2:0! Schalke erobert das Emirates Stadium

Von Thomas Jahn / Fabian Swidrak
Schalkes Lewis Holtby (r.) im Duell mit Arsenals Mikel Arteta
© Getty

Am 3. Spieltag der Champions League hat der FC Schalke 04 einen 2:0 (0:0)-Sieg beim FC Arsenal eingefahren. Die Treffer für die Königsblauen besorgten Klaas-Jan Huntelaar und Ibrahim Afellay.

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Der FC Schalke 04 hat sich am 3. Spieltag der Champions League die Tabellenführung in der Gruppe B gesichert. Durch die Treffer von Klaas-Jan Huntelaar (76.) und Ibrahim Afellay (86.) siegten die Königsblauen vor 60.049 Zuschauern beim FC Arsenal mit 2:0.

Zuvor hatten die Londoner seit September 2003 kein Heimspiel in der Champions-League-Gruppenphase mehr verloren. Die Gunners müssen damit vorerst mit Rang zwei Vorlieb nehmen.

Die Reaktionen:

Huub Stevens (Trainer Schalke): "Ich bin nicht zufrieden mit der ersten Halbzeit. Da haben wir nur zehn Minuten gut und 35 Minuten viel zu ängstlich gespielt und keine Courage gezeigt. Da hätten wir schon hinten liegen können. Aber in der zweiten Halbzeit haben sie richtig gut gespielt."

Lewis Holtby (Schalke): "Wir bleiben weiterhin demütig. Wir haben schon nach dem Derby gesagt, dass wir jetzt nicht überheblich werden. Am Samstag kommt Nürnberg, da müssen wir die nächsten drei Punkte holen. Es geht immer weiter. Wir versuchen die Form weiter hoch zu halten."

Klaas-Jan Huntelaar über seine noch nicht vollzogene Vertragsverlängerung: "Durch solche Siege werden die Chancen nicht schlechter, dass ich verlängere."

Lukas Podolski (Arsenal): "Wenn man zuhause verliert und eine Spitzenmannschaft ist, ist man immer enttäuscht. Wir haben uns mehr erhofft. Wir wollten unbedingt gewinnen. So ist das ganz bitter."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Neben den Keepern Szczesny und Fabianski fehlen Arsenal Walcott, Oxlade-Chamberlain, Diaby, Rosicky, Sagna, Gibbs und Wilshere.

Wenger mit einem Wechsel im Vergleich zur Pleite bei Norwich: Giroud muss auf die Bank, dafür kommt Conquelin im Mittelfeld zum Zug. Gervinho rückt vom Flügel in die Spitze.

Königsblau mit der Sieger-Elf aus dem Revierderby und nach wie vor ohne den zuvor erkrankten Papadopoulos. Draxler nach seinem Unterarmbruch zurück im Kader.

10.: Links wird Podolski die Linie runter geschickt und legt den Ball flach in die Mitte. Gervinho grätscht in den Ball, der Schuss geht aber knapp links am Tor vorbei.

14.: Farfan schickt sofort Afellay auf die Reise, der in den Strafraum zieht und sich gegen Mertesacker durchsetzt. Afellay versucht sich den Ball am Keeper vorbei zu legen und kommt dabei zu Fall. Die Schalker fordern Elfmeter. Stattdessen gibt's Gelb für Schwalbe, nicht zu Unrecht.

32.: Uchida ist rechts durch bis zur Grundlinie und legt dann zurück an die Strafraumkante auf Farfan. Der lässt mit einem Haken noch Vermaelen aussteigen und will mit links abziehen. Im letzten Moment wirft sich Mertesacker in den Schuss.

41.: Langer Ball von Höwedes auch Uchida, der nicht im Abseits steht. Von rechts kommt der Ball flach in die Mitte. Huntelaar kommt aus sieben Metern zum Schuss, setzt ihn aber rechts vorbei.

50.: Farfan vernascht auf der rechten Außenbahn Andre Santos und zieht in den Strafraum. Pass zurück auf den Elfmeterpunkt, wo Höwedes lauert. Der Innenverteidiger kommt völlig blank zum Schuss und haut den Ball übers Tor.

76., 0:1, Huntelaar: Billard vor dem Strafraum: Podolski blockt eine Hereingabe von Uchida mit dem Kopf, über Umwege landet der Ball bei Afellay der in den Lauf von Huntelaar köpft. Der Stürmer steht an der Strafraumgrenze, geht einen Schritt und lässt es rechts unten einschlagen.

86., 0:2, Afellay: Uchida spielt 25 Meter zentral vor dem Tor rechts raus auf Farfan. Wieder geht der Flügelflitzer fast bis zur Grundlinie und spielt scharf und flach in die Mitte. Mannone kommt nicht ran und am zweiten Pfosten kommt Afellay angerauscht und drückt den Ball aus fünf Metern über die Linie.

Fazit: Schalker am Ende hochverdienter Sieger einer lange Zeit höhepunktarmen Partie im Emirates Stadium. Arsenal enttäuschte auf ganzer Linie.

Der Star des Spiels: Benedikt Höwedes. Der Kapitän marschierte in Schalkes insgesamt bärenstarker Defensive voran. Höwedes verlor in Hälfte eins keinen einzigen Zweikampf, zeigte überragendes Stellungsspiel und grätschte in seinem Geltungsbereich alles weg, was nicht niet- und nagelfest war. Auch dank ihm brachten die Gunners offensiv so gut wie nichts zustande.

Der Flop des Spiels: Andre Santos. War mit Farfan und Uchida auf seiner linken Abwehrseite völlig überfordert und bot den Schalkern deutlich zu viele Räume an. Auch offensiv kaum Akzente vom Brasilianer. Ebenfalls schwach: Der als Mittelstürmer völlig deplatziert wirkende Gervinho.

Der Schiedsrichter: Jonas Eriksson. Entschied bei Mannoes Strafraum-Aktion gegen Afellay korrekt auf Schwalbe. Die Gelbe Karte bei Gervinhos angeblicher Schwalbe war dagegen zu hart. Ansonsten eine mehr als ordentliche Leistung des Schweden, der die Partie jederzeit im Griff hatte.

Die Trainer:

Arsene Wenger: Funktionierte den wuseligen Gervinho überraschend zum Stoßstürmer um und setzte Giroud dafür auf die Bank. Eine Maßnahme, die keine Früchte trug und in Hälfte zwei mit der längst überfälligen Hereinnahme des französischen Mittelstürmers korrigiert wurde.

Huub Stevens: Sah nach dem Derbysieg keinen Grund für Veränderungen und gab Keeper Unnerstall erneut den Vorzug vor Hildebrand und bewies damit ein gutes Händchen. Nahm den mit Gelb vorbelasteten Höger zur Halbzeit raus und brachte dafür Jones.

Das fiel auf:

 

  • Schalke, zu Beginn komplett auf Sicherheit bedacht, ließ die Gastgeber anrennen. Mit den anfänglichen 75 Prozent Ballbesitz wusste Arsenal aber nichts anzufangen. Immer wieder drängte die gut gestaffelte S04-Defensive die Londoner weit auf die Flügel heraus.
  • Nach einer Viertelstunde schaltete Schalke ein bis zwei Gänge hoch. Dass Arsenal - besonders auf Santos' und Podolskis linker Seite - oft viel zu weit vom Gegenspieler entfernt blieb, nutzten die Königsblauen aber nicht konsequent genug aus.
  • Schalke in der Folge das deutlich gefährlichere Team, dennoch blieb Keeper Mannone in Hälfte eins komplett ungeprüft - genau wie sein Gegenüber Unnerstall.
  • Gervinho wich immer wieder von der Spitze auf seinen angestammten rechten Flügel aus und ließ sich deutlich zu oft fallen. Dadurch fehlte den Gunners im Zentrum regelmäßig die Anspielstation. Der Ivorer wuchs in die ihm zugewiesene Mittelstürmer-Rolle nie wirklich herein.
  • Mit Ausnahme von Carzorla mangelt es der Offensive der Gunners merklich an Spielideen und Tempo. Wie schon im Ligaspiel gegen Norwich fehlte den Offensivbemühungen der Wenger-Elf das Überraschungsmoment.
  • Schalke auch in Hälfte zwei das dominante Team. Spielte die gelegentlichen Konter allerdings zum Teil nicht konsequent genug zu Ende und brachte sich damit um eine womöglich noch frühere Führung.

 

Arsenal - Schalke: Daten und Fakten