Berlin plant Fanmeile, Probleme in München

Von Marco Nehmer
Die Fanmeile in Berlin während der Weltmeister- und Europameisterschaften ist ein voller Erfolg
© getty

Wer zum Champions-League-Finale nach Wembley will, muss tief in die Tasche greifen. Eine Alternative sind die Fanfeste. Während in Berlin die beliebte Fanmeile so gut wie sicher ist, gibt es in München jedoch Probleme.

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In der Hauptstadt laufen die Vorbereitungen auf das deutsche Finale. "Wir werden mit Hochdruck gemeinsam mit den Veranstaltern die Planungen prüfen und sind zuversichtlich, dass wir die Fanmeile zeitnah genehmigen werden können", sagte CDU-Politiker Carsten Spallek am Montag.

Der Stadtrat in Berlin-Mitte freute sich auf ein "einmaliges Fußballfest" und betonte: "Ich sehe derzeit keine Fragen, die wir nicht kurzfristig klären können sollten." Seit der WM 2006 erfreut sich Deutschlands größtes Fanfest zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule enormer Beliebtheit.

Gleisarbeiten erschweren Public Viewing

Anders sieht die Situation in München aus. Dort droht das Public Viewing zu scheitern. Die angedachten Fanfest-Standorte Allianz-Arena und Theresienwiese stehen aus logistischen und finanziellen Gründen auf der Kippe.

Die Allianz-Arena ist vom 25. Mai an wegen Bauarbeiten an den Gleisen vom U-Bahn-Netz abgeschnitten und kann nur mit Ersatzbussen erreicht werden. "Es muss möglich sein, dass Bayern-Fans in ihrer Arena Public Viewing erleben", machte Oberbürgermeister Christian Ude im Rahmen der FCB-Meisterfeier am Samstag Mut. Er wolle persönlich mit der Münchner Verkehrsgesellschaft eine Lösung finden.

Die Rechtslage der UEFA macht auch andere Standorte wie die Theresienwiese problematisch: Da der FC Bayern, dem als Finalteilnehmer die Organisation eines Fanfestes freisteht, die Allianz-Arena bevorzugt, müsste ein Public Viewing an anderen Plätzen der Stadt von privater Hand finanziert werden.

Harte Auflagen der UEFA

Die UEFA hat zur Auflage gemacht, dass kein Eintritt genommen werden darf und zudem nur UEFA-Sponsoren als Werbepartner in Frage kommen. Das schreckt viele Interessenten ab. "Wahrscheinlich wird sich gar keiner bewerben", sagte der zuständige Wirtschaftsreferent Dieter Reiter zur "Süddeutschen Zeitung".

Gegenüber der "tz" gab sich Reiter allerdings kämpferisch und bekräftigte: "Irgendwie werden wir es gemeinsam möglich machen, ein vernünftiges Public Viewing hinzubekommen."

Beim zweiten Finalteilnehmer Dortmund ist derweil alles geklärt: Der BVB veranstaltet in der Westfalenhalle ein Public Viewing für bis zu 12.000 Personen.

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