"Ich bin stolz, aber sehr enttäuscht"

Von Aus London berichtet: Thomas Gaber
Weidenfeller hielt im Finale lange Zeit überragend, war bei Robbens Siegtreffer aber chancenlos
© getty

Nach einer starken Saison in der Champions League blieb Borussia Dortmund der ganz große Wurf am Ende verwehrt. Torhüter Roman Weidenfeller über Frust, das außergewöhnliches Erlebnis CL-Finale und den neuen BVB.

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Frage: Roman, was ist größer: der Frust der Niederlage oder der Stolz auf das Geleistete in dieser Champions-League-Saison?

Roman Weidenfeller: Der Frust ist jetzt schon riesig. Wir sind alle niederschlagen und sehr enttäuscht. Wir hätten uns gewünscht, den Pott in den Händen zu halten. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, haben da leider aber das Tor nicht gemacht. Wir sind aber auch stolz, erneut den Bayern Paroli geboten zu haben und auf unsere Saison in der Champions League sowieso.

Frage: Das Tor in der ersten Halbzeit hat gefehlt, welche Gründe gibt es sonst für die Niederlage?

Weidenfeller: Sonst hat eigentlich nichts gefehlt. Wir waren in der zweiten Halbzeit vielleicht etwas müde, aber wir sind zurückgekommen nach dem Rückstand und hatten gleich danach eine gute Konterchance. Es hat nicht viel gefehlt, wir hätten auch als Sieger vom Platz gehen können.

Frage: Wie haben Sie das Siegtor der Bayern durch Arjen Robben erlebt?

Weidenfeller: Das ging alles sehr schnell. Das war sicherlich gut gespielt von den Bayern und auch gut gemacht von Robben. Aber es ist sehr enttäuschend, dass wir durch so eine Unachtsamkeit um die Verlängerung gebracht wurden.

Frage: Sie haben erneut eine starke Leistung gebracht und viele Chancen der Bayern vereitelt.

Weidenfeller: Ich hätte aber den Ball von Robben auch noch halten müssen. So kann ich mir davon nichts kaufen.

Frage: Wie war generell das Erlebnis Champions-League-Finale?

Weidenfeller: Absolut außergewöhnlich. Gerade als älterer Spieler, der ich ja nun mal bin, weiß man nicht, wie oft man noch die Chance bekommt, so ein Finale zu spielen. Ich bin voller Stolz, in dieser Mannschaft spielen zu dürfen. Bei uns passt einfach die Konstellation. Wenn man sieht, was beispielsweise Real Madrid für eine Mannschaft hat mit diesen vielen klasse Einzelspielern, aber seit vielen Jahren kein Champions-League-Finale mehr erreicht hat, muss man einfach stolz sein auf das, was in Dortmund in den letzten Jahren passiert ist.

Frage: Mario Götze verlässt den Verein, Robert Lewandowski wohl auch. Wie geht's weiter beim BVB?

Weidenfeller: Jetzt müssen wir erstmal die Niederlage verarbeiten und im Urlaub neue Kraft tanken. Den Urlaub haben wir uns alle verdient. Ich weiß nicht, wie die Mannschaft in der nächsten Saison aussehen wird, aber Borussia Dortmund wird sicher weiter um Titel mitspielen. Diesmal sollte es nicht sein, damit müssen wir auch leben. Im nächsten Jahr greifen wir wieder an.

Borussia Dortmund - Bayern München: Daten zum Spiel