Celtics Wunder blieb aus

Von Jakob Kunz
Barzagli, Pirlo und Vidal freuen sich über den Viertelfinaleinzug
© getty

Was im Grunde schon vor dem Achtelfinal-Rückspiel zwischen Juventus Turin und Celtic Glasgow feststand, hat sich am Mittwochabend bestätigt. Celtic ist nach der 0:2-Niederlage im Juventus Stadium aus der Champions League ausgeschieden.

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Die 0:3-Pleite aus dem Hinspiel in Glasgow und die schnelle Juventus-Führung durch Alessandro Matri im Rückspiel (24.) ließen die Hoffnung der "Hoops" auf ein kleines Wunder schnell schwinden. Fabio Quagliarella beendete nach der Pause (65.) schließlich auch die letzte kleine Träumerei eines jeden Celtic-Anhängers.

Dennoch hat sich der 43-fache schottische Meister und Rekordpokalsieger mit seinen Auftritten in der Königsklasse in ganz Europa Sympathien erarbeitet und kann sich mit Stolz aus der Königsklasse verabschieden.

Der legendäre Triumph über den FC Barcelona aus der Gruppenphase und eine überzeugende kämpferische Einstellung machten Celtic zu einer Mannschaft, der selbst der jeweilige Gegner zu jedem Zeitpunkt Respekt zollte.

Großartige Celtic-Fans

Nicht zuletzt die schottischen Fans hinterließen europaweit Eindruck. "Ich möchte die Celtic-Fans loben, denn sie haben selbst dann noch gesungen, als wir 2:0 gewonnen haben. Sie sind vorbildlich", erkannte Juventus-Trainer Antonio Conte nach der Partie an.

Wie schon im Hinspiel lieferte Celtic trotz der aussichtslosen Ausgangssituation eine imponierende Vorstellung. Von Beginn an spielten die Schotten mutig nach vorne und kämpften abermals verbissen.

Allein im Angriff mangelte es an der notwendigen Durchschlagskraft - die herausgespielten Chancen durch Chris Commons (28.) und Gary Hooper (35.) wurden entweder durch Juventus-Keeper Gianluigi Buffon glänzend entschärft oder blieben ungenutzt.

Mangelnde Offensiv-Qualität

"Qualität zählt. Am Abschluss hat es bei uns gemangelt, unser Aufbauspiel war sehr gut. Im letzten Drittel ist der Abschluss der Schlüssel und wir haben zu viele Chancen verpasst. Klasse setzt sich am Ende durch, und genau das ist während der zwei Spiele passiert", analysierte Lennon die Gründe für das Ausscheiden.

Zieht man die Statistik zu Rate, dominierte Celtic den Gegner in beiden Partien. 57 Prozent Ballbesitz, 14:8 Schüsse und 3:1 Ecken verdeutlichen wie schon im Hinspiel den schottischen Kampfgeist. Am Ende standen trotzdem 2:0 Tore - für Juventus.

Juve: Anwärter auf den Titel

Abgezocktheit und Kaltschnäuzigkeit machen die Bianconeri zu einem ernstzunehmenden Anwärter auf den Champions-League-Titel. Seit 2006 steht Juventus erstmals wieder im Viertelfinale - mit dem fünften Sieg in Folge ohne einen Gegentreffer unterstreichen die Italiener ihre Ambitionen.

"Diese Mannschaft ist hungrig und wir müssen immer hungrig sein, weil wir erst angefangen haben zu essen. Wir saßen im letzten Jahr mit dem Scudetto am Tisch, aber erst jetzt haben wir angefangen zu essen", kündigte Conte vielsagend an. "Nun warten wir auf die Auslosung, um zu sehen, gegen wen es in der nächsten Runde geht."

Lennon: "Es war fantastisch!"

Wie stolz man bei Celtic über die Leistungen in der Königsklasse ist, hob Lennon nochmals hervor: "Für uns läuft es gut in der Meisterschaft, wir sind im Halbfinale des schottischen Pokals, und dies hier war ein gewaltiger Bonus. In Moskau zu gewinnen war fantastisch, die beiden Spiele gegen Barcelona waren gigantisch. Es war toll!"

Das Ausbleiben des gewünschten Wunders tut da keinen Abbruch.

Juventus Turin - Celtic Glasgow: Daten zum Spiel