Schalke erkämpft sich Sieg bei Olympiakos

Von Fatih Demireli / Max Marbeiter
Benedikt Höwedes erzielte in Piräus sein drittes Champions-League-Tor
© Getty

Der FC Schalke hat zum Auftakt der Champions League bei Olympiakos Piräus mit 2:1 (1:0) gewonnen und einen gelungenen Auftakt in der Champions League gefeiert. Damit beendeten die Königsblauen die Serie Olympiakos', das zuletzt drei Mal in Folge gegen deutsche Mannschaften gewann.

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Benedikt Höwedes (41.) und Klaas-Jan Huntelaar (60.) erzielten die Tore für Schalke im ausverkauften Karaiskakis-Stadion. Zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf Djamel Abdoun (58.). Schalkes Huntelaar verschoss in der 61. Minute einen Foulelfmeter.

Reaktionen:

Trainer Huub Stevens (Schalke 04): "Wir haben über 90 Minuten die richtige Antwort gegeben. Wir sind nicht in Hektik verfallen, sondern immer ruhig geblieben. Auch nach dem verschossenen Elfmeter haben wir weiter unser Spiel gemacht. Es war ein verdienter Sieg."

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Huub Stevens: "Wir haben über 90 Minuten die richtige Antwort gegeben. Wir sind nicht in Hektik verfallen, sondern immer ruhig geblieben. Auch nach dem verschossenen Elfmeter haben wir weiter unser Spiel gemacht. Es war ein verdienter Sieg."

Benedikt Höwedes: "Ich habe mich tierisch über mein Tor gefreut. Ich habe immer gesagt: Qualität setzt sich durch. Ich habe heute bewiesen, dass ich in die ersten Elf gehöre."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke ohne Afellay und Draxler in der Startelf. Barnetta erhält den Vorzug in der Offensive. Olympiakos ohne Überraschungen im 4-2-3-1 mit Djebbour als einzige Spitze.

5.: Nach einem ganz feinen Pass taucht Machado links im Strafraum plötzlich völlig frei vor Unnerstall auf. Die Entscheidung, ob er nun selbst abschließen oder doch noch einmal querlegen soll fällt offenbar aber zu schwer. Pass in die Mitte, aber Papadopoulos klärt per Kopf vor Djebbour.

5.: Machado kommt erneut an die Kugel und zieht aus 25 Metern halblinke Position einfach mal ab. Außennetz!

38.: Papadopoulos köpft aus kurzer Distanz den Ball ins Tor, weil Megyeri zögert, aber dann vermeintlich vom Griechen gefoult wird. Der Torrichter überzeugt Hauptschiedsrichter Borbalan, der ursprünglich das Tor gab, vom Gegenteil und gibt das Tor nicht.

41., 0:1, Höwedes: Höwedes rauscht am kurzen Fünfereck in Farfans Ecke von rechts und köpft zur inzwischen nicht ganz unverdienten Schalker Führung ein.

51.: Megyeri lässt Fuchs' relativ zentralen 25-Meter-Schuss nach vorne prallen. Barnetta hat das gesamte Tor vor sich, bringt allerdings das Kunststück fertig, die Kugel aus drei Metern über den Querbalken zu setzen.

58., 1:1, Abdoun: Unnerstalls Abstoß gerät zum Boomerang. Djebbour kommt im Strafraum zu Fall, doch Abdoun ist zur Stelle und schiebt aus kurzer Distanz ein.

60., 1:2, Huntelaar: Starke Reaktion! Holtby sieht den startenden Huntelaar und leitet Jones' Querpass 20 Meter vor dem Tor direkt in den Lauf des Niederländers weiter. Der Angreifer hat freie Bahn und vollendet gewohnt nervenstark.

61.: Manoles bringt Barnetta im Strafraum zu Fall - keine Frage: Elfmeter. Huntelaar tritt an und setzt das Leder an den linken Pfosten - weiter 1:2!

Fazit: Verdienter Sieg für Schalke, auch wenn es keine spielerische Offenbarung war.

Der Star des Spiels: Kyriakos Papadopoulos. Wurde sehr freundlich an alter Wirkungsstätte empfangen, aber er verteilte keine Geschenke. Gewohnt rigoros im Zweikampf, hier und da mit gefährlichen Vorstößen wie bei seinem vermeintlichen Führungstreffer, als er sich eigentlich nichts zu schulden kommen ließ. Stark: Gewann 75 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Balasz Megyeri eroberte das Olympiakos-Tor von Roy Carroll. Wer den jungen Ungarn zum ersten Mal spielen sah, fragte sich: Warum? Viele Unsicherheiten, ließ den Ball immer wieder abtropfen. Bei Papadopoulos' vermeintlichem Führungstor mit dem Fehler, später auch bei der Riesenchance Barnettas.

Der Schiedsrichter: David Fernandez Borbalan pfiff erst zum zweiten Mal ein Champions-League-Spiel. Der 39-Jährige lag bei der ersten und fast einzigen kniffligen Entscheidungen völlig daneben. Papadopoulos (37.) beging mitnichten ein Torwartfoul, als er den Ball ins Tor köpfte. Borbalan ließ sich trotz Torentscheidung von seinem Torrichter überstimmen. Er hätte außerdem Jones, der schon Gelb hatte, nach Foul an Holebas per Ampelkarte vom Platz stellen können. Ansonsten bei der Kartenverteilung ohne Fehler.

Die Trainer:

Leonardo Jardim: Sah keine Veranlassung, seine in der Liga gut funktionierende Ausrichtung zu ändern, wobei seine beiden Sechser fast nur Defensivarbeit verrichteten. Merkte im Verlauf der ersten Hälfte, dass das Heil über die Außen gefunden werden kann, ließ die Außenverteidiger aufrücken. Die Praxis ging aber nicht auf. Löste etwas spät das statische Zentrum mit Fuster und Modesto auf. Mit der Einwechslung von Mitroglou in der Schlussphase gab's ein klassisches 4-4-2.

Huub Stevens: Der Schalke-Coach vertraut der Fitness Ibrahim Afellays noch nicht und brachte stattdessen den fitteren Tranquillo Barnetta. Der Schweizer entpuppte sich als fleißige Biene auf der linken Seite, ging unglaublich weite Wege und war zudem noch offensiv gefährlich. Auffällig: Stevens wechselte trotz kampf- und laufintensiver Arbeit erstmals in der 80. Minute. Ein Indiz dafür, dass Stevens Konzept aufging: nicht schön, aber erfolgreich.

Das fiel auf:

  • Olympiakos gewohnt angriffslustig zu Beginn, wobei viel Gefahr zunächst über den schnellen Machado auf der linken Seite ausging.
  • Schalke sehr schlampig im Aufbau mit unzähligen Fehlpässen, die hier und da zu gefährlichen Kontern verkamen. Schalkes Glück: Olympiakos nicht nachhaltig genug nach Ballgewinn.
  • Olympiakos' Außenverteidiger Torossidis und Holebas offensiv ausgerichtet, aber dann mit vielen - ungefährlichen - Flanken aus dem Halbfeld, so dass viele Angriffe der Griechen im Keim erstickten.
  • Schalke nutzte die Unsicherheit, die bei den Gastgebern kurz nach dem nicht gegebenen Tor für Papadopoulos entstand, konsequent zur Führung.
  • Schalkes Offensivspiel vor der Pause nicht flüssig und mit Fehlern, aber spätestens nach der Führung mit Sicherheit und Ordnung.
  • Olympiakos ohne Ideen, Schalke zu knacken, aber die Königsblauen versäumten es, selbst zu agieren. Erst nach dem Ausgleichstreffer mit der nötigen Tempoerhöhung.
  • Kein ahsehnliches Spiel, wobei Schalke die nötige Gangart schnell verinnerlichte und umsetzen konnte. Wichtige drei Punkte zum Auftakt, die für den weiteren Verlauf der Gruppe nicht unwesentlich sein werden.

Piräus vs. Schalke: Daten zum Spiel

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