Champions League - Power Ranking: BVB-Rivale macht Riesensatz - Bayern weiter im Gegnerfressmodus

Der FC Bayern München jubelt über das 5:2 gegen Benfica Lissabon.
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Platz 20 (war 20.): BVB

Über die lächerliche Rote Karte gegen Mats Hummels ist alles gesagt worden. Natürlich war die spielentscheidend, war der BVB vor und sogar auch noch nach Hummels' Herunterstellung besser als Ajax. So taugte das 1:3 durchaus als moralische Rehabilitierung für das sang- und klanglose 0:4 im Hinspiel, zumal Jude Bellingham alleine das Mittelfeld dominierte. Aber danach fragt in drei Wochen keiner mehr, sollte der BVB das höchstwahrscheinlich schon alles entscheidende Duell ums Achtelfinale bei Sporting verloren haben. Bis zum Schicksalsspiel in Portugal verharren die Dortmunder hier darum auf diesem eher hässlichen Platz.

Platz 19 (war 15.): Atletico Madrid

Tat dem Spektakelliebhaber in mir Platz 15 für Atleti nach dem wilden 2:3 am 3. Spieltag noch im Herzen weh, sind Diego Simeones Jungs mit einem Platz in der Top-20 diesmal noch gut bedient. Ja, der FC Liverpool ist in bestechender Form und ja, Atleti war beim 0:2 jetzt auch nicht desolat. Aber von super-effizienten Liverpoolern mit den ureigenen Waffen geschlagen zu werden, dürfte nicht nur Simeone zu denken geben. Der Verdacht, dass Atletico irgendwie seine Identität verloren hat, drängt sich immer mehr auf.

Platz 18 (war 27.): VfL Wolfsburg

Wie schon in der Bundesliga beim 2:0 gegen Leverkusen versuchte es der neue Trainer Florian Kohfeldt wieder mit einer Dreierkette hinten. In der Offensive sortierte der frühere Werder-Coach seine Elf gegen die pressingresistenten Salzburger ebenfalls in eine Dreierkette - und hatte Erfolg. Aus der 3-4-3-Grundordnung heraus konnte Wolfsburg vor allem in der ersten Halbzeit ordentlich Druck aufbauen. Salzburg war zwar etwas aktiver, ohne jedoch zwingender zu sein. Ridle Baku und Lukas Nmecha, der in der Pressekonferenz vor dem Spiel auf Wunsch seines Trainers ein kleines Impulsreferat über Deckungsschatten gehalten hatte, bescherten mit ihren Toren dem VfL und Kohfeldt den ersten Königsklassensieg. Und plötzlich scheint sogar das Achtelfinale drin.

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Platz 17 (war 18.): Atalanta Bergamo

Okay, 2:2 in letzter Sekunde nach 2:1-Führung ist ein bisschen besser als 2:3 in letzter Sekunde nach 2:0-Führung. Aber eben wirklich nur ein bisschen. Zweimal hintereinander United dominiert zu haben und zweimal am Ende von Cristiano Ronaldo bestraft worden und nicht als Sieger vom Platz gegangen zu sein, spricht dann, bei aller Sympathie für Atalanta, auch nicht unbedingt für die mentale Reife.

Platz 16 (war 24.): FC Barcelona

Erinnert sich noch jemand an Ronald Koemans Wutausbruch während des Hinspiels, als Ansu Fati sich den Luxus erlaubte, eine glasklare Chance einfach mal nicht zu verwerten? Nun, Barcas Bosse verlängerten anschließend Fatis Vertrag, feuerten ein paar Tage später Koeman und reisten bald nach dem Rückspiel nach Katar, um Xavi heim nach Katalonien zu holen. Das Rückspiel entschied dann Fati, wer sonst, für Barca. Die Katalanen spielten zwar so schlecht, wie sie in dieser Saison leider eben spielen, gegen keinesfalls bärenstarke Kiewer waren sie die klar schwächere Mannschaft, aber hey, es gibt einen Grund, dass Fatis Ausstiegsklausel eine Milliarde Euro beträgt.

Platz 15 (war 18.): FC Porto

Platz zwei nach vier Spieltagen in einer Gruppe mit Liverpool, Atletico Madrid und Milan: Das hätten wohl nur die größten Optimisten im Norden Portugals geglaubt. Die fünf Punkte kann dem FC Porto keiner mehr nehmen und gegen Milan wären durchaus auch zwei Siege drin gewesen. Aber zur Wahrheit gehört auch: sonderlich attraktiv oder gar innovativ ist die Mauertaktik Portos auch nicht.

Platz 14 (war 22.): OSC Lille

Schwer war's nicht, aber Lille zeigte sich im Vergleich zum erschreckend schwachen 0:0 im Hinspiel deutlich verbessert. Frankreichs Meister brannte zwar auch nicht gerade ein Feuerwerk ab gegen Sevilla, aber vor allem in der zweiten Halbzeit kontrollierte er immerhin die Partie. Der Lohn: der erste Königsklassensieg Lilles nach neun Jahren und mit nun fünf Punkten immerhin zwei Zähler Vorsprung auf das letztplatzierte Sevilla.

Platz 13 (war 4.): Red Bull Salzburg

Auch wenn am 4. Spieltag dann doch die erste Saisonniederlage in der Königsklasse kam und die Red-Bull-Filiale vorerst aus der Top-10 fliegt: schlecht waren die Salzburger auch beim 1:2 in Wolfsburg nicht. Im Gegenteil: Die Mannschaft des deutschen Trainers Matthias Jaissle hatte mehr vom und machte mehr fürs Spiel, obgleich die Niederlage dennoch nicht nur unglücklich war und nicht nur am guten Torriecher des Wolfsburger Stürmers Lukas Nmecha lag. Mit 7 Punkten rangiert man weiter auf Tabellenplatz 1 und stabiler als Lille und Sevilla wirkt das Salzburger Ensemble weiterhin.

Platz 12 (war 5.): PSG

Exakt null Zweikämpfe hatte Gini Wijnaldum gewonnen in der 39. Spielminute des Duells in Leipzig, aber schon zwei Tore auf dem Konto. Nun haben diese zwei Statistiken ehrlicherweise nicht wirklich was miteinander zu tun und wäre Wijnaldum Mittelstürmer, würde niemand nach der Zweikampfquote des Spielers fragen. Aber Wijnaldum ist zentraler Mittelfeldspieler und dass er gar nicht in die Zweikämpfe kam, liegt auch im Pariser System begründet, in dem irgendwie jeder machen kann, was er mag, solange irgendeiner der vielen Helden im Kader eben genug Tore schießt. Und wenn Lionel Messi gar nicht auf dem Platz, Neymar vor allem mit Trash Talk und Kylian Mbappe mit was auch immer beschäftigt ist, dann kann der Held auch mal Gini Wijnaldum heißen. Dass PSG aber nun zweimal fast schon hergespielt wurde von RB Leipzig und auch sonst nicht wirklich in Tritt kommt, könnte einigen Herren in Paris dann langsam schon auch zu denken geben.

Platz 11 (war 11.): FC Villarrreal

Die Mannschaft von Unai Emery hat sich nun zweimal nicht gerade mit Ruhm bekleckert gegen Bern. Aber trotzdem beide Male gewonnen und im Rückspiel beim 2:0 sogar noch einen Ticken souveräner. Mit 7 Punkten befindet sich Villarreal, auch weil Atalanta gegen United nicht den Deckel zumachen konnte, sogar auf Achtelfinalkurs. Die beste Nachricht für das Team gab es aber erst nach dem Schlusspfiff: Emery erklärte Villarreal seine Treue und erteilte Newcastle United, das ihn sofort verpflichten wollte, eine klare Absage.