Fünf Fragen zum CL-Aus des FC Barcelona gegen Liverpool: Wenn Barca an den FC Bayern erinnert

Von Stefan Petri
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Ist die Saison für den FC Barcelona ein Misserfolg?

Kein Zweifel: Ein derart dramatisches Ausscheiden in der Champions League überschattet immer die komplette Saison. "Wir müssen um Vergebung bitten", sagte Suarez. "Wir können nicht zwei Jahre in Folge den gleichen Fehler machen."

Angesichts des potenziellen nationalen Doubles und dem Champions-League-Halbfinale muss man eigentlich von einer erfolgreichen Saison sprechen. Den zweiten Meistertitel in Folge hat Barca bereits nach 35 Spieltagen eingetütet, und dieser Pott war nach einem Start-Ziel-Sieg in der Liga eigentlich nie wirklich gefährdet. Im Pokalfinale wartet am 25. Mai der Tabellenfünfte FC Valencia, eine machbare Aufgabe, auch wenn man den Champions-League-Kater bis dahin noch überwinden muss.

Gleichzeitig könnten auch zwei Titel nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Henkelpott in dieser Saison das große Ziel war, dem alles untergeordnet wurde. Ohne eine Niederlage war Barca ins Halbfinal-Rückspiel marschiert. Die Gelegenheit schien zudem so günstig wie noch nie: Real Madrid früh gescheitert, Cristiano Ronaldo mit Juve raus, im Finale hätte mit Ajax oder den Tottenham Hotspur auf jeden Fall ein krasser Außenseiter gewartet.

Und selbst der souveräne Meistertitel darf nicht überbewertet werden. Schließlich ist der Vorsprung lediglich so groß, weil sich Real Madrid eine Saison zum Vergessen leistet. Mit zwei Siegen zum Saisonende würde Barca auf eine Punktzahl von 89 kommen - die schlechteste Ausbeute eines spanischen Meisters seit zehn Jahren. 86 Tore schoss Barcelona bisher, in den letzten Spielzeiten waren es am Ende 99, 116, 112, 110, 100, 115 und 114.

Fazit: Der Trophäenschrank im Barca-Museum bekommt Zuwachs. Dennoch täuscht diese Tatsache nicht darüber hinweg, dass das große Ziel dieser Saison nicht erreicht wurde und das Team Schwächen hat. Ähnlich wie bei Bayern München: Auch der deutsche Rekordmeister könnte dieses Jahr noch das Double feiern. Restlos glücklich mit dem Verlauf der Spielzeit wären die Verantwortlichen an der Säbener Straße allerdings nicht.