Dortmund kassiert späten Ausgleich

Von Daniel Börlein / Andreas Lehner
Manchester City und Borussia Dortmund lieferten sich eine packende Partie
© Getty

Borussia Dortmund hat am 2. Spieltag den zweiten Sieg knapp verpasst. Das Team von Trainer Jürgen Klopp musste im Spiel bei Manchester City erst kurz vor Schluss den Ausgleich zum 1:1 (0:0) hinnehmen.

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Vor 47.000 Zuschauern im Etihad Stadium in Manchester brachte Marco Reus die Borussia in Führung (62.). Kurz vor dem Ende erzielte Mario Balotelli per Handelfmeter den Ausgleich für ManCity.

Die Gastgeber holten damit ihren ersten Punkt, Dortmund bringt es nach zwei Spieltagen auf vier Zähler und liegt in Gruppe D auf Rang zwei hinter Real Madrid (6 Punkte).

Reaktionen:

Neven Subotic (Borussia Dortmund): "Ich bin sehr traurig, das war ein Albtraum. Ich kann mir ja nicht die Hand abschneiden."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Das Ergebnis ist nicht unverdient, City hatte auch richtig gute Chancen, Weidenfeller hat klasse Paraden gezeigt. Wir haben tolle Chancen kreiert, dann gehst du 1:0 in Führung, hast den Gegner am Haken, denen ist die Lust ausgegangen, da war nicht mehr die ganz große Spielfreude zu erkennen. Dann in so einem Spiel so einen Elfmeter zu pfeifen, ist schon hart. Wenn du so couragiert in Manchester spielst, die seit gefühlten 30 Jahren zuhause nicht mehr verloren haben, willst du auch den Sieg mitnehmen."

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund): "Wir ärgern uns schon ein wenig. Heute war mehr drin. Wir hätten belohnt werden müssen. Leider bestraft uns am Ende auch der Schiedsrichter mit dem Elfmeter. Man muss aber auch sagen, dass wir die eine oder andere Chance hätten nutzen müssen."

Marco Reus (Borussia Dortmund): "Mann, ist das bitter. Wir hätten den Sieg absolut verdient gehabt. Das ist so ärgerlich."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei ManCity bilden Agüero und Dzeko das Sturmduo, Tevez und Balotelli sitzen draußen. In der Innenverteidigung beginnt Nastasic. Dortmund beginnt mit Bender statt Kehl auf der Sechs. Lewandowski rückt für Schieber wieder ins Sturmzentrum.

8.: Silva mit einem klasse Steilpass auf Agüero. Weidenfeller stürmt eigentlich viel zu früh aus seinem Tor, wird aber vom Argentinier angeschossen. Subotic bringt den Ball nicht weg und Silva geht mit dem Ball am Fuß parallel zum Sechzehner. Sein Pass landet bei Zabaleta, der aus zehn Metern mit links drüber schießt.

12.: Lewandowski mit Tempo durchs Mittelfeld, dann der Pass auf Götze. Der verzögert und wird auf rechts hinterlaufen. Götze zieht aus 13 Metern ab. Hart lenkt das Ding mit den Fingerspitzen an den Pfosten.

27.: Silva zieht von links zur Mitte und steckt auf Agüero durch. Der zieht aus 14 Metern sofort ab, aber Weidenfeller ist da und klärt mit dem Knie.

39.: Doppelchance für Götze! Erst steht der Youngster allein vor Hart, bringt den Ball aus fünf Metern nicht am Keeper vorbei. Nur kurz später zieht aus vom rechten Strafraumeck ab, Hart lenkt das Ding an die Latte.

45.: Zabaleta mit einer Chipflanke von der rechten Grundlinie. Silva rauscht ran und kommt fünf Meter vor dem Tor frei an den Ball. Drüber!

45.: Kompany springt unter einer Lewandowski-Flanke durch. Gündogan nimmt den Ball runter und zieht aus acht Metern ab. Klasse Parade von Hart.

62., 0:1, Reus: Rodwell mit einem katastrophalen Fehlpass 30 Meter vor dem eigenen Tor. Reus geht rein, zieht mit Tempo an Nastasic vorbei und setzt den Ball ins linke Eck.

65.: Lewandowski zieht von rechts zur Mitte und steckt auf den einlaufenden Reus durch. Der zieht sofort ab, scheitert aber aus acht Metern am Knie von Hart.

67.: Wieder Hart, dieser Teufelskerl! Gündogan mit einem Schlenzer aus 18 Metern Richtung rechter Winkel. Hart legt sich in die Luft, greift um und wehrt ab.

76.: Gündogan mit einer überragenden Aktion am rechten Flügel gegen zwei Mann. Wunderbarer Ball in den Rücken der Abwehr. Lewandowski kommt aus neun Metern frei zum Abschluss, nimmt aber den rechten Außenrist und setzt das Ding links am Tor vorbei.

90., 1:1, Balotelli (Elf.): Der BVB bringt nach einer Ecke den Ball nicht weg. Kehl verlängert unglücklich Richtung eigenes Tor. Agüero zieht aus der Drehung ab und schießt Subotic aus 30 Zentimetern an die Hand. Balotelli nimmt das Geschenk an und versenkt flach rechts unten.

Fazit: Packendes und abwechslungsreiches Spiel vor der Pause mit etlichen Torchancen auf beiden Seiten. Nach der Pause der BVB klar überlegen, das Remis aus City-Sicht deshalb schmeichelhaft.

Der Star des Spiels: Joe Hart. Unglaublich, was ManCitys Keeper alles hielt. Parierte mehrmals überragend und in höchster Not und war auch an Reus' Schuss zum 1:0 noch dran. Nur dank ihm blieben die Gastgeber bis zuletzt im Spiel und durften schließlich noch das 1:1 bejubeln. Beste Dortmunder: Mario Götze und Ilkay Gündogan.

Der Flop des Spiels: Samir Nasri. Ganz schwacher Auftritt des Franzosen. Kam nie richtig ins Spiel, wirkte auch nicht richtig bemüht und gewann defensiv gerade mal ein Drittel seiner Zweikämpfe. Musste zur Pause in der Kabine bleiben.

Der Schiedsrichter: Pavel Kralovec. Der Tscheche ließ das Spiel laufen und überzeugte bei seinen Entscheidungen mit einem ruhigen und souveränen Auftreten. Sehr gute Leistung - bis zum Elfmeterpfiff. Subotic bekam den Ball zwar an die Hand, von Absicht kann allerdings nicht die Rede sein.

Die Trainer:

Roberto Mancini: Nahm nach der Pause den schwachen Nasri runter und brachte Kolarow, auch um Götze besser zu kontrollieren. Fraglich, warum Mancini Toure nicht vom Feld nahm, obwohl der Ivorer offensichtliche Probleme hatte. Ging spät volles Risiko und brachte Balotelli erst zehn Minuten vor dem Ende.

Jürgen Klopp: Stellte in der Pause von 4-2-3-1 auf ein 4-3-3 mit Reus auf Links- und Götze auf Rechtsaußen um. Defensiv stand der BVB dadurch kompakter, in der Offensive blieb man trotzdem gefährlich.

Das fiel auf:

  • Vom Anpfiff weg ging es bei beiden Mannschaft sofort Richtung Tor - meist mit offenem Visier. Die Rückwärtsbewegung wurde teilweise vernachlässigt, nach vorne dafür von beiden Teams schnell und flüssig kombiniert.
  • Der BVB störte die Gastgeber in der ersten halben Stunde früh im Spielaufbau und eroberte dadurch einige Bälle. Gefährlich wurde es allerdings, wenn sich ManCity behaupten konnte und den Ball hinter Dortmunds Sechser bekam, wo Silva immer wieder auftauchte.
  • Beim BVB ging nach vorne viel über Götze, der unheimlich viel unterwegs war und immer wieder Bälle forderte. Reus war dagegen kaum im Spiel. Er rückte ständig nach innen ein und machte die Außenbahn für den nachrückenden Schmelzer auf. Durch das Einrücken nahm sich Reus allerdings selbst den Raum.
  • Weil beide Teams konsequent den Weg nach vorne suchten und sich in den Abwehrreihen immer wieder Lücken auftaten, hätte es zur Pause auch gut und gerne 4:4 stehen können. Weidenfeller und Hart parierten allerdings mehrfach glänzend.
  • Der BVB kam deutlich besser aus der Halbzeit und kontrollierte das Mittelfeld. Nach Ballgewinn wurde schnell umgeschaltet und in die Spitze gepasst. City wirkte dagegen völlig indisponiert und ohne jemanden, der das Kommando übernahm.
  • Die Führung durch Reus war völlig verdient. Im Anschluss vergab die Borussia beste Möglichkeiten, um frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen, hatte die Partie aber fast zu jeder Zeit unter Kontrolle. Der Ausgleich fiel letztlich aus dem Nichts.

Manchester City - Borussia Dortmund: Daten zum Spiel

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