Bayer Leverkusen bei Reifeprüfung gescheitert: Qualität reicht nicht für Champions League

SID
Bayer Leverkusen steht in der Champions League vor dem Aus.
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Nach null Punkten aus zwei Spielen kann Bayer Leverkusen das Achtelfinale in der Champions League schon fast abhaken. Nach dem 0:3 bei Juventus Turin sparte vor allem Torwart Lukas Hradecky nicht mir Selbstkritik.

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Nach der gründlich missratenen Reifeprüfung gegen Superstar Cristiano Ronaldo und Co. nahm Lukas Hradecky kein Blatt vor den Mund und ging mit der Werkself hart ins Gericht. "So reicht es nicht", stellte der finnische Torwart von Bayer Leverkusen nach der ernüchternden 0:3 (0:1)-Pleite beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin frustriert fest.

"Vielleicht ist das für die Bundesliga genug, aber auf internationalem Niveau ist das viel zu wenig. Da ist noch reichlich Luft nach oben", ergänzte der 29-Jährige und brachte das Dilemma nach der zweiten Niederlage im zweiten Gruppenspiel der Champions League auf den Punkt: "Uns fehlt gegen solche Gegner die nötige Reife und Überzeugung, da war uns Juve meilenweit voraus. Gegen solche Teams können wir offensichtlich nicht mithalten."

Um nach den beiden Niederlagen gegen Lokomotive Moskau (1:2) und Turin weiter vom Achtelfinale zu träumen, müsse man das nächste Spiel beim spanischen Vizemeister Atletico Madrid "unbedingt gewinnen", räumte auch Sven Bender ein. Der Abwehrchef wollte seiner Mannschaft den Willen nicht absprechen, sprach aber auch von einem "Lernprozess" in der Königsklasse.

Bayer-Trainer Peter Bosz musste zähneknirschend zustimmen: "Wir haben heute den Unterschied zu einer erfahrenen Mannschaft und uns erlebt. Da müssen wir uns steigern." Die Gazzetta dello Sport ätzte: "Zwar ist Leverkusen keine großartige Mannschaft, doch Juve vernichtet sie mühelos." Und der Corriere dello Sport stellte fest: "Bayer Leverkusen spielt verschlafen."

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Bayer Leverkusen glaubt noch an CL-Achtelfinale

Zwar verzeichnete Bayer etwas mehr Ballbesitz als der Gastgeber und auch neun Torschüsse - von denen aber keiner das Ziel erreichte. Unter dem Strich hatte man aber das Gefühl, dass das Juve-Pferd nicht höher sprang als es musste.

Weil Ausnahmestürmer Gonzalo Higuain (17.), Federico Bernardeschi (62.) und eben Ronaldo (89.), der seinen 27. Treffer im 25. Spiel gegen ein deutsches Team erzielte, für ein standesgemäßes Ergebnis sorgten, liegt Leverkusen in der Hammergruppe D nun hinter Juve, Atletico (je 4 Punkte) und Moskau (3) auf dem letzten Rang.

Möglicherweise geht es im vorletzten Gruppenspiel in Russland Ende November nur noch darum, den direkten Vergleich mit Moskau für sich zu entscheiden und so den dritten Platz zu erkämpfen, um in der Europa League international am Ball zu bleiben.

"So weit denke ich noch nicht. Solange theoretisch noch was möglich ist, muss man auch daran glauben", sagte Chef-Analytiker Hradecky und auch Sven Bender meinte vorsichtig optimistisch: "Es sind erst zwei von sechs Spielen gespielt, da ist noch eine Menge möglich."

Zunächst müsse man sich aber wieder auf die Bundesliga konzentrieren, wo am Samstag das Topspiel gegen RB Leipzig auf dem Programm steht. "Da müssen wir aber auch anders auftreten als heute", mahnte der Bayer-Keeper an.

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