3:1 in Bern: Gladbachs Traum nimmt Gestalt an

SID
Borussia Mönchengladbach steht kurz vor einer erneuten Teilnahme an der CL-Gruppenphase
© getty

Max Eberl schlenderte mit einem breiten Grinsen im Gesicht Richtung Mannschaftsbus, Andre Schubert klatschte in den Katakomben des Stade de Suisse noch mal all seine Spieler ab. Bei Manager und Trainer von Borussia Mönchengladbach herrschte nach dem 3:1 (1:0) im Play-off-Hinspiel der Champions-League-Qualifikation bei Young Boys Bern vollste Zufriedenheit.

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Zwar warnten alle Gladbacher davor, den Schweizer Vizemeister im Rückspiel am kommenden Mittwoch im wohl ausverkauften Borussia-Park zu unterschätzen, insgeheim rechnet der fünfmalige deutsche Meister aber bereits mit den 20 bis 30 Millionen Euro, die die erneute Teilnahme an der Gruppenphase in die Kassen spülen würde.

"Wir können mit einem guten Gefühl ins das Rückspiel gehen, mehr aber auch nicht", sagte denn auch Eberl mit der gebotenen Zurückhaltung. Sein Gesichtsausdruck verriet aber, dass er bereits vom nächsten Transfercoup träumt.

Mit den zusätzlichen Einnahmen wäre eine feste Verpflichtung des dänischen Nationalspielers Andreas Christensen, der bislang nur bis 2017 vom FC Chelsea ausgeliehen ist, leichter zu bewerkstelligen. Für das erst 20 Jahre alte Defensivjuwel, das in London einen Kontrakt bis 2020 hat, soll der fünfmalige englische Champion angeblich 20 Millionen Euro an Ablöse fordern. "Wir wollen Andreas unbedingt fest verpflichten", bekräftigte Eberl noch einmal, dass er bereit wäre, die Vereinsrekordablöse für Christensen hinzublättern.

Das Objekt der Begierde organisierte auch gegen Bern wieder vorzüglich die Abwehr der Gäste, die in ihrem ersten Pflichtspiel der neuen Saison über weite Strecken zu überzeugen wussten.

"Müssen zu Hause konzentriert zu Werke gehen"

"Ich bin für das erste Spiel sehr zufrieden, obwohl er immer was zu verbessern gibt", resümierte Schubert. Der Coach ist felsenfest davon überzeugt, dass seine Mannschaft trotz des am Ende klaren Auswärtssieges im Rückspiel nicht übermütig oder überheblich agiert.

"Der vierte Platz in der Vorsaison mit dem Erreichen der Play-offs war ein Geschenk, das bei uns keiner leichtfertig aufs Spiel setzt", sagte der 45-Jährige. Das unterstrichen auch seine Spieler. "Mit dem Resultat können wir sehr zufrieden sein, dennoch müssen wir zu Hause genauso konzentriert zu Werke gehen", sagte Gladbachs Schweizer Torwart Yann Sommer, der lediglich in der 56. Minute nach dem 1:1-Ausgleich der Gastgeber durch Miralem Sulejmani (56.) hinter sich greifen musste.

Joker Andre Hahn (67.) und ein Eigentor von Alain Rochat (69.) sorgten dann aber schnell wieder für klare Verhältnisse, nachdem Raffael (11.) die Gäste früh auf dem für den Bundesligisten ungewohnten Kunstrasen in Führung gebracht hatte und die rund 8000 mitgereisten Borussen-Fans erstmals jubeln ließ.

"Auf Kunstrasen zu spielen ist doch sehr ungewohnt, und dafür haben wir es sehr gut gemacht", kommentierte Weltmeister Christoph Kramer nach seinem gelungenen Pflichtspiel-Comeback im Borussen-Trikot den Erfolg, mahnte aber auch: "Im Fußball kann es sehr schnell gehen, das Spiel stand nach dem Ausgleich kurzzeitig auf der Kippe, daher sind wir für das Rückspiel gewarnt."

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