PSG-Coach Thomas Tuchel: Neymar? "Kann es nachvollziehen, wenn Zuschauer nachhaltig sauer sind"

Von Daniel Herzog
Thomas Tuchel hat auf der Pressekonferenz von Reals Benzema geschwärmt.
© getty

Nachdem er im Sommer wechseln wollte, wurde Neymar bei seinem Comeback angefeindet. Nun sprach PSG-Trainer Thomas Tuchel vor dem Champions-League-Duell mit Real Madrid (21 Uhr live und exklusiv in voller Länge auf DAZN und im LIVETICKER) über die heikle Situation.

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"Er wollte nicht hier sein. Er hat alles versucht, was in seiner Macht stand. Das hat nicht dazu beigetragen, dass er sich beliebt gemacht hat. Das konnte man spüren und ich kann es nachvollziehen, wenn die Zuschauer nachhaltig sauer sind", sagte der 46-Jährige im Interview mit DAZN .

Es gebe allerdings auch "die Seite zwischen mir als Trainer und ihm als Spieler. Da gab es nie einen Bruch oder Unstimmigkeiten. Deshalb war es für mich sehr leicht, ihn aufzustellen", meinte Tuchel.

Neymar habe "immer professionell trainiert", wie der Trainer anmerkte. Zudem habe Tuchel das Gefühl, dass die getroffene Entscheidung "eine Erleichterung für ihn" ist, "obwohl sie gegen seinen Wunsch" gefallen ist.

Thomas Tuchel: "Neymar muss das jetzt aushalten"

"Da tritt automatisch eine Konzentration und Besinnung auf die Aufgabe ein. Dir bleibt als Sportler ja auch nicht viel anderes übrig. Du musst Gas geben - und Neymar ist ja hungrig und ein Wettkampftyp, der immer gewinnen möchte", sagte Tuchel.

Neymar müsse die Pfiffe und Schmährufe "jetzt aushalten, das ist die Realität. Da muss er jetzt durch, da müssen wir in den Heimspielen alle ein bisschen durch. Das Beste ist, sich damit zu arrangieren", fügte er hinzu.

Champions League: Tuchel warnt vor schwieriger Aufgabe

Vor dem Duell mit Real Madrid warnte Tuchel zudem vor Karim Benzema: "Benzema ist einer der unterbewertetsten Spieler der Welt. Die Neun von Real Madrid und das seit gefühlt 25 Jahren. Es gab viele Stürmer seitdem, aber er ist weltklasse. Seine Qualität: ist beeindruckend", sagte Tuchel auf einer Pressekonferenz.

Der deutsche Trainer des amtierenden französischen Meisters erwarte deshalb eine kniffligen Aufgabe. "Es ist sehr schwierig, gegen ihn zu verteidigen. Er bewegt sich sehr gut, ist keine Neun, die vorne lauert", so der Ex-BVB-Coach weiter.

Gegen die Königlichen fehlen Tuchel mit Neymar (gesperrt), Kylian Mbappe und Edinson Cavani gleich drei seiner Top-Angreifer. Wie der PSG-Trainer im exklusiven Gespräch mit DAZN verriet, werde der Fokus des Ligue-1-Klubs auch deswegen nicht voll und ganz auf der Offensive liegen.

"Klar, uns fehlt extrem viel Qualität. Auch Speed, Spieler die ins Eins-gegen-Eins gehen können. Es wird mehr als je zuvor eine Mannschaftsleistung in den Mittelpunkt rücken", so Tuchel. Dennoch will er nach vorne spielen. "Es ist ein Heimspiel, das erste Gruppenspiel und es fällt morgen noch keine Entscheidung."

 

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