Schachtjors Fred vor Wechsel zu Manchester City: Das ist Guardiolas neuer Mittelfeldmotor

Von SPOX
Fred (M.) hier im Duell mit John Stones (l.) und Kevin De Bruyne von Manchester City.
© getty

Wenn Schachtjor Donezk im Champions-League-Achtelfinale gegen den AS Rom (20.45 Uhr im LIVETICKER) antritt, wird bei den Ukrainern der Brasilianer Fred im Mittelfeld die Fäden ziehen. Für Schachtjor eigentlich nichts Ungewöhnliches. Doch nach der WM wird der 24-Jährige wohl schon bei Manchester City für Pep Guardiola aufschlagen.

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Zwölfmal hat Schachtjor Donezk in diesem Jahrtausend mindestens die Gruppenphase der Champions League erreicht, viermal schaffte man es in die K.o.-Runde. Für den Klub aus dem Osten der Ukraine eine stattliche Leistung. Möglich gemacht vor allem durch Schachtjors Status als brasilianische Kaderschmiede.

Seit Jahren holt man vergleichsweise unbekannte Samba-Kicker in den Donbass, präsentiert sie in der Königsklasse - und verkauft sie mit reichlich Gewinn an die großen europäischen Klubs. Für Willian gab es 2012 35 Millionen vom FC Chelsea. Henrikh Mkhitaryan und Fernandinho brachten ein Jahr später über 67 Millionen ein. 2015 zahlte der FC Bayern rund 30 Millionen für Douglas Costa, Alex Teixeira ging für 50 Millionen nach China.

Derzeit hat das Team von Trainer Paulo Fonseca neun Spieler mit brasilianischer Staatsbürgerschaft unter Vertrag. Sechs davon holte man für einen einstelligen Millionenbetrag.

Freds Wechsel zu Manchester City soll bereits perfekt sein

Fred war etwas teurer. 2013 kam er von Internacional und kostete 15 Millionen Euro. Und wenn die übereinstimmenden Medienberichte stimmen, wird er im Sommer mehr als die dreifache Summe einbringen.

Rund 50 Millionen Euro soll Manchester City für den 24-Jährigen nach Donezk überweisen, angeblich ist der Deal bereits fix. Im Wintertransferfenster sträubte sich Schachtjor noch, nach der Saison soll der Wechsel über die Bühne gehen. "Er wird zu City gehen, wie Fernandinho vor ihm", bestätigte Trainer Mircea Lucescu bereits. Angeblich hat City im Kampf um Fred den Stadtrivalen United ausgestochen.

Wer ist der Mittelfeldmotor, der Pep Guardiola so beeindruckte, dass er ihn offenbar zum Nachfolger für den 33 Jahre alten Fernandinho auserkoren hat?

Guardiola konnte mit dem 1,69 Meter großen Neuzugang in spe in der Gruppenphase Bekanntschaft machen. Fred spielte eine entscheidende Rolle dabei, City die erste Niederlage der laufenden Saison beizubringen: 2:1 für Schachtjor hieß es Anfang Dezember.

Freds Stärken und Schwächen

Fred zog dabei die Fäden. Der Brasilianer ist enorm laufstark, arbeitet bis zum eigenen Strafraum zurück, ist schnell und eine Pest für den Gegner im Pressing. Hat sein Team den Ball erst einmal erobert, kann er sowohl den entscheidenden Pass spielen, als auch selbst mit seinem starken linken Fuß abschließen. Auch von außerhalb des Strafraums.

Schneller Antritt und gutes Dribbling: Check. Ballbesitzfußball: Check. Mit Ruhe und Übersicht aus gegnerischem Pressing befreien? Check. Man muss seine Highlights nicht lange studieren, um ihn sich im Mittelfeld der Citizens vorzustellen.

Hat er auch Schwächen? Mit seiner Körpergröße ist er im Kopfball natürlich keine Macht. Hin und wieder treibt ihn sein Vorwärtsdrang in riskante Positionen, hinter ihm eröffnen sich Räume für den Gegner. Zudem klebt eine Dopingsperre an ihm, nachdem er bei der Copa America 2015 positiv auf ein Diuretikum getestet worden war.

Ist Fred sogar ein Schnäppchen für Pep Guardiola?

Auf der Sechs oder Acht könnte er in der Premier League trotzdem zum Shootingstar werden. "England ist die härteste Liga der Welt", sagte er im Januar gegenüber Globo Esporto. "Ich will dort spielen. Das könnte gut zu mir passen." Unter einem Trainer wie Guardiola könne er weiter wachsen.

Insofern könnten die 50 Millionen für Fred am Ende eine kluge Investition sein. Sechs Länderspiele hat er bisher für die Selecao absolviert und wird ganz sicher im Kader für die WM in Russland stehen. "Dort will ich beeindrucken, man soll sich an mich erinnern", erklärte er. "Wir haben viele talentierte Spieler, aber ich werde um meinen Platz kämpfen."

Dort hätte sich sein Preisschuld gut und gerne verdoppeln können - zumal er seinen Vertrag bei Shakhtar erst kürzlich um fünf Jahre verlängert hat. In der Champions League darf sich Fred am Mittwochabend gegen den AS Rom und damit gegen hochkarätige Konkurrenz beweisen. Zumindest Pep Guardiola scheint er bereits überzeugt zu haben.

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