Farfan schießt Schalke ins Viertelfinale

Von Stefan Rommel / Martin Mägdefessel
Mit Doppel-Pfosten: Schalke-Stürmer Mario Gavranovic (2.v.r.) erzielte das 2:1 für Königsblau
© Getty

Der FC Schalke 04 ist zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Felix Magath, über den es weiter hartnäckige Gerüchte über einen Abgang im Sommer gibt, siegte im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Valencia mit 3:1 und steht damit nach dem 1:1 vom Hinspiel in der Runde der letzten Acht.

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Die Treffer vor 54.000 Zuschauern erzielten Jefferson Farfan (40./90.+4) und Mario Gavranovic (52.) für Schalke. Ricardo Costa hatte Valencia in der 17. Minute in Führung gebracht.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke mit Escudero links hinten in der Viererkette. Matip wieder neben Kluge im defensiven Mittelfeld und Gavranovic einzige nominelle Spitze für den verletzten Huntelaar.

Große Überraschung bei den Gästen: Trainer Unai Emery lässt seinen gefährlichsten Angreifer Soldado auf der Bank. Dafür kehrt Mata zurück ins Team.

8.: Mata legt eine Ecke flach an den Sechzehner, keiner achtet auf Mathieu. Der haut aus 16 Metern drauf. Sein Schuss fliegt nur wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

15.: Flanke Jurado von links. Navarros Stellungsfehler bringt Gavranovic ins Spiel - der köpft aber aus sechs Metern unbedrängt in die Arme von Guaita.

17., 0:1, Costa: Topal dreht Matip links im Sechzehner gleich zwei Mal ein. Scharfe Flanke an den Fünfer. Costa steht da völlig frei und hält nur den Kopf hin. Neuer ohne Chance.

40., 1:1, Farfan: Gavranovic schindet einen Freistoß aus 18 Meter vor dem Tor raus. Farfan zirkelt den Ball rechts um die Mauer. Guaita ist noch leicht dran, das Ding zappelt aber rechts oben im Eck.

52., 2:1. Gavranovic: Flanke Kluge. Guaita boxt den Ball stark bedrängt nur in die Mitte. Farfan scheitert mit seinem Versuch am Keeper, den Nachschuss setzt Gavranovic im Fallen an den rechten Pfosten. Der Ball rollt auf der Torlinie rüber an den linken Pfosten und wegen des heftigen Effets von da doch noch über die Linie.

57.: Metzelder grätscht eine flache Hereingabe am eigenen Fünfer unglücklich genau Aduriz auf den Schlappen. Der haut den Ball aber aus der Drehung aus sieben Metern ans Außennetz.

58.: Konter Valencia. Joaquin schickt Aduriz im perfekten Moment, kein Abseits. Der geht alleine auf Neuer zu und zielt hoch aufs rechte Eck. Aber Neuer mit dem Mega-Reflex, lenkt den Ball Zentimeter über die Latte.

81.: Gavranovic setzt sich mit Glück gegen zwei Verteidiger durch. Schuss aus halbrechter Position und ca. zehn Metern. Guaita ist noch dran und lenkt den Ball an den rechten Außenpfosten.

90.+3: Konter Schalke, drei gegen einen. Gavranovic zieht aus 45 Metern ab, weil Guaita zu weit vor der Bude steht - Latte!

90.+4, 3:1, Farfan: Weiter Schlag aus der Abwehr. Farfan ist ab der Mittellinie alleine auf dem Weg auf Guaita zu. Lupfer aus zehn Metern, drin.

Fazit: Etwas glücklicher Sieg für Schalke, das in der Defensive gehörig wackelte - offensiv aber seine Chancen aber eiskalt nutzte und sich das Weiterkommen durch eine starke kämpferische und läuferische Vorstellung sicherte.

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Der Star des Spiels: Was Peer Kluge Kilometer abriss, Bälle klaute und Löcher in der Defensive stopfte, war famos. Seit Wochen ist der Routinier in bestechender Form, die Partie gegen Valencia aber war ein Meisterstück an Fleiß, Umtriebigkeit und Willen. Musste nach 81 Minuten völlig entkräftet runter. Bis dahin aber bester Spieler auf dem Platz.

Der Flop des Spiels: Jose Jurado fummelte viel zu viel mit dem Ball, machte so das Schalker Spiel immer wieder unnötig langsam. Der Spanier verzettelte sich in unnützen Einzelaktionen und leistete sich einige schlampige Abspiele. Nach 76 Minuten war dann auch Schluss für Jurado.

Der Schiedsrichter: Jonas Eriksson fuhr eine erfreulich großzügige Linie. Der Schwede ließ beide Mannschaften an der langen Leine, ohne dabei aber seine Souveränität zu verlieren. Beim Freistoß, der zum Ausgleich führte, aber allerdings sehr kleinlich. Bei den persönlichen Strafen mit Ausnahme der zu harten Gelben Karte gegen Farfan aber wieder mit dem richtigen Maß. Eine Leistung, die einem Champions-League-Achtelfinale würdig war.

Analyse: Schalke startete energisch in die Partie, hatte besonders durch Kluge viele schnelle Ballgewinne - die ersten dicken Chancen hatten aber die kombinationssicheren Gäste. Costas Führungstreffer hatte sich angekündigt.

Schalke reagierte ein wenig irritiert und fand nur zögerlich wieder in die Spur. Allerdings fehlten lange die spielerischen Mittel, auch die zuletzt gefährlichen Standards verteidigte Valencia stark.

Die Spanier waren ihrerseits mit zwar wenigen, dann aber schnell vorgetragenen Kontern gefährlich. Vor allem die numerische Überzahl der Gäste im Mittelfeld machte sich dabei bemerkbar. Deshalb war der Schalker Ausgleich bis zur Pause etwas schmeichelhaft.

Nachdem sich Schalke die Führung im wahrsten Sinne des Wortes erarbeitet hatte, übernahm Valencia ab der 55. Minute klar das Kommando und hatte beste Möglichkeiten zum Ausgleich - auch, weil die Schalker Innenverteidigung mehrere Male schlecht stand und die Pässe in die Tiefe zu leicht zuließ.

Valencia blieb bis zum Schluss gefährlich, aber mit etwas Glück und einem erneut starken Neuer im Tor schaukelte Schalke den Sieg über die Zeit und steht damit nach 2008 wieder im Viertelfinale der Königsklasse.

Schalke 04 - FC Valencia: Daten zum Spiel

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