Champions-League-Reform: Entscheidung wegen Unklarheit über Verteilung der Gelder vertagt

SID
In Sachen Champions League steht offenbar eine Reform ins Haus.
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Die Reform des Europapokals verzögert sich. Eine Entscheidung soll nun erst im April fallen, offenbar wird weiter um die Verteilung der Gelder gerungen.

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Der Streit ums Geld tobt, der Widerstand gegen das Reformvorhaben wächst: Hinter den Zukunftsplänen der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für eine "neue" Königsklasse steht plötzlich wieder ein großes Fragezeichen. Die endgültige Entscheidung über die tiefgreifenden Änderungen an der Champions League ist vertagt.

Wie die UEFA mitteilte, werde das Exekutivkomitee in seiner Sitzung am Mittwoch zwar dieses Thema diskutieren. Einen offiziellen Beschluss soll es allerdings nun doch erst am 19. April geben, "um die laufenden Diskussionen abzuschließen", hieß es. Nach SID-Informationen wird weiter um die Verteilung der Gelder gerungen.

Laut The Athletic fordert die einflussreiche Klubvereinigung ECA ein größeres Mitspracherecht beim Verkauf und der Vermarktung der kommerziellen Rechte an dem europäischen Wettbewerb. Demnach müsste die UEFA einen Teil der Kontrolle abgeben und den reichsten Klubs in Europa Zugeständnisse machen. Eine gemeinsame Linie scheint aber noch nicht gefunden.

Eigentlich sollte das Exekutivkomitee mit DFB-Vizepräsident Rainer Koch die lange geplanten Änderungen am Mittwoch bereits durchwinken und den Top-Klubs damit eine millionenschwere Sicherheit bieten. Die Abspaltung der großen Vereine, die zuletzt immer wieder Thema gewesen war, wäre damit wohl vom Tisch.

Kahn hofft auf "neue Einnahmepotenziale"

Dies sei "der einzige Weg", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke unlängst mit Blick auf die Reform, "um eine Super League der internationalen Topklubs zu verhindern". Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hofft künftig auf einen Wettbewerb, der "viel spektakulärer und lebhafter als die jetzige Gruppenphase" ist. Und Bayern-Vorstand Oliver Kahn verspricht "sich neue Einnahmepotenziale".

Mehr Teilnehmer, mehr Spiele und mehr Geld: Der grobe Plan steht zwar, doch bei Teilen des Vorhabens hatte es schon vor der UEFA-Mitteilung vom Dienstag Unstimmigkeiten gegeben. Klar ist bislang, dass künftig 36 statt 32 Teams im sogenannten "Schweizer Modell" in der Vorrunde antreten.

Doch neben den ECA-Forderungen bergen einige weitere ungeklärte Fragen Zündstoff. Wie viele Spiele soll es geben? Wie werden die zusätzlichen Plätze vergeben? Und wie hoch fallen die Zahlungen für Klubs aus, die nicht am Wettbewerb teilnehmen?

So streitet der Ligaverband European Leagues mit der UEFA weiterhin über Details. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich nach SID-Informationen den Positionen der European Leagues angeschlossen. Anders als die ECA, deren Präsident Andrea Agnelli das Vorhaben jüngst als "bahnbrechend" bezeichnet hatte.

Teile der Fans laufen schon seit Wochen Sturm

Teile der Fans aus Deutschland laufen schon seit Wochen Sturm. Mehrere Fan-Initiativen fordern Koch auf, gegen die Pläne zu stimmen. Unter dem Strich werde "das wirtschaftliche Hasardspiel noch angeheizt", schrieb "ProFans" in einer Stellungnahme, "Unser Fußball" befürchtet, dass sich "bestehende Missverhältnisse" verstärken. Die neuen Berichte über die möglichen UEFA-Pläne zum Financial Fair Play (FFP) dürften die Gemüter noch weiter erhitzen.

Laut kicker könnte das Limit für Investorengelder komplett aufgehoben werden. Während Geldgeber bislang innerhalb von drei Jahren maximal 30 Millionen Euro Defizit eines Vereins ausgleichen durften, könnten sie dann ungezügelt Geld zuschießen. Die DFL soll den 36 Profiklubs bereits ein entsprechendes Papier der UEFA präsentiert haben.

Die UEFA hielt sich zunächst allerdings bedeckt. Der Verband prüfe "in Absprache mit allen relevanten Interessengruppen und unter Berücksichtigung der sich entwickelnden Umstände ständig, wie das FFP verbessert werden kann", hieß es auf SID-Anfrage. Derzeit gebe es aber "keine Entscheidungen oder irg

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