"Es wird jetzt langsam Zeit, das Ding zu holen"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Fatih Demireli
Der Bayern-Angreifer steht mit 23 Jahren bereits in seinem dritten Endspiel in der Königsklasse
© getty

Thomas Müller nahm beim Open Media Day des FC Bayern anlässlich des Champions-League-Finals gegen Borussia Dortmund wie gewohnt kein Blatt vor den Mund. Der Angreifer über die Vorfreude auf das Endspiel, den psychologischen Aspekt sowie das Drohen eines Loser-Stempels.

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Thomas Müller über...

...Vorfreude auf das Finale:

"Wir haben vorher noch ein Bundesliga-Spiel, darauf bereite ich mich jetzt geschmeidig vor. Bis zum Finale sind es noch zwei Wochen und es ist nicht so, dass ich jeden Tag daran denke. Obwohl noch so lange hin ist, wird nur über das Finale gesprochen. Das zeigt die Wichtigkeit des Spiels in Deutschland. Das finde ich gut und das ist besser, als wenn nur ein Tag davor kurz vermeldet wird: 'Morgen ist das Champions-League-Finale.' Es ist Würze ist drin und ich mag Würze."

...den Gegner Dortmund:

"Das ist wahrscheinlich der Gegner, den wir am besten kennen. Wobei: Aufgrund der ganzen Videoaufnahmen und der Statistik-Führung ist inzwischen fast jede Mannschaft aus Glas, deswegen gibt es keine Schwierigkeiten, sich vorzubereiten."

...den psychologischen Aspekt:

"Grundsätzlich liegt der Druck immer beim FC Bayern. Selbst beim Rückspiel gegen Barcelona war der Druck bei uns, weil wir das Hinspiel so deutlich gewonnen haben. Seit meinem ersten Tag bei Bayern werde ich mit diesem Druck konfrontiert. Das wird auch diesmal so sein, aber wir können damit umgehen."

...die persönliche Bedeutung des Titels:

"Für das eigene Bewusstsein und das eigene Gefühl strebt jeder Sportler nach Erfolg. Ich bin noch jung, deswegen läuft mir die Zeit nicht davon. Für mich wird es langsam Zeit, das Ding zu holen. Wenn du ständig verlierst, bekommst Du nicht zu Unrecht einen Loser-Stempel und das will man nicht."

...die Geschlossenheit der Mannschaft:

"Wir sind gefestigt, weil sich die Mannschaft in den letzten Jahren eingespielt hat und wir uns gut verstärkt haben. Vielleicht ist auch etwas im Kopf der Offensivspieler passiert, weil wir gerade in den großen Spielen eine enorme Laufbereitschaft gezeigt haben, die nicht alltäglich ist. Den Erfolg macht die ganze Mannschaft aus. Der Trainer konnte ohne großen Qualitätsverlust durchwechseln."

...Schlüsselmomente der Saison:

"Schlüsselmomente gab es nicht, aber ich fand die Phase direkt zum Rückrundenstart im Januar sehr wichtig: Wir hatten da einige nicht so leichte Spiele, die wir aber trotzdem gewonnen haben: wie in Mainz zum Beispiel, wo wir uns immer schwer getan haben. Ab da wussten wir, dass wir auch die schwierigen Spiele gewinnen können."

...über die Entwicklung des Trainers:

"Ich glaube schon, dass er sich weiterentwickelt hat. Was ich bewundere, dass er extrem heiß ist. Er hat in dieser Saison vom ersten Tag an, den Eindruck gemacht, dass er höher hinaus will, als letztes Jahr. Da waren wir drei Mal Zweiter, also weiß man, wo er hinwill."

...das Trainerduell Heynckes gegen Klopp:

"Beide Trainer kennen ihre Mannschaften, beide werden ihre Mannschaften top einstellen. Ich glaube nicht, dass es von Bedeutung ist, dass ein Trainer mal in einem Finale war. Das sind zwei Top-Teams, zwei Top-Trainer und da entscheidet die Tagesform und die Spieler, die auf dem Platz stehen."

...die Stärke der Bundesliga:

"Wenn man die Liga mit der vor zehn Jahren vergleicht, merkt man, dass viele junge deutsche Spieler in die Teams gekommen sind. Das zeigt, dass das wohl doch erfolgsversprechender ist, als arrivierte, vielleicht ausländische, Spieler zu setzen. Nach der niederschmetternden Europameisterschaft 2000 hat es einen Wandel gegeben und das sieht man jetzt, wenn zwei deutsche Klubs im Champions-League-Finale stehen. Das ist die Bestätigung. In der Nationalmannschaft wollen wir nachziehen und erfolgreichen sein."

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