wir wollten mit Freude ins Spiel gehen und eine gute Leistung zeigen. Wir haben heute gezeigt, dass alle Spieler ersetzbar sind und der Trainer auf jeden setzen kann."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bayern im Vergleich zum BVB-Spiel mit sieben Änderungen: Rafinha, van Buyten, Boateng, Contento, Tymoschtschuk, Shaqiri und Gomez kommen für Lahm, Dante, Badstuber, Alaba, Martinez, Ribery und Mandzukic.

22., 1:0, Gomez: Shaqiri setzt sich auf links mit Geschick und Glück durch, zieht an der Grundlinie in den Strafraum und spielt den Ball scharf nach innen. Gomez rauscht heran und drückt das Ding aus zwei Metern über die Linie.

38.: Shaqiri zieht auf halblinks den Sprint an und bedient Kroos. Der dreht sich um die eigene Achse und hält aus 18 Metern drauf. Gorbunov faustet den Ball weg.

39.: Rafinha mit einer guten Flanke von rechts. Müller hat in der Mitte ganz viel Platz, schlägt zehn Meter vor dem Tor aber per Scherenschlag am Ball vorbei.

50, Rot für Boateng: Boateng fliegt Kontsevoy in der gegnerischen Hälfte mit beiden Füßen voraus von der Seite in die Beine. Der Ball war zwar in der Nähe, aber so muss man da nicht rein gehen.

54., 2:0, Müller: Kroos zieht einen Freistoß von links in den Strafraum. Schweinsteiger verlängert mit dem Kopf auf Müller und der nickt aus fünf Metern ein. Allerdings stand er dabei knapp im Abseits.

66., 3:0, Shaqiri: Gomez flankt aus abseitsverdächtiger Position von links in die Mitte, Shaqiri hält den 1,90 Meter großen Bordachev in seinem Rücken und nickt aus vier Metern ein.

69., Gelb-Rot für Polyakov: Polyakov wird im Bayern-Strafraum von Alaba attackiert. Nichts Dramatisches, Polyakov überlegt, schmeißt sich dann hin und will einen Elfer. Der Schiri hat's richtig gesehen und zeigt Polyakov Gelb wegen Schwalbe. Seine zweite und damit Platzverweis.

83., 4:0, Alaba: Ecke durch Ribery. Der Ball landet bei Alaba, der ihn kurz mit der Brust annimmt und per Seitdrehschuss aus 13 Metern einnetzt.

89., 4:1, Filipenko: Filipenko hat vor dem Bayern-Strafraum zu viel Platz und setzt den Ball rechts unten neben den Pfosten. Nichts zu machen für Neuer.

Fazit: Hochverdienter Sieg der Bayern B-Elf gegen einen überforderten Gegner.

Der Star des Spiels: Xherdan Shaqiri. Machte einmal mehr deutlich, dass er mehr als eine ordentliche Alternative ist. War an fast allen gefährlichen Bayern-Angriffen beteiligt und erzielte sogar einen Treffer per Kopf.

Der Flop des Spiels: Denis Polyakov. Sah im Eins-gegen-eins mit Shaqiri oft schlecht aus und holte sich eine absolut dämliche Gelb-Rote Karte wegen Schwalbe ab.

Der Schiedsrichter: William Collum. Der Schotte hatte anfangs eine großzügige Linie, zog dann aber die Zügel enger. Die Rote Karte gegen Boateng war hart, aber vertretbar. Ebenso der Platzverweis gegen Polyakov. Wurde beim 2:0 und 3:0 von seinem Assistenten im Stich gelassen.

Die Trainer:

Jupp Heynckes warf mal wieder die Rotationsmaschine an und wechselte auf sieben Positionen. War in der ersten Halbzeit aber nicht einverstanden mit dem Spiel seiner Reservisten und tauchte immer wieder gestikulierend und schimpfend an der Seitenlinie auf. Verpasste Müller, Kroos und Schweinsteiger durch frühe Auswechslung auch noch etwas Schonung.

Viktor Goncharenko entschied sich für die im Hinspiel sehr erfolgreiche abwartende Marschroute. Ordnete seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel und dem Platzverweis deutlich höher an. Seine Wechsel verpufften.

Das fiel auf:

 

  • Die Bayern taten sich in ihrer veränderten Anfangsformation vor allem zu Beginn richtig schwer. Diie Abläufe im Spielaufbau funktionierten nicht wie gewohnt. So kam es zu vielen Ballverlusten und einem Spiel mit wenig Tempo.
  • Sobald die Bayern Kroos oder Shaqiri im Dickicht des weißrussischen Mittelfelds fanden, wurde es aber gefährlich. Entweder durch Shaqiris Dribblings und Läufe in die Tiefe oder durch Kroos' Passspiel und Übersicht.
  • Im Spiel gegen den Ball und im Umschaltspiel waren die Bayern nicht so konsequent und aggressiv wie in den Wochen zuvor.
  • BATE im Konterspiel nicht so gefährlich wie im Hinspiel. Rodionov war als Anspielstation vorne ebenso unbrauchbar wie Kontsevoi. Hleb hatte zwar einige ordentliche Dribblings, konnte aber auch nicht für Gefahr sorgen.
  • In Unterzahl die Bayern defensiv ohne Probleme gegen harmlose Gäste und offensiv deutlich gefährlicher als zuletzt in Überzahl, weil sie die sich bietenden Räume geschickt nutzten.
  • Daniel van Buyten bewarb sich mit einer souveränen Leistung für mehr Einsatzzeit, während Boateng einmal mehr mit einer übermotivierten Aktion auffiel.

 

Bayern München - BATE Borissow: Daten und Fakten zum Spiel