Angriff auf die Super-Bayern

Von SPOX
Wer hat in dieser Saison die besten Chancen auf den Champions-League-Pokal?
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8. Manchester United

Die letzten drei Ergebnisse: Crystal Palace (2:0), FC Liverpool (0:2), FC Chelsea (0:0)

Nach fast 27 Jahren hat Sir Alex Ferguson die Mannschaft an seinen auserwählten Nachfolger David Moyes abgegeben. Natürlich ein schweres Erbe für den von Everton geholten Coach. Das Gesicht des Kaders wurde nur unwesentlich verändert. Kurz vor Transferschluss kam Marouane Fellaini für 32 Millionen Euro aus Everton, außerdem holte United Wilfried Zaha für zwölf Millionen Euro von Crystal Palace.

Die ersten Spiele zeigten die gleichen Schwächen wie in der Vorsaison. United fehlt es an Qualität und Kreaitivität im Zentrum. Auf den Außen sind schnelle, dribbelstarke Spieler vorhanden und im Sturm verkörpern Robin van Persie und Wayne Rooney internationale Klasse, nur in der Mitte klafft ein Loch. Als Verstärkungen fürs zentrale Mittelfeld waren Thiago Alcantara und Cesc Fabregas im Gespräch, beide entschieden sich gegen den Wechsel nach England. Bei Gareth Bale war United gegen Real chancenlos.

In den Spitzenspielen gegen Chelsea und Liverpool sah United nicht gut aus. Moyes wird es schwer haben, United in die Spitzengruppe Europas zurückzuführen.

7. Paris Saint-Germain

Die letzten drei Ergebnisse: Girondins Bordeaux (2:0), EA Guingamp (2:0), FC Nantes (2:1)

Lionel Messi rettete den FC Barcelona vergangene Saison im Viertelfinale vor dem Aus gegen PSG. Die Franzosen mussten den Einzug ins Halbfinale noch einmal aufschieben. Um der kontinentalen Krone noch näher zu kommen, investierte die Scheich-Familie aus Katar erneut kräftig in den Kader. Allein 65 Millionen Euro flossen in den Transfer von Edinson Cavani vom SSC Neapel, 31 Millionen Euro kostete das brasilianische Innenverteidigertalent Marquinhos.

Allerdings verabschiedete sich Trainer Carlo Ancelotti und damit ein zentraler Bestandteil des Projekts vor der Saison zu Real Madrid. Auch Sportdirektor Leonardo zog sich nach seiner Sperre wegen einer Schiedsrichter-Attacke zurück. Jetzt ist es an Laurent Blanc, die Vorstellungen der Kataris umzusetzen und nach der Meisterschaft auch die Champions Legaue zu gewinnen.

6. Juventus Turin

Die letzten drei Ergebnisse: Inter (1:1), Lazio Rom (4:1), Sampdoria (1:0)

Zwei Meistertitel in Folge haben in Turin die Sehnsucht nach europäischem Ruhm genährt. In Italien ist Juventus nach seiner Rückkehr in die Serie A nach dem Zwangsabstieg zum Vorbild geworden, sowohl in sportlicher wie in wirtschaftlicher Hinsicht. Juventus-Legende Antonio Conte hat als Trainer eine kompakte, extrem aggressive und defensiv starke Mannschaft geformt.

In der Champions League bewies Juventus vergangene Saison bis zum Viertelfinale gegen den FC Bayern, dass auch auf europäischer Ebene wieder mit den Italienern zu rechnen ist. Der Kader ist in der Breite sehr gut aufgestellt, die kleineren Probleme in der Offensive hoffen die Juventini mit der Verpflichtung von Carlos Tevez und Fernando Llorente gelöst zu haben.

5. FC Chelsea

Die letzten drei Ergebnisse: FC Everton (0:1),FC Bayern (6:7 n.E.), Manchester United (0:0)

Rafael Benitez gewann in der letzten Saison die Europa League, trotzdem musste er die Stamford Bridge verlassen, platzmachen für Jose Mourinho. Der Portugiese genießt in London noch immer Heldenstatus, obwohl die europäischen Erfolge unter anderen Trainern gefeiert wurden. Bei Chelsea darf er sich wieder eine Mannschaft nach seinen Vorstellungen formen.

Gebaut sind Mourinhos Mannschaften auf einer stabilen Defensive und schnellem Konterspiel. Das Spielermaterial scheint dafür vorhanden zu sein. Im Spiel um den europäischen Supercup zeigten die Blues, dass mit ihnen auf höchsten europäischen Niveau in dieser Saison zu rechnen ist. Mit Samuel Eto'o hat Mourinho zuletzt noch einen Weggefährten aus Mailänder Zeiten ins Team geholt. Aus seiner ersten Chelseaperiode sind Frank Lampard, John Terry und Petr Cech seine Vertrauten.

4. Real Madrid

Die letzten drei Ergebnisse: FC Villarreal (2:2), Athletic Bilbao (3:1), FC Granada (1:0)

Neuer Trainer, neuer Superstar, neue Philosophie. Bei Real Madrid musste vor der Saison nach dem Abschied von Jose Mourinho ein kleiner Umbruch eingeleitet werden. Mit Carlo Ancelotti wurde der Wunschtrainer bei PSG freigekauft, mit Gareth Bale kam der wohl teuerste Spieler der Fußballgeschichte und dazu setzte Madrid auch auf das Konzept der Hispanisierung.

Neben Bale kamen nämlich auch die spanischen Youngster Isco, Asier Illarramendi und Daniel Carvajal. Dafür musste Mesut Özil den Verein verlassen. Viele Fans konnten vor allem die Abschiebung Özils nicht nachvollziehen. Reals Erfolg steht und fällt weiterhin mit Cristiano Ronaldo. Nur mit einem zufriedenen Ronaldo hat Real Chancen auf La Decima, den zehnten Titel. Auch deshalb wird in Madrid ein Geheimnis über Bales Ablösesumme gemacht. Nur Ronaldo nicht verärgern.

Interessant wird auch weiterhin die Entwicklung der Torhüterfrage sein. Iker Casillas spielt in Champions League und Copa del Rey, Diego Lopez in der Liga. Ancelotti ist ein Mann des Ausgleichs. In Madrid muss er viele Seelen streicheln und Kompromisse eingehen, um erfolgreich zu sein.

3. Borussia Dortmund

Die letzten drei Ergebnisse: Hamburger SV (6:2), Eintracht Frankfurt (2:1), Werder Bremen (1:0)

Dortmund hat in dieser Saison bislang alle Pflichtspiele gewonnen, wenn auch der ganz große Gradmesser noch nicht dabei war. Der Supercup-Sieg gegen die Bayern gehört zwar auch in diese Riege, fand allerdings noch zu einem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung statt.

Dennoch konnte man in dieser Partie wieder jene Dortmunder Galligkeit wahrnehmen, die sie im Vorjahr in der Königsklasse ausgezeichnet hatte. Die Offensivabteilung hat durch die Verpflichtungen von Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang noch einmal an Qualität hinzugewonnen, darüber hinaus ist die Eingespieltheit Dortmunds große Stärke.

Der Einzug ins CL-Finale 2012 bewies, dass der Fußball der Borussia in Europa angekommen ist und man mittlerweile in der Lage ist, neben Konzentration und Motivation für diesen Wettbewerb auch die spieltaktische Anlage dem jeweiligen Gegner anzupassen. Es spricht nur wenig dagegen, dass der BVB auch in dieser Saison lange Zeit im Konzert der Großen mitmischen wird.

2. FC Barcelona

Die letzten drei Ergebnisse: FC Sevilla (3:2), FC Valencia (3:2), Atletico Madrid (0:0)

Oliver Kahn hat die Zeit des FC Barcelona in Europa für beendet erklärt. So weit sollte man dann doch nicht gehen. Die Katalanen haben zwar vor der Saison ungewollt den Trainer wechseln müssen, wollen mit dem Argentinier Tata Martino aber ihr gewohntes Repertoire von Ballzirkulation und totaler Kontrolle aber erweitern.

Außerdem ist da immer noch Lionel Messi, der im fitten Zustand jede Abwehr der Welt im Alleingang erledigen kann. Mit Neymar hat Barca vor der Saison für 57 Millionen Euro einen zweiten Individualisten dazugeholt, der Messi auch in der Liga etwas entlassen soll, so dass der Argentinier in der Endphase der Saison 100 Prozent bringen kann. Das Verhältnis und Zusammenspiel der beiden Superstars ist ganz entscheidend für den Erfolg. Barcelonas Spiel mag berechenbar sein, zu kontrollieren ist es aber an guten Tagen immer noch schwer.

1. FC Bayern München

Die letzten drei Ergebnisse: Hannover 96 (2:0), FC Chelsea (7:6 n.E.), SC Freiburg (1:1)

Sportvorstand Matthias Sammer sah sich am Samstag nach dem Sieg über Hannover genötigt, mehr Emotionen von seinen Spielern zu fordern. Der neue Trainer Pep Guardiola und seine Änderungen dürften nicht mehr als Ausrede gelten. Die Bayern sind holprig in die Bundesligasaison gestartet. Zwar stehen nach fünf Spieltagen 13 Punkte auf dem Konto, aber spielerisch glänzen konnten die Münchner nicht.

Wozu der Titelverteidiger aber fähig ist, zeigten die Bayern vor allem im Spiel um den europäischen Supercup. Gegen Chelsea stimmte Einsatz, Wille und spielerische Klasse. Das von Sammer geforderte Feuer war zu erkennen. An dieser Leistung muss man die Bayern messen. In dieser Form gehören sie auch in dieser Saison zu den heißesten Titelkandidaten. Der größte Makel: die Umschaltbewegung in die Defensive funktioniert noch nicht wie in der Triple-Saison.

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