Champions-League-Saison 2018/19: Todesgruppen, Titelfavoriten, Träume

Am Donnerstag werden die Gruppen der Champions-League-Saison 2018/19 ausgelost.
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Abseits des Titelrennens sorgt die Champions League auch in dieser Saison für funkelnde Augen und unbeschreibliche Glücksgefühle. Dann nämlich, wenn die scheinbar ohnmächtigen, kleinen Vereine es mit der Beletage des europäischen Fußballs aufnehmen.

Wie jedes Jahr stoßen einige Underdogs zum ersten Mal in ihrer Vereinshistorie in zuvor unbekannte Sphären auf. Nach RB Leipzig im vergangenen Jahr, debütiert in dieser Saison mit Hoffenheim erneut ein deutscher Klub in der Champions League.

Die Vorfreude ist selbstverständlich riesig. "Mal sehen, wen wir zugelost bekommen, wir sind in Topf vier ja ein recht kleines Licht. Es können ordentliche Bretter als Gegner kommen. Das wäre eine tolle Sache. Ich könnte mir vorstellen, dass es lustig wird, wenn Hoffenheim ausgelost wird und sich alle fragen, wer das ist und wo die spielen. Da freuen wir uns drauf", sagte Trainer Julian Nagelsmann.

Neben der TSG könnten auch der MOL Vidi FC aus Ungarn und die Young Boys Bern aus der Schweiz erstmals in der Champions League antreten. Beide Teams müssen dafür jedoch noch die Playoffs überstehen.

Champions-League-Playoffs: Alle Spiele im Überblick

BegegnungHinspielRückspiel
Ajax Amsterdam - Dynamo Kiew3:1Di., 21 Uhr
Young Boys Bern - Dinamo Zagreb1:1Di., 21 Uhr
MOL Vidi FC - AEK Athen1:2Di., 21 Uhr
BATE Borisov - PSV Eindhoven2:3Mi., 21 Uhr
Benfica SL - PAOK1:1Mi., 21 Uhr
Roter Stern Belgrad - FC Salzburg0:0Mi., 21 Uhr

MOL Vidi - ein scheinbar unbeschriebenes Blatt

MOL Vidi, benannt nach dem ungarischen Mineralölkonzern MOL (früher FC Videoton) ist im rund 60 Kilometer von Budapest entfernten Szekesfehervar beheimatet. Die ehemalige Krönungsstadt der ungarischen Könige zählt rund 100.000 Einwohner.

Der dreifache ungarische Meister ist jedoch gar kein so unbeschriebenes Blatt wie es den Anschein hat. 1985 waren in der Stadt der Könige doch tatsächlich die Königlichen zu Gast. Vidi stand im Finale des UEFA Cups Real Madrid gegenüber, nachdem unter anderem Manchester United und PSG an den Ungarn gescheitert waren.

In Hin- und Rückspiel verlor Vidi zwar mit 1:3, beendete jedoch beim historischen 1:0-Sieg im Bernabeu Reals Serie von 34 Europapokalspielen ohne Niederlage.

AEK Athen: "Die größte Gelegenheit aller Zeiten"

Damit es zu einem Wiedersehen mit Real kommen kann, muss Vidi die 1:2-Hinspielniederlage gegen AEK Athen wettmachen (Di., 21 Uhr live auf DAZN). Doch auch die Griechen lechzen nach der Champions League, stand der Klub vor wenigen Jahren doch noch unmittelbar vor dem Abgrund.

Nach einem grauenvollen Saisonstart 2012/13 übernahm Ewald Lienen nach nur fünf Spieltagen das Traineramt der Griechen. Den Abstieg konnte auch er nicht verhindern. Doch es kam noch dicker: AEK musste Insolvenz anmelden und wurde direkt in die 3. Liga durchgereicht. Unter Traianos Dellas gelang der Durchmarsch zurück in die Erstklassigkeit.

Im vergangenen Jahr gewannen die Schwarz-Gelben die erste Meisterschaft seit 24 Jahren. Die Champions-League-Teilnahme ist "eine einmalige und die wahrscheinlich größte Gelegenheit aller Zeiten für uns", sagte Spielmacher Kostas Galanopoulos.