Alles entscheidende Halbräume

Von Ben Barthmann
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Die große Defensive als Alternative?

Ebenso vertreten beide Trainer eine grundsätzliche Meinung: Eigener Ballbesitz fördert sowohl die Offensive, als auch die Defensive. Beide Mannschaften lassen gerne Ball und Gegner laufen, wenn man selbst in Führung liegt. Solange man selbst im Mittelfeld kombiniert, ist die Gefahr eines gegnerischen Konters gering.

Doch Wenger greift bisweilen auch auf Mittel zurück, die man so von Guardiola nicht kennt. Der Franzose weiß genau um die Stärken seiner Mannschaft und kann so auch eine Kontermannschaft zusammenstellen. Populärstes Beispiel dürften die beiden Spiele in der Champions League gegen den FC Bayern München 2011 (2:0) und 2011 den FC Barcelona (2:1) sein, als man beiden Teams die einzige Niederlage der CL-Saison beibrachte.

Nach dem knappen Triumph über die Katalanen erklärte Wenger damals: "Ich respektiere Barcelona sehr und glaube immer noch daran, dass sie das beste Team der Welt sind. Aber wir haben nie jemanden kopiert, wir versuchen unseren eigenen Fußball zu spielen."

Dieser Fußball hatte es mit einer Mischung aus hohem Mittelfeldpressing und schnellem Umschaltspiel zweimal vollbracht, eine ballbesitzorientierte Mannschaft zu schlagen. Die Gunners zogen sich im neutralen Drittel des Spielfelds eng zusammen, die Abwehrkette stand hoch, davor formierte sich eine weitere Viererkette mit den schnellen Nasri und Walcott auf den Seiten.

Beide Teams ballten sich im Mittelfeld, was zu mehreren Ballverlusten führte, die wiederum schnell auf die Seiten verteilt wurden.

Die 4-2-3-1-Grundordnung wurde dabei variabel zu einem 4-4-2 oder einem 4-3-3, um das Kombinationsspiel durch die Mitte zu unterbinden und gleichzeitig auf den Flügeln doppelt präsent zu sein.

Es ist durchaus möglich, dass sich Arsenal nicht auf ein offenes Duell um den Ballbesitz einlässt, sondern versuchten wird, durch schnelle, aus der Mitte ausgelöste, Angriffe Profit aus der hohen Abwehrreihe des Gegners zu schlagen.

Auch dann wären erneut die Halbräume entscheidend. Die extrem schnellen Oxlade-Chamberlain, Serge Gnabry oder auch der verletzte Theo Walcott finden nach Balleroberungen in der Mitte einen freien Raum zwischen Innen -und Außenbahn. Sollten sie mit Tempo in diese Räume stoßen können und dadurch beide Innenverteidiger der Münchner in direkte Duell zwingen, ginge der Plan Wengers voll auf. Auch wenn er sich dann von seiner gewohnten Spielweise entfernen müsste.

Seite 1: Die totale Dominanz im Mittelfeld

Seite 2: Die Rolle von Olivier Giroud

Seite 3: Spielmacher aus dem Halbraum

Seite 4: Das Spiel mit dem Feuer

Seite 5: Die große Defensive als Alternative?

Der Kader des FC Arsenal

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