Charaktertest für das letzte Aufgebot

SID
Die Partie beim Bundesliga-Schlusslicht Braunschweig wird für die Bayern zum echten Härtetest
© getty

Auf einmal ist sogar Eintracht Braunschweig (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER) verdammt wichtig für den FC Bayern München. Nicht so wichtig wie das Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid - aber immerhin: Nach der hausinternen Kritik von Sportvorstand Matthias Sammer suchen die Münchner den schnellstmöglichen Weg aus ihrer "Kuscheloase" - da kommt ein Gegner, der gegen den Abstieg aus der Bundesliga kämpft, gerade recht. Und es gibt Neues von Thiago.

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Das viel wichtigere Spiel ist selbstverständlich jenes am kommenden Mittwoch in Bernabeu. Nach den alarmierenden Worten von Sammer nach dem Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern (5:1) kommt der Begegnung am Samstag aber eine besondere Bedeutung zu.

"Natürlich ist Real in unserem Kopf", räumte Pep Guardiola am Freitag gerne ein, der Trainer betonte allerdings auch: Das Spiel beim Tabellenletzten sei die "beste Vorbereitung auf das Spiel in Madrid", um dort "gut zu spielen, brauchen wir ein gutes Gefühl aus dem Spiel in Braunschweig".

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Ein gutes Gefühl hatte Sammer am vergangenen Mittwoch nicht - also sagte er das auch.

"Wir brennen nicht. Für die Aufgaben, die auf uns warten, reicht das nicht", schimpfte er nach dem Einzug ins Endspiel um den DFB-Pokal am 17. Mai in Berlin gegen Borussia Dortmund. Auch an der Stimmung in der Mannschaft mäkelte er herum.

Sammer: "Zu lieb und nett"

Es fehle ihm das "Miteinander", ebenso der Mut, einander die Wahrheit zu sagen. "Wir gehen zu lieb und nett in einer Kuscheloase mit uns um", kritisierte Sammer. Wenn Sammer das so sehe, "dann wird es so sein", sagte dazu Mannschaftskapitän Philipp Lahm. Er klang genervt.

Guardiola konnte auch am Freitag mit dem Begriff "Kuscheloase" nichts anfangen, dem Sportvorstand gestand er dessen Kritik allerdings zu. "Matthias hat eine große Nase", sagte er lächelnd - sollte heißen: Sammer habe einen guten Riecher für das, was in der Mannschaft und um sie herum geschehe.

Er rede mit allen und jedem, "er ist immer da, um uns zu helfen, er unterstützt uns", erklärte Guardiola: "Wir akzeptieren alles." Und "natürlich", ergänzte er, "müssen wir jetzt versuchen, unsere Spielweise zu verbessern". Diesen Punkt betonte Guardiola mehrfach.

Mit dem letzten Aufgebot nach Braunschweig

Einspielen für Madrid können sich die Bayern in Braunschweig aber nur bedingt. Neben Torhüter Manuel Neuer, der wegen seiner Wadenverletzung weiter geschont und von Lukas Raeder vertreten wird, fehlen auch die gesperrten Rafinha und Toni Kroos, die verletzten Xherdan Shaqiri, Holger Badstuber, Tom Starke und Diego Contento. Zudem wird David Alaba wegen einer Erkältung für das Madrid-Spiel geschont.

Das letzte Aufgebot der Profis müssen Alessandro Schöpf und Benno Schmitz aus dem Regionalliga-Team komplettieren.

Keine guten Voraussetzungen für das Spiel in Madrid - aber zumindest einige Spieler scheinen verstanden zu haben, dass es erst mal einer veränderten Einstellung bedarf nach zuletzt immerhin drei Spielen ohne Sieg in der Bundesliga und dem eher dürftigen Auftritt gegen Lautern.

Thiago soll die Finals spielen"

"Wir wissen, was wir drauf haben", versicherte Arjen Robben nach dem Spiel gegen die Roten Teufel, "aber wir müssen es auch zeigen, wir müssen immer Vollgas geben und das mit ganzer Leidenschaft."

Immerhin gibt es einen Lichtblick hinsichtlich der Verletztenliste. Guardiola plant mit Thiago Alcantara für das DFB-Pokalfinale. "Es wäre schön, wenn er dabei wäre. Es ist unser Plan, dass Thiago bis dahin fit wird."

Für Berlin und für ei mögliches Champions-League-Finale eine Woche später in Lissabon. Aber erstmal zählt Braunschweig. Und dann natürlich die Königlichen.

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