Champions-League-Finale als "Qlassico": Bayern, PSG und die Verbindungen nach Katar

 
Das Champions-League-Finale wird nicht nur in München und Paris mit Spannung erwartet. Auch im Emirat Katar knallen die Korken - schließlich hat der Wüstenstaat bei beiden Klubs die Finger im Spiel. SPOX erklärt die Verbindungen der Vereine nach Katar.
© imago images / MIS

Das Champions-League-Finale wird nicht nur in München und Paris mit Spannung erwartet. Auch im Emirat Katar knallen die Korken - schließlich hat der Wüstenstaat bei beiden Klubs die Finger im Spiel. SPOX erklärt die Verbindungen der Vereine nach zu Katar.

Cookie-Einstellungen
Das Champions-League-Finale wird nicht nur in München und Paris mit Spannung erwartet. Auch im Emirat Katar knallen die Korken - schließlich hat der Wüstenstaat bei beiden Klubs die Finger im Spiel. SPOX erklärt die Verbindungen der Vereine nach Katar.
© imago images / MIS

Das Champions-League-Finale (ab 20.30 Uhr live auf DAZN) wird nicht nur in München und Paris mit Spannung erwartet. Auch im Emirat Katar knallen die Korken - schließlich hat der Wüstenstaat bei beiden Klubs die Finger im Spiel. SPOX erklärt die Verbindungen der Vereine nach Katar.

Fangen wir mit den Bayern an: In diesem Winter flogen die Bayern bereits zum zehnten Mal ins Wintertrainingslager nach Katar. Der Klub verweist auf die perfekten Trainingsbedingungen. Und: Nicht nur die Bayern trainieren im Winter am Golf.
© imago images / MIS

Fangen wir mit den Bayern an: In diesem Winter flogen die Bayern bereits zum zehnten Mal ins Wintertrainingslager nach Katar. Der Klub verweist auf die perfekten Trainingsbedingungen. Und: Nicht nur die Bayern trainieren im Winter am Golf.

Allerdings blieb es nicht nur beim Training: Im Janur 2016 stieg der "Hamad International Airport" von Doha bei den Bayern zum Platinpartner auf, ein langfristiger, millionenschwerer Sponsorenvertrag wurde geschlossen.
© imago images / MiS

Allerdings blieb es nicht nur beim Training: Im Janur 2016 stieg der "Hamad International Airport" von Doha bei den Bayern zum Platinpartner auf, ein langfristiger, millionenschwerer Sponsorenvertrag wurde geschlossen.

Die Kritik der Fans war groß. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kündigte an, "gemeinsam soziale Projekte und den Dialog über gesellschaftspolitisch kritische Themen fördern" zu wollen.
© imago images / Lackovic

Die Kritik der Fans war groß. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kündigte an, "gemeinsam soziale Projekte und den Dialog über gesellschaftspolitisch kritische Themen fördern" zu wollen.

Ab der Saison 2018/19 stieg Quatar Airways bei den Bayern sogar zum Ärmelsponsor auf und löste die Lufthansa als Sponsor ab. Der Fünfjahresvertrag dürfte den Bayern bedeutend mehr einbringen als die zehn Millionen per annum von der Lufthansa.
© imago images

Ab der Saison 2018/19 stieg Quatar Airways bei den Bayern sogar zum Ärmelsponsor auf und löste die Lufthansa als Sponsor ab. Der Fünfjahresvertrag dürfte den Bayern bedeutend mehr einbringen als die zehn Millionen per annum von der Lufthansa.

Die stetig enger werdenden Verbindungen zum Emirat, das in der Heimat die Menschenrechte mit Füßen tritt, mussten die Bayern von nun an regelmäßig verteidigen. Vor allem auf den Jahreshauptversammlungen gab es immer wieder Kritik.
© imago images / MIS

Die stetig enger werdenden Verbindungen zum Emirat, das in der Heimat die Menschenrechte mit Füßen tritt, mussten die Bayern von nun an regelmäßig verteidigen. Vor allem auf den Jahreshauptversammlungen gab es immer wieder Kritik.

"Nachweislich eine Entwicklung in Sachen Menschen- und Arbeiterreichte" habe es gegeben, seit Bayern Partner sei, betont Rummenigge. Die Analysen von Human Rights Watch und Amnesty International beweisen, dass dies leider nicht stimmt.
© imago images / MIS

"Nachweislich eine Entwicklung in Sachen Menschen- und Arbeiterreichte" habe es gegeben, seit Bayern Partner sei, betont Rummenigge. Die Analysen von Human Rights Watch und Amnesty International beweisen, dass dies leider nicht stimmt.

Kommen wir zu Paris Saint-Germain: Dort gibt es überhaupt keine Trennung zwischen Katar und dem Klub - schließlich kaufte "Qatar Sports Investment" 2011 zunächst die Mehrheit am Klub, seit 2012 gehört das 1970 gegründete Team den Kataris komplett.
© imago images

Kommen wir zu Paris Saint-Germain: Dort gibt es überhaupt keine Trennung zwischen Katar und dem Klub - schließlich kaufte "Qatar Sports Investment" 2011 zunächst die Mehrheit am Klub, seit 2012 gehört das 1970 gegründete Team den Kataris komplett.

Als Präsident des Klubs setzte der Emir Katars den Geschäftsmann Nasser Al-Khelaifi ein. Der versprach, PSG innerhalb weniger Jahre zu einer internationalen Großmacht hochzurüsten.
© imago images

Als Präsident des Klubs setzte der Emir Katars den Geschäftsmann Nasser Al-Khelaifi ein. Der versprach, PSG innerhalb weniger Jahre zu einer internationalen Großmacht hochzurüsten.

PSG war dabei Teil einer langfristigen Strategie, Katar im Sport ganz groß rauszubringen - nicht umsonst saßen im Vorfeld des Deals auch UEFA-Boss Michel Platini und der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy mit am Tisch.
© imago images

PSG war dabei Teil einer langfristigen Strategie, Katar im Sport ganz groß rauszubringen - nicht umsonst saßen im Vorfeld des Deals auch UEFA-Boss Michel Platini und der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy mit am Tisch.

Zur langfristigen Strategie gehört natürlich auch die Ausrichtung der Fußball-WM 2022. Von Investitionen in "Soft Power" spricht der Deutschlandfunk, schließlich entstünden "Kontakte zur deutschen und französischen Politik und Wirtschaft".
© imago images

Zur langfristigen Strategie gehört natürlich auch die Ausrichtung der Fußball-WM 2022. Von Investitionen in "Soft Power" spricht der Deutschlandfunk, schließlich entstünden "Kontakte zur deutschen und französischen Politik und Wirtschaft".

Geld spielt dabei keine Rolle. So wurden in den neun Jahren seit der Übernahme rund 1,2 Milliarden Euro in neue Spieler investiert. Allein Neymar, Mbappe und Di Maria kosteten zusammen über 400 Millionen Euro.
© imago images

Geld spielt dabei keine Rolle. So wurden in den neun Jahren seit der Übernahme rund 1,2 Milliarden Euro in neue Spieler investiert. Allein Neymar, Mbappe und Di Maria kosteten zusammen über 400 Millionen Euro.

In nur fünf Jahren wolle man die Champions League gewinnen, kündigte Nasser al-Khelaifi damals an. Sollte es diesmal klappen, hat es immerhin neun Jahre gedauert.
© imago images / PanoramiC

In nur fünf Jahren wolle man die Champions League gewinnen, kündigte Nasser al-Khelaifi damals an. Sollte es diesmal klappen, hat es immerhin neun Jahre gedauert.

Und was ist mit dem Financial Fairplay? Nun, wie Manchester City kürzlich bewies: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Schließlich lassen sich Finanzspritzen ohne große Probleme als Sponsorengelder verkaufen.
© imago images / Sportimage

Und was ist mit dem Financial Fairplay? Nun, wie Manchester City kürzlich bewies: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Schließlich lassen sich Finanzspritzen ohne große Probleme als Sponsorengelder verkaufen.

Und wenn das nicht klappt, ist die UEFA am Ende ein zahnloser Tiger: 2014 gab es Ermittlungen wegen einer Finanzspritze von 200 Millionen Euro, die unrechtmäßig als Sponsorengelder deklariert wurden. Resultat: eine Geldstrafe. So viel also dazu.
© imago images / MIS

Und wenn das nicht klappt, ist die UEFA am Ende ein zahnloser Tiger: 2014 gab es Ermittlungen wegen einer Finanzspritze von 200 Millionen Euro, die unrechtmäßig als Sponsorengelder deklariert wurden. Resultat: eine Geldstrafe. So viel also dazu.