Das Power-Ranking zum CL-Finalturnier: Bayern nur auf Rang zwei

Die Spieler des FC Bayern wollen auch beim Champions-League-Finalturnier in Lissabon weiter jubeln.
© Imago/Sven Simon
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Platz 4: Paris Saint-Germain

  • Gegner im Viertelfinale: Atalanta Bergamo (12.8., 21 Uhr)
  • So erreichte das Team das Finalturnier: PSG schaltete schon vor der Corona-Unterbrechung etwas glücklich Borussis Dortmund aus, das Ex-Team von Trainer Thomas Tuchel aus: Dem 1:2 am 18.2. folgte am 11.3. ein 2:0 zu Hause im Prinzenpark.
  • Aktuelle Form: Zwei Spiele gewann PSG nach dem coronabedingten Saisonabbruch der Ligue 1 in den vergangenen Wochen, zwei Pokale sicherte sich die Mannschaft von Thomas Tuchel so. Richtig ruhmreich war aber weder das 1:0 im Pokalfinale gegen St.-Etienne, noch das 6:5 i.E. gegen Olympique Lyon. Zudem ist PSG von vielen Verletzten geplagt.

Power-Ranking: Kylian Mbappes und Marco Verrattis Fehlen schmerzt

  • Player to watch: Marquinhos: Der 26-Jährige, eigentlich gelernter Innenverteidiger, absolvierte in dieser Saison mehr Spiele im defensiven Mittelfeld als im Abwehrzentrum (19 zu 15). Nicht nur, weil mit Marco Verratti im Viertelfinale das Hirn und Herz der Mannschaft wohl mit einer Wadenverletzung fehlen wird, ist der Brasilianer einer von Tuchels Schlüsselspielern. Er hat eine Rolle wie Tuchels Lieblingsschüler Julian Weigl einst beim BVB.
  • Schwachpunkte: Die Ausfälle von Torjäger Kylian Mbappe, Linksverteidiger Lewyn Kurzawa und höchstwahrscheinlich auch Verratti muss auch PSG erst einmal kompensieren. Zumal im Sturm auch Angel di Maria gesperrt fehlt. Mauro Icardi und Neymar schienen zuletzt zudem auch nicht unbedingt auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft. Und dann ist da ja noch der Viertelfinalfluch von PSG: Das letzte Mal stand der Klub vor 25 Jahren in einem europäischen Halbfinale.

Platz 3: Atletico Madrid

  • Gegner im Viertelfinale: RB Leipzig (13.8., 21 Uhr)
  • So erreichte das Team das Finalturnier: Atleti schaltete den amtierenden Titelträger FC Liverpool aus: Dem 1:0 am 18.2. folgte ein 3:2-Auswärtssieg nach Verlängerung am 11. März in Liverpool.
  • Aktuelle Form: Mit sieben Siegen und vier Remis nach der Corona-Pause sicherte Atletico sich immerhin noch Platz drei und die erneute Champions-League-Teilnahme. Vor der Unterbrechung war Atletico nur Sechster gewesen. Dazu kommen jetzt noch die zwei Coronafälle in der Mannschaft. Eigentlich müsste hier also stehen: Geht so. Aber unabhängig davon und ganz grundsätzlich: Wenn eine Mannschaft prädestiniert für das Turnierformat scheint, dann ist es Atletico. Für das Team von Trainer Diego Simeone könnte das Wort klassische Turniermannschaft erfunden worden sein. Dieser Mannschaft ist auch zuzutrauen, dass sie mit drei torlosen Remis und Siegen im Elfmeterschießen den Pott gewinnt.

Power-Ranking: Wird Marcos Llorente zum Leipzig-Schreck?

  • Player to watch: Marcos Llorente: Atleti war in Liverpool eigentlich schon ausgeschieden. Dann kam Marcos Llorente. Der 25-Jährige traf in einer magischen Verlängerung doppelt und bereitete schließlich noch den Siegtreffer von Alvaro Morata vor. Der von Real Madrid gekommene vielseitige Mittelfeldspieler hat sich in Liverpool freigespielt. Folgt nun gegen Leipzig der nächste Streich?
  • Schwachpunkte: "Stärken nutzen, Schwächen verstecken", lautet seit jeher Simeones Motto. Vor allem letzteres gelang vor allem zu Beginn der Saison überraschend häufig nicht. Joao Felix (20) trug die 126 Millionen Euro Ablöse wie einen Rucksack mit sich herum, Llorente brauchte lange, um anzukommen und die Innenverteidigung mit Felipe (31) und Jose Gimenez (25) oder Savic (28) war auch schon mal prominenter besetzt.

Platz 2: FC Bayern München

  • Gegner im Viertelfinale: FC Barcelona (14.8., 21 Uhr)
  • So erreichte das Team das Finalturnier: Die Bayern schlugen den FC Chelsea mit insgesamt 7:1 Toren. Dem 3:0 vom 25. Februar ließen die Münchner am Samstag ein 4:1 folgen.
  • Aktuelle Form: Nie zuvor schaffte eine Mannschaft acht Siege aus den ersten acht Champions-League-Spielen, nie zuvor traf eine Mannschaft in diesen acht Spielen 31-mal. Dazu die Tore von Robert Lewandowski, dem nur noch vier Treffer zu Cristiano Ronaldo für die Ewigkeit gedachten 17 Saisontore-Rekord in der Champions League fehlen: Bayern hat in der Champions League einfach da weitergemacht, wo es im DFB-Pokal und in der Bundesliga aufgehört hat. Und wo es zuvor vor der Corona-Unterbrechung aufgehört hatte. Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick ist fast schon beängstigend souverän und scheint sich von nichts und niemanden aus dem Konzept bringen zu lassen. Jedoch: Bayern wurde schon lange nicht mehr richtig gefordert. Die Frage, ob dies an der Schwäche der Gegner oder an der Stärke der Bayern lag, wird eine der spannendsten des Finalturniers.

Power-Ranking: Hätte Bayern einen Plan B?

  • Player to watch: In einer insgesamt sehr starken Mannschaft, in dem auch der größte Star den Teamgeist betont, sticht Robert Lewandowski doch noch mal hervor.
  • Schwachpunkte: Wenn überhaupt, dass das Team schon lange nicht mehr richtig gefordert wurde. Bisher genügte die bemerkenswert simple und deswegen so gute Erfolgsformel von Coach Flick - hoch und aggressiv pressen bei gegnerischem Ballbesitz und dann schnörkellos und blitzschnell in die Spitze spielen, geduldig aufbauen im eigenen Drittel. Doch spätestens in einem möglichen Halbfinale gegen Ex-Trainer Pep Guardiola könnten die oft großen Abstände im Mittelfeld auch mal zum Problem werden. Und obwohl Bayern im Kollektiv funktioniert, gibt es eben doch ein paar Spieler, ohne die es nicht funktionieren würde. Sollten sich Joshua Kimmich oder Robert Lewandowski verletzen, würde es eng werden.

Platz 1: Manchester City

  • Gegner im Viertelfinale: Olympique Lyon (15.8., 21 Uhr)
  • So erreichte das Team das Finalturnier: Die Citizens schlugen Real Madrid zweimal 2:1: Am 26. Februar in Madrid und am 7. August in Manchester.
  • Aktuelle Form: Die Meisterschaft in der Premier League hatten die Citizens schon vor der Corona-Unterbrechung verspielt. Das 1:2 gegen Chelsea Ende Juni und das 0:1 gegen Southampton konnte Pep Guardiolas Team verschmerzen, etwas schwerer wog das 0:2 gegen Arsenal im FA-Cup-Halbfinale. Doch: Citys oberstes Ziel in dieser Saison ist die Champions League - und da trafen Guardiola und die Seinen gegen Real nur richtige Entscheidungen. Die nach dem Viertelfinale möglichen Gegner kennt Pep zudem aus dem Effeff: Die Pläne gegen Bayern oder Barca wird er längst im Kopf haben. City ist das vielseitigste, taktisch bestgeschulte Team in Lissabon. Eine echte Pep-Guardiola-Mannschaft, die immer auf der Suche nach Lösungen ist.

Power-Ranking: David Silva will sich mit dem Henkelpott verabschieden

  • Player to watch: Womöglich wird David Silva im Viertelfinale nicht von Beginn an auf dem Platz stehen. Doch der 34-Jährige, der City im Sommer nach zehn Jahren verlassen wird, wird auf seine Minuten kommen. Weil Guardiola im Herzen ein Romantiker ist und der wohl größten Legende des modernen City den Abschied schenken wird, den sie verdient. Vor allem aber, weil auch Guardiola "auf engem Raum noch nie einen Spieler wie ihn" gesehen hat. Die Champions League fehlt dem Magier des vorletzten Passes noch - was wäre das für ein Schlussakkord seiner Zeit unter dem himmelblauen Himmel?
  • Schwachpunkte: Seit 2011 stand Guardiola nicht mehr im Finale der Champions League, die Viertel- und Halbfinals der Königsklasse entwickeln sich langsam zum Trauma für den Katalanen. Außerdem wurde City gewisse Defensivprobleme in der gesamten Saison nicht richtig los.
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