Sollte Lionel Messi den FC Barcelona verlassen? Ein Pro-und-Contra

Lionel Messi scheiterte mit seinem FC Barcelona im Champions-League-Viertelfinale mit 2:8 am FC Bayern München.
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Warum Lionel Messi beim FC Barcelona bleiben soll

von Nino Duit

"Niemand ist unantastbar", log Gerard Pique nach der 2:8-Niederlage des FC Barcelona gegen den FC Bayern München. Einen hatte er dabei aber offenbar vergessen, denn einer ist natürlich unantastbar: Lionel Messi. Er ist nicht nur deshalb eine Ausnahmeerscheinung, weil er der beste Fußballspieler seiner Zeit ist. Sondern auch, weil er seine gesamte bisherige Profikarriere in Barcelona verbracht hat.

Und daran darf sich bis zu seinem Karriereende auf keinen Fall etwas ändern! Messi und Barcelona gehören auch in Zukunft zusammen und zwar nicht nur aus romantisierend-melancholischen Gründen. Klub und Spieler werden auch in den kommenden Jahren voneinander profitieren.

Barcelona braucht zwingend einen Umbruch, das Durchschnittsalter der Startelf gegen den FC Bayern betrug alarmierende fast 30 Jahre. Der Klub sollte diesen Umbruch aber mit Messi vollziehen.

Während seine langjährigen Mitspieler wie etwa Pique, Jordi Alba, Sergio Busquets oder auch Luis Suarez in den vergangenen Jahren eklatant abbauten, liefert Messi weiterhin konstant überragende Leistungen. Seit 2008/09 gelangen ihm in jeder Saison wettbewerbsübergreifend mindestens 50 Scorerpunkte, meist sogar deutlich mehr. Anzeichen für ein Ende dieser Serie sind trotz seiner mittlerweile 33 Lebensjahre nicht erkennbar.

Während beispielsweise sein ewiger Widersacher Cristiano Ronaldo auch von seiner überragenden Physis abhängig ist, kommt Messi über seine geniale Technik und sein geniales Spielverständnis. Beides ist deutlich weniger vergänglich. Der eigentlich nie verletzte Messi ist auch in Zukunft eine Leistungs-, Vorlagen- und Torgarantie, auf die Barcelona nicht verzichten sollte.

Und Barcelona ist für Messi eine garantierte Bühne auf höchster Ebene. Ein möglicher Abschied wäre dagegen gleichbedeutend mit Unwägbarkeiten und der Gefahr eines viel zu schnellen Abgangs von dieser Bühne. Was, wenn er sich bei einem neuen Klub nicht wohlfühlt? Was, wenn er trotz sicherlich fürstlicher Entlohnung nicht auf Anhieb Leistung bringt? Wird er dann abgeschoben? Gibt es dann ein Zurück nach Barcelona? Was, wenn er Sprachprobleme hat? Wenn es Trainer-, Besitzer- oder sonstige Wechsel bei einem möglichen neuen Klub gibt?

Für Messi persönlich ergibt es am meisten Sinn, in Barcelona zu bleiben. Teil einer dritten großen Barcelona-Mannschaft werden zu können, sollte Ansporn genug sein. Als Teenager gewann er 2006 mit Ronaldinho, Deco, Samuel Eto'o und Co. erstmals die Champions League. Anschließend gingen die Altstars reihenweise und Trainer Pep Guardiola baute eine neue Mannschaft auf, mit der Messi 2009 und 2011 die Champions League holte und unter Luis Enrique 2015 nochmal.

Seitdem wurde der Umbruch immer wieder vertagt, nun ist er unausweichlich. Mögliche Teile einer neuen Mannschaft sind sogar schon erkennbar: Neben dem verpflichteten Frenkie De Jong sind das vor allem La-Masia-Absolventen wie Ansu Fati und Riqui Puig. Gerade für sie ist Messi, der einst denselben Weg gegangen war, der ideale Anführer.

Der FC Barcelona in der Saison 2019/20

Spiele51
Siege32
Unentschieden10
Niederlagen9
Tore110
Gegentore57
Titel0
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