Fünf Fragen zum CL-Aus des FC Barcelona gegen Liverpool: Wenn Barca an den FC Bayern erinnert

Von Stefan Petri
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Was muss Barca im Transfersommer 2019 unternehmen?

Sollte das böse U-Wort in den Mund genommen werden? "Umbruch"? Ähnlich wie bei Bayern München vor einigen Jahren könnte das Urteil wie folgt ausfallen: Man war ganz knapp dran. Nicht viel hätte gefehlt und man hätte in ein paar Wochen um den Champions-League-Titel gespielt. Einige Leistungsträger sind zwar alt, aber noch nicht zu alt. Gerard Pique und Luis Suarez waren mit 32 die ältesten Barca-Spieler auf dem Platz - für dauerhafte Rentenbezüge etwas zu früh.

Gleichzeitig muss, wie damals bei den Bayern, konstatiert werden: Es reicht zwar noch für ganz hohes Niveau, aber es wird wohl nicht mehr besser. Pique, Jordi Alba, Busquets, Rakitic, Vidal und Suarez sind allein sechs Spieler mit 30 Jahren oder älter, und selbst Messi wird im Juni 32 Jahre alt. Das kann nicht ewig gutgehen.

Nun ist es nicht so, als hätte Barca in den vergangenen Transferfenstern nicht eine Menge Geld in junge Stars investiert. Nur: Die haben ihre Ablöse bislang entweder nicht durch Leistung gerechtfertigt (Philippe Coutinho, Ousmane Dembele) oder den Sprung auf allerhöchstes Niveau noch nicht geschafft (Arthur, Malcolm, Umtiti).

Den vielleicht wichtigsten Transfer hat Barca bereits eingetütet: Mit Frenkie de Jong kommt ein neuer Boss fürs Mittelfeld, mit jungen Beinen und der nötigen Kreativität, um Messi zu entlasten. Sollte Barca auch dessen Kollegen Matthijs de Ligt holen, wären die Nachfolger von Busquets und Pique gefunden.

Bedarf besteht ebenfalls auf der Linksverteidiger-Position: Jordi Alba, der sich gegen Liverpool so schlimme Patzer leistete, hat keine Konkurrenz. Ebenfalls fehlt ein klassischer Stoßstürmer in Suarez-Manier.

Und dann ist die große Frage, wie viele Chancen Coutinho und Dembele noch bekommen. Können sie die Barca-DNA entwickeln und zu Leistungsträgern werden? Oder ist es an der Zeit, möglichst viel von den 200+ Millionen Euro Ablöse zu retten und zu reinvestieren. Die Antwort auf diese Frage dürfte auch davon abhängen, ob Ernesto Valverde sich noch einmal an der Champions League versuchen darf.