Die Erkenntnisse der Clasico-Wochen

Von Daniel Börlein
In den letzten 18 Tagen gab's viermal das Duell zwischen Real und Barca
© Getty
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Taktisches: Reals Wege zum Erfolg

In der Vorrunde kassierte Real eine heftige 0:5-Packung. Um eine erneute Demontage zu vermeiden, warf Mourinho die Real-Grundsätze (offensiver und attraktiver Fußball) über Bord und legte sein Hauptaugenmerk auf das Spiel ohne Ball. Mit Ausnahme des letzten Duells bot Mourinho in allen Partien jeweils drei defensive Mittelfeldspieler auf, die das Zentrum dicht machen sollten.

Als Ergänzung hatte der Portugiese seinen offensiven Flügelspielern aufgetragen, bei Barca-Ballbesitz auf einer Höhe mit den eigenen Sechsern zu verteidigen. Im Spiel gegen den Ball agierte Real so meist zwischen 4-5-1, 4-6-0 oder wie zu Beginn des Copa-Finales in einem 5-4-1, in dem Di Maria quasi als Linksverteidiger die Viererkette verstärkte.

Lediglich im letzten Clasico, in dem Real wegen des 0:2 im Hinspiel etwas riskieren musste, wich Mourinho von dieser Ordnung ab, in dem er auf ein "gewöhnliches" 4-2-3-1 mit nur zwei gelernten Sechsern setzte.

Der Strafraum ist tabu

Mit seiner Stärkung des Zentrums durch drei defensivstarke Akteure und den weitgehenden Verzicht auf Pressing, machte Mourinho klar: Weit weg vom Real-Tor darf Barca kombinieren - der gefährliche Bereich im und um den Strafraum soll allerdings bestmöglich geschützt werden. Was durchaus gelang.

Laut der Sportdatenbank Opta hatte Barca beispielsweise im Halbfinal-Hinspiel trotz großer Überlegenheit (77 Prozent Ballbesitz) nur 15 Ballkontakte innerhalb des Strafraums. Zum Vergleich: Im anderen Halbfinale kam Schalke auf 18 Ballkontakte im Sechzehner und Manchester United gar auf 43.

Linkslastig zum Erfolg

Bei eigenem Ballbesitz verfolgte Real zwei Strategien. Zum einen: Nach Ballgewinn suchten die Königlichen häufig den schnellen, steilen Risiko-Ball in die Spitze: Über 40 Prozent ihrer Pässe spielte Real tief in die gegnerische Hälfte, wovon allerdings nur jeder zweite ankam.

Und: Barcas rechte Seite, auf der Dani Alves häufig den Weg nach vorne sucht, hatte Real in der Defensive als Schwachpunkt ausgemacht. So lief fast die Hälfte aller Angriffe der Madrilenen über den eigenen linken Flügel, der meist vom schnellen Di Maria beackert wurde. Die Folge der Linkslastigkeit: Alle drei Treffer, die Real in den Partien gegen Barca erzielte, wurden über die linke Seite eingeleitet.

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