Champions League - Power Ranking: BVB-Rivale macht Riesensatz - Bayern weiter im Gegnerfressmodus

Der FC Bayern München jubelt über das 5:2 gegen Benfica Lissabon.
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Platz 10 (war 12.): Inter Mailand

Inter hat Zeit gebraucht, um im Wettbewerb anzukommen, doch das zweite 3:1 gegen Sheriff Tiraspol war im besten Sinne souverän. Simone Inzaghis 3-5-2-Grundordnung hält mittlerweile die Kompaktheit, die sie verspricht, Arturo Vidal und Marcelo Brozovic halten Nicolo Barella in der Zentrale nicht nur die Gegner vom Leib, sondern machen auch ordentlich Dampf. Jetzt muss nur Lautaro Martinez wieder anfangen, das Tor zu treffen.

Platz 9 (war 9.): FC Chelsea

Natürlich wird Chelsea in der eher schwachen Gruppe H das Achtelfinale erreichen und natürlich war das 1:0 gegen Malmö nie gefährdet. Aber: Ein 1:0 gegen Malmö, das bis hierhin immer nur Kanonenfutter war und das - bei allem Respekt - einfach das schlechteste Team der diesjährigen Champions League ist? Das ist schon auch ein bisschen wenig. Auch wenn in Romeulu Lukaku und Timo Werner die zwei potenziell gefährlichsten Torjäger fehlten. Das Tor des Abends erzielte übrigens Hakim Ziyech, der eine sensationell präzise Bananenflanke von Callum Hudson-Odoi verwertete. Möglich wurde dies, weil die beiden Flügelspieler in der zweiten Halbzeit die Seiten wechselten und Hudson-Odoi so mit seinem rechten Fuß von rechts flach in die Mitte flanken konnte. Ein taktischer Geniestreich von Trainer Thomas Tuchel? Mitnichten. "Die Idee hatte mein Assistent, das Lob gebührt also ihm", sagte Tuchel hinterher. Ehre, wem Ehre gebührt also. Chelsea-Fans, preist Arno Michels!

Platz 8 (war 13.): Sporting Lissabon

Zugegeben, Besiktas verteidigte wirklich schlecht und ist sicher nicht der Maßstab für die wohl entscheidende kommende Aufgabe. Aber: Pedro Goncalves, Pablo Sarabia und Paulinho haben hinreichend bewiesen, dass sie alle über einen recht feinen Torriecher verfügen. Dazu kommt Sportings variables und schnelles Angriffsspiel. Wenn die Portugiesen ihre Form konservieren, dürfte ihr Abstecher in diese Top-10 mehr als eine kurze Episode bleiben - und sie auch ins Achtelfinale kommen.

Platz 7 (war 10.): Real Madrid

Real hatte gegen Donezk mehr Mühe, als auf dem Papier nötig schien, die Pfiffe der Fans im Bernabeu zur Halbzeit können da folgerichtig erscheinen. Aber: Donezk ist eine Art Angstgegner der Madrilenen und am Ende hatte Real mehr als genug Chancen. Das 2:1 war so mehr als verdient. Außerdem: Wie Vinicius Jr. und Karim Benzema die beiden Tore herausspielten, war schlicht Weltklasse.

Platz 6 (war 7.): Manchester United

Ok, eigentlich könnte hier auch CR7 alleine oder höchstens noch zusammen mit Paul Pogba und mit Abstrichen auch Bruno Fernandes (für die geniale Vorarbeit zum ersten Treffer Ronaldos gegen Atalanta) statt Manchester United auf Platz 6 des Rankings stehen: United unter Ole Gunnar Solskjaer spielt nur noch individualistischen Heldenfußball. Der zwar etwas aus der Zeit gefallen scheint, aber immerhin deutlich mehr Spaß macht als der individualistische Heldenfußball Pariser Prägung.

Platz 5 (war 6.): Manchester City

Auch wenn City nach dem zwischenzeitlichen 1:1 kurz ins Schwimmen geriet: Rasante Vorstellung der Skyblues beim 4:1 gegen Brügge, der City-Motor läuft aktuell mit sehr hohem Drehmoment. Und wie gut ist eigentlich Joao Cancelo? Zwar kein Tor, aber drei Torschüsse, drei Torschussvorlagen und sagenhafte 135 Ballkontakte und 108 Pässe. Und: Ryad Mahrez hat nun schon vier CL-Treffer - so viele schaffte er noch nie in einer Saison.

Platz 4 (war 8.): Juventus

Nach der jüngsten Niederlage gegen Hellas Verona hatte Juve-Trainer Massimiliano Allegri seine Mannschaft einkaserniert. Als Belohnung für das 4:2 gegen Zenit, das für den pragmatischen Kontrollfreak Allegri eine Spur zu viel Wildwest beinhaltet haben dürfte (vor allem das späte zweite Gegentor wurmte den Coach richtig), hob er die Kasernierung zumindest für zwei Tage wieder auf. Mag Juve in der Serie A den eigenen Ansprüchen weit hinterherhinken, hält sich das gar nicht mal mehr so mit Stars gespickte Ensemble in der Königsklasse schadlos. Paulo Dybala, einer der letzten verbliebenen Stars im Team, feierte seine bevorstehende Vertragsverlängerung mit einem Doppelpack vor.

Platz 3 (war 2.): Ajax Amsterdam

Natürlich profitierte Ajax total von der lächerlichen Roten Karte gegen Mats Hummels und so dominant und rasant wie zuletzt war die Mannschaft von Coach Erik ten Hag auch in Überzahl nicht. Aber eine Spitzenmannschaft muss manchmal auch Geduld haben. Und das hatte Ajax gegen den BVB - und noch dazu einen Antony, der im Umgang mit Hummels Grätsche eine recht schäbige, aber ansonsten wieder eine sehr formidable Figur abgab.

Platz 2 (war 3.): FC Liverpool

Humorlos können die Reds in dieser Saison also auch. Das 2:0 gegen Atletico war hochverdient, aber nicht so spektakulär wie andere Spiele Liverpools zuvor. Das ist aber nicht mal im Ansatz kritisch gemeint, sondern im Gegenteil. Schnell und wuchtig geht nicht immer, aber Rezepte auch in schwierigen Spielen zu finden, das ist die wahre Kunst eines Spitzenteams. In dieser Form ist Liverpool echt alles zuzutrauen.

Platz 1: FC Bayern München

Zugegeben, ganz überwunden haben die Bayern die Probleme, die vergangene Woche zum 0:5 gegen Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal führten, noch nicht. Die furiose 5:2-Gala gegen Benfica konnte die Probleme in der Defensive und eine gewisse Formschwäche von Joshua Kimmich nicht komplett kaschieren. Aber dennoch: Diese Bayern waren, sind und bleiben in der Champions League das Maß aller Dinge und sind wieder im Gegnerfressmodus unterwegs. Ein 5:2 gegen das wahrlich nicht schlechte Benfica müssen die Konkurrenten erst mal schaffen.