Brych auf der großen Bühne: "Eine Ehre"

SID
Felix Brych leitet das Champions-League-Finale 2017
© getty

Für den deutschen Schiedsrichter Felix Brych geht in Cardiff ein Traum in Erfüllung. Der FIFA-Referee leitet erstmals das Finale der Champions League zwischen Juventus Turin und Real Madrid.

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Die Erfüllung seines Traums kam zum richtigen Zeitpunkt. Felix Brych hatte Anfang Mai gerade ein katastrophales Bundesliga-Spiel hinter sich, beim 1:2 von 1899 Hoffenheim bei Borussia Dortmund leistete sich der Schiedsrichter gravierende Fehlentscheidungen. Doch dann kam sechs Tage später Post von der UEFA: Der Münchner darf das Champions-League-Finale (Sa., 20.45 Uhr im LIVETICKER ) in Cardiff leiten. Mehr geht fast nicht.

"Es ist eine Ehre, für das größte Spiel im europäischen Klub-Fußball nominiert worden zu sein. Ich freue mich sehr darauf", sagte Brych im UEFA-Interview. Im Millennium Stadium von Wales trifft der 41-Jährige auf zwei alte Bekannte: Beim Titelverteidiger Real Madrid zieht Toni Kroos die Fäden, bei Juventus Turin wirbelt Sami Khedira im Mittelfeld.

"Wenn wir auf dem Platz stehen und die Champions-League-Hymne gespielt wird, werde ich vollständig auf das Spiel konzentriert sein", sagte Brych: "Ich und mein Team, wir werden entschlossen sein, einen guten Start hinzulegen. Das ist wie bei den Spielern - es gibt einem Selbstvertrauen, wenn die ersten Minuten gut verlaufen."

Felix Brych: Unser Ziel war das Champions-League-Finale

Nach Hellmut Krug (1998), Markus Merk (2003) und Herbert Fandel (2007) ist Brych der vierte deutsche Schiedsrichter, der ein Endspiel der Königsklasse leitet. Der Jurist, der als Schiedsrichter durch das "Phantomtor von Sinsheim" in die Geschichtsbücher einging, leitet seit 2007 internationale Spiele.

"Nach unseren Einsätzen bei der WM 2014 und der EM 2016 sowie dem Endspiel der Europa League 2014 war es in den vergangenen Jahren als Team unser großes Ziel, einmal das Finale der Champions League zu leiten", sagte Brych, der beim Endspiel von seinen Assistenten Mark Borsch (Mönchengladbach) und Stefan Lupp (Zossen) unterstützt wird. Als Torrichter sind Bastian Dankert (Rostock) und Marco Fritz (Korb) im Einsatz.

"Die Zusammenarbeit ist entscheidend", sagte Brych: "Die Tatsache, dass wir das seit vielen Jahren tun, ist ein großer Vorteil. Wir wissen, wie der jeweils andere reagiert. Es geht nicht nur darum, zusammen die richtigen Entscheidungen zu treffen, sondern auch darum, sich gegenseitig Selbstvertrauen und Zuspruch zu geben."

Fandel: "Ergebnis jahrelanger Arbeit"

Souverän und fehlerlos leitete bereits am Donnerstag Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus das französische Finale der Frauen zwischen Olympique Lyon und Paris St. Germain (7:6 i.E.). Die Hannoveranerin wird in der kommenden Saison als erste Frau überhaupt Spiele der Bundesliga leiten.

Dass für beide Endspiele Referees vom DFB nominiert worden waren, sei "das Ergebnis jahrelanger, harter Arbeit", sagte Herbert Fandel, Vorsitzender des DFB-Schiedsrichterausschusses und Mitglied der entsprechenden UEFA-Kommission: "Das ist eine ganz besondere Auszeichnung für das gesamte deutsche Schiedsrichterwesen."

Felix Brych im Steckbrief

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