Gladbach mit Optimismus nach Kiew

SID
Borussia Mönchengladbach braucht nach der 1:3-Pleite im Hinspiel ein kleines Fußball-Wunder
© Getty

Als der Airbus mit der Flugnummer AB1008 am Dienstagmorgen Richtung Kiew abhob, hatte Borussia Mönchengladbach vor allem eines mit im Gepäck: Optimismus.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach dem 1:3 im Hinspiel braucht der fünfmalige deutsche Fußball-Meister im Rückspiel am Mittwoch (ab 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) in der ukrainischen Hauptstadt schon ein mittelgroßes Wunder, um bei Dynamo Kiew noch den Einzug in die lukrative Gruppenphase der Champions League zu schaffen. "Nur sehr wenige erwarten jetzt etwas von uns, und das kann unsere Chance sein", sagt Stürmer Mike Hanke.

Ähnlich sieht es auch Manager Max Eberl, für den ein Weiterkommen ein "Fußball-Wunder" wäre. Die Ausgangslage sei eine ganz andere als vor dem Hinspiel. Sollte die Borussia das nahezu Unmögliche nicht möglich machen, bliebe noch die Gruppenphase der Europa League. Für die Gladbacher mehr als ein Trostpflaster. Für Eberl wäre das wie ein "Sechser im Lotto", die Champions League wäre die Zusatzzahl.

Dynamo Kiew hat einen Lauf

Dafür muss die Borussia mit drei Toren Unterschied gewinnen oder bei zwei Treffern Differenz mindestens vier Tore schießen. Das größte Problem: Den Jackpot Champions League wollen auch die Ukrainer knacken. Während bei der Borussia die Rädchen offensichtlich noch nicht ins andere greifen, läuft es in Kiew rund.

Dem abgezockt und souverän erspielten 3:1-Erfolg in Gladbach folgte am Wochenende in der nationalen Meisterschaft ein 2:0 gegen Tschernomorez Odessa. Der achte Sieg im neunten Pflichtspiel gibt weiteren Rückenwind. Ein Selbstläufer werde das Rückspiel im EM-Finalstadion allerdings nicht, heißt es beim ukrainischen Vizemeister.

"Im Fußball ist alles möglich", sagt Gladbachs Trainer Lucien Favre, der personell wohl alle Mann an Bord hat. Selbstvertrauen hat das Team auch durch den 2:1-Auftaktsieg in der Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim gewonnen. Mehr wohl aber auch nicht.

Auch wenn Granit Xhaka deutlich macht, dass das erste internationale Auswärtsspiel der Borussia nach 16 Jahren kein Betriebsausflug werden soll. "Wir fahren nicht nach Kiew, um Ferien zu machen. Wenn die bei uns drei Tore schießen, können wir das auch", sagt der Schweizer. Dafür bedarf es vor allem eines schnellen Führungstreffers. Bleibt abzuwarten, ob Favre als Verfechter von Ordnung und Disziplin wirklich bedingungslos stürmen lässt.

Das letzt Hemd

Mike Hanke appelliert vor allem an den Kampfgeist: "Wir müssen in Kiew das letzte Hemd geben, volle Pulle gehen und kämpfen bis zum Umfallen."

Wie sehr das Hinspiel dennoch an Favre nagt, wurde nach dem Sieg gegen Hoffenheim deutlich. "Kiew war ... ", sagte Favre und korrigierte sich umgehend: "Kiew ist schwer zu verdauen."

Allerdings hängt auch nicht alles vom Rückspiel ab. Kiew sei wichtig, aber die Meisterschaft sei das Wichtigste, sagt der Schweizer.

Borussia Mönchengladbach in der Übersicht

Artikel und Videos zum Thema