Schalke: Zum Glück war es Lyon

Von Thomas Gaber/Thomas Jahn
Benedikt Höwedes (Nummer 4) wurde gegen Lyon früh mit Rot vom Platz gestellt
© Getty

Der FC Schalke 04 hat nach den drei Pleiten in der Bundesliga auch den Auftakt in der Champions League bei Olympique Lyon vergeigt. Michel Bastos (21.) erzielte Tor beim 1:0 (1:0)-Sieg der Franzosen. Der Schalker Benedikt Höwedes sah noch vor der Pause die Rote Karte (37.). Christoph Moritz war wegen seines Fehlers untröstlich.

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Vor 35.000 Zuschauern im Stade Gerland war Schalke klar unterlegen. Torhüter Manuel Neuer verhinderte eine höhere Niederlage.

Nachbetrachtung:

Es gab sie, die eine Konterchance für zehn Schalker in der zweiten Halbzeit. Jefferson Farfan lief mit dem Ball über die Mittellinie und suchte einen Mitspieler. Völlig planlos spielte der Peruaner einen Querpass, mitten in die Füße von Gegenspieler Pjanic. Lyon spielte den Angriff sauber aus, nur eine Glanztat von Manuel Neuer verhinderte den vorzeitigen K.o.

Die Szene Mitte der zweiten Halbzeit war symptomatisch für den Auftritt einer krankhaft ungefährlichen und verstörten Mannschaft. Das Bemühen ist den Knappen nicht abzusprechen. Wenn dem so wäre, könnten alle gleich einpacken.

Aber die Art und Weise, wie der Vizemeister derzeit Fußball spielt, stimmt nachdenklich. Auch nach dem vierten verlorenen Spiel behält Trainer Felix Magath seine Gelassenheit. Die Pleite sei kein Beinbruch, schließlich habe man eine Niederlage beim angeblich stärksten Vorrundengegner einkalkuliert und überhaupt sei ja der Schiedsrichter der Hauptschuldige.

BLOGS@SPOX Die Analyse des Spiels: Angsthasenfußball

Magath ist drauf und dran, sich in eine Sackgasse zu verirren, aus der er keinen Ausweg mehr findet. Statt in der Schlussphase auf Risiko zu setzen und noch einen offensiven Mann zu bringen, wechselte Magath nacheinander Joel Matip, Peer Kluge und Lukas Schmitz ein.

Im Endeffekt kann Schalke sogar froh sein, dass der Gegner Lyon hieß. In der derzeitigen Form hätte Königsblau auch gegen Benfica und Tel Aviv große Probleme gehabt. Und vergebene Punkte gegen die vermeintlich schwächeren Gegner hätten doppelt wehgetan.

Reaktionen:

Trainer Felix Magath: "Das Spiel war nach der Roten Karte leider entschieden. Bis zur Hinausstellung haben wir sehr gut verteidigt und kaum etwas zugelassen. Moritz war in der Szene beim Gegentor zu sorglos. Raul hat die Bälle gut verteilt und seine Aufgabe erfüllt."

Christoph Moritz (Schalke): "Man kann es nicht auf meine fehlende Erfahrung schieben. Ich muss den Ball einfach härter zu Manuel köpfen. Es tut mir leid, dass wir wegen diesem Scheiß-Tor verloren haben."

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