Der Imperator sucht den Feinschliff

Von Für SPOX in Istanbul: Fatih Demireli
Trotz der Meisterschaft im letzten Jahr ist Fatih Terim noch mit dem Umbau bei Gala beschäftigt
© Getty
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Die Stärken: Der Blick auf das Offensivpersonal genügt: Drogba, Sneijder, Burak, Umut, Elmander, Amrabat und Co.: Galatasaray hat eine qualitativ sehr hochwertige Offensive. Die Mannschaft hat Terims Offensivgeist längst verinnerlicht und kann an guten Tagen über sich hinauswachsen. Selbst Manchester United fand im Old Trafford über einen großen Zeitraum keine Entlastung, weil die Gäste aggressives Pressing ausübten. Als Burak Yilmaz Terims Ansicht nach zu faul im Mannschaftspressing agierte, verzichtete der Trainer zwischenzeitlich auf seinen besten Stürmer.

Terim hat viele Einzelkönner zur Verfügung, die ein Spiel allein entscheiden können. Und, Vorsicht vor den Standards: Mit Selcuk Inan, Sneijder, Drogba, Altintop und Albert Riera hat Galatasaray hervorragende Freistoßschützen.

Die Schwächen: Als die Wintertransferzeit begann, wartete man bei Galatasaray sehnsüchtig auf eine Verstärkung für die Defensive: Gekommen sind Drogba und Sneijder, was zwar spektakulär anmutet, aber die eigentlichen Probleme nur übertüncht. Der Qualitätsverlust von vorne nach hinten ist nicht zu unterschätzen. Die Viererkette ist nicht unproblematisch, weil Emanuel Eboue keine gute Saison spielt und zuletzt ohnehin verletzt war.

Links ist der gelernte Angreifer Albert Riera als Linksverteidiger gesetzt: nicht immer überzeugend in der Defensive. Im Zentrum sind Semih Kaya und Dany quasi alternativlos, was bei einer Verletzung oder Sperre erhebliche Folgen nach sich ziehen würde. Und da wäre noch die schnelle Zufriedenheit, die sich oft ins Galatasaray-Spiel einschleicht und für Phasen fehlender Konzentration sorgt.

Der X-Faktor: Die zweite Reihe. Mit Altintop, Amrabat und Burak im Sommer, mit Sneijder und Drogba im Winter: Galatasaray hat ordentlich aufgerüstet, jedoch ist da noch der eine oder andere Spieler, der die Istanbuler im Vorjahr zum Titel führte und jetzt von der Bank kommen muss: Emre Colak, Engin Baytar, Aydin Yilmaz oder Johan Elmander sind gerade offensiv gefährliche Optionen. Aydin Yilmaz war es, der Galatasaray - von der Bank kommend - überhaupt erst ins Achtelfinale der Champions League schoss.

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