Stuttgart holt Punkt in Sevilla

Von Andreas Lehner / Florian Bogner
Stuttgarts Alexander Hleb im Zweikampf mit Sevillas Luis Fabiano
© Getty

Der VfB Stuttgart wartet auch nach dem 4. Spieltag der Champions League auf seinen ersten Sieg. Beim FC Sevilla holte das Team von Markus Babbel aber immerhin ein 1:1 (0:1)-Unentschieden und hat weiter Chancen auf das Achtelfinale.

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Sevilla ging früh durch einen Treffer von Jesus Navas (14.) in Führung. Dem VfB gelang durch Zdravko Kuzmanovic der Ausgleich (78.).

Sevilla hat nun zehn Punkte auf dem Konto und steht vorzeitig im Achtelfinale. Stuttgart liegt mit drei Punkten auf Rang drei. Zwei Punkte hinter Unirea Urziceni, das gegen die Glasgow Rangers (2 Punkte) 1:1 spielte.

So diksutierten die mySPOX-User während des Spiels

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Babbel wie schon im Hinspiel mit dem Tannenbaum. Allerdings mit fünf personellen Änderungen: Pograbnjak für Schieber, Elson für Cacau, Hilbert für Träsch, Hitzlsperger für Khedira und Delpierre für Osorio.

Auch bei Sevilla gibt's fünf Änderungen. Escude, Konko, Romaric, Capel und Kone kommen rein. Dafür fehlen Dragutinovic, Adriano und Kanoute. Lolo und Sanchez sitzen auf der Bank.

3.: Fehler von Sevilla im Spielaufbau, plötzlich laufen vier Stuttgarter alleine auf Escude zu. Doch Hitzlsperger spielt den Ball genau auf den Sevilla-Verteidiger. Kann ja wohl nicht sein...

5.: Jetzt ein Riesenklops von Boulahrouz im Spielaufbau. Kone läuft alleine auf Lehmann zu, schaut und legt dann viel zu steil für Fabiano quer, statt selbst abzuschließen.

14., 1:0, Navas: Viel zu einfach geht das. Mit zwei simplen Pässen von Romaric und Luis Fabiano hebelt Sevilla die VfB-Abwehr aus. Navas steht alleine vor Lehmann und schiebt zur Führung ein. Zweites Saisontor.

27.: Hleb behauptet sich mal gegen Romaric und legt quer auf Pogrebnjak. Der wackelt Squillaci aus und zieht aus 17 Metern ab - knapp über die Latte.

36.: Da ist die Chance! Boka spielt Doppelpass mit Elson, der den Ball links in den Strafraum legt. Boka am Fünfereck - Varas pariert den Lupfer glänzend.

Halbzeit-Fazit: Der VfB mit vielen Ballverlusten und einen Torgeschenk. Sevilla ganz klar die reifere Mannschaft.

53.: Freistoß Elson von links. Kuzmanovic verlängert am Elfmeterpunkt. Am Fünfer rauscht Rudy mit dem langen Bein in den Ball, lupft die Kugel aber aufs Tordach. War schwer.

54.: Kuzmanovic lädt aus 20 Metern durch, leicht abgefälscht. Varas pariert mit den Knien. Pogrebnjak ist mit dem Kopf da - Latte! Tasci noch mal, Kopfball aus fünf Metern - Varas ist da.

76., 1:1, Kuzmanovic: Was für ein Strich! Pogrebnyak legt 20 Meter vor dem Tor quer auf Kuzmanovic. Der zieht durch, Schieber fälscht minimal mit dem Bauch ab - rechts oben schlägt's ein! Varas ohne Reaktion.

83.: Boka über links. Flanke an den Fünfer. Schieber fliegt waagerecht in den Ball, trifft ihn mit der Schuhspitze - Millimeter am linken Pfosten vorbei.

Fazit: Nach einer schwachen ersten Halbzeit verdient sich der VfB durch eine Leistungsteigerung im zweiten Abschnitt einen Punkt.

Der Star des Spiels: Zdravko Kuzmanovic. Nach langer Zeit durfte der Serbe mal wieder auf der Sechs ran und zeigte, dass er die bessere Lösung im Vergleich zu Christian Träsch auf dieser Position ist. War einer der wenigen Stuttgarter mit einem sicheren Passspiel und Zug zum Tor. Belohnte sich selbst mit dem Ausgleichstreffer.

Die Gurke des Spiels: Khalid Boulahrouz durfte mal wieder von Beginn an ran. Auch wenn er auf der ungeliebten Außenverteidigerposition spielte, muss von einem Mann mit seiner Erfahrung in einem so wichtigen Spiel mehr kommen. Aber der Niederländer spielte extrem viele Fehlpässe und ließ sich von Capel mehrfach düpieren. Sein Foul an Kone, der daraufhin ausgewechselt werden musste, war zudem äußerst grenzwertig.

Die Pfeife des Spiels: Martin Atkinson. Wie man es von einem Engländer erwartet, war er sehr großzügig in der Zweikampfbwertung und ließ viel laufen. Lag auch bei den persönlichen Strafen meist richtig.

Die Lehren des Spiels: Etwas mehr als ein Jahr nach der Lehrstunde im UEFA-Cup musste der VfB wieder im Estadio Ramon Sanchez-Pizjuan antreten und diesmal machten es die Schwaben um einiges besser - auch wenn es in der ersten Halbzeit nicht danach aussah.

Der VfB offenbarte zu viele Probleme im Passspiel, was zu einer Reihe haarsträubender Ballverluste führte und dem Gegner Räume öffnete. Sevilla stellte die technisch und spielerisch stärkere Mannschaft. Die Spanier taten nicht mehr als nötig und sorgten immer für Gefahr, sobald sie die Schlagzahl erhöhten.

Stuttgart kämpfte sich nach der Pause zurück ins Spiel und zeigte, dass es in der Mannschaft stimmt und das Festhalten an Markus Babbel die richtige Entscheidung war. Das Team zeigte großen Einsatz und Willen und verdiente sich den Ausgleich.

Dennoch kommt vor allem aus dem offensiven Mittelfeld zu wenig, wobei Elson den gefährlicheren Spielgestalter als Hleb gibt. Der Weißrusse ist weiter auf der Suche nach der Fitness, seine Tempodribblings sind verschwunden und seine Pässe in die Tiefe zu ungenau.

Sevilla schaltete zu früh zurück und nahm mit Capel und Romaric seine besten Leute vom Platz. Den Spaniern reichte aber auch ein Punkt für die Qualifikation fürs Achtelfinale. Der VfB dagegen muss weiter bangen, hat aber noch alles in der eigenen Hand.

Sevilla - Stuttgart: Daten zum Spiel