Bloß nicht auf den Sturm warten

SID
Trafen sich zuletzt 2006 in der Champions League: Chelsea mit John Terry und Barca mit Lionel Messi
© Getty

Barcelona oder Chelsea? Im ersten Halbfinale der Champions League (20.30 Uhr im LIVE-TICKER und Internet TV) wollen die Engländer der spielerischen Extraklasse der katalanischen Wunderoffensive mit Härte begegnen.

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Für Michael Ballack und den FC Chelsea führt nur ein Weg nach Rom: Um das Champions-League-Endspiel in der italienischen Hauptstadt zu erreichen und dort das Trauma von der letztjährigen Finalniederlage abzulegen, wartet auf die Blues zunächst eine Herkules-Aufgabe.

Mit Kraft und Härte wollen die Engländer dem leichtfüßigen Angriffswirbel des FC Barcelona um das magische Trio Lionel Messi, Samuel Eto'o und Thierry Henry standhalten.

"Wir spielen gegen die beste Mannschaft Europas, vielleicht sogar der Welt. Wir dürfen nicht abwarten, bis der Sturm losgeht. Wir müssen ihnen sofort wehtun", sagte Chelseas Erfolgstrainer Guus Hiddink vor dem Halbfinal-Hinspiel am Dienstag im Camp Nou.

Malouda spuckt große Töne

Anders als der deutsche Meister Bayern München, der sich bei der 0:4-Schmach im Viertelfinale nahezu ohne Gegenwehr ergab, will Chelsea vor allem körperlich dagegenhalten. "Ihr werdet euch unter Chelseas Druck auflösen", tönte der Franzose Florent Malouda.

In seinem Kopf hat Chelsea-Coach Hiddink die Begegnung, die vom deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark geleitet wird, bereits zweimal durchgespielt.

"Und wir haben beide Male nicht verloren", erklärte der Niederländer.

Bosingwa gegen Messi

In seinem "Kopfkino" machte ihm aber eine Frage zu schaffen: Wie nimmt man Messi aus dem Spiel?

"Er ist der effektivste Spieler der Welt und einer, dem man gerne zuschaut - wenn man nicht gerade selbst gegen ihn spielt", sagte der russische Nationalcoach über den mit acht Treffern besten Torschützen der Königsklasse.

Den undankbaren Job des Gegenspielers auf der linken Abwehrseite wird wohl der etatmäßige Rechtsverteidiger Jose Bosingwa übernehmen, da Ashley Cole gelbgesperrt ausfällt.

Erst Chelsea, dann Real

Barcelona dagegen tritt in Bestbesetzung an und strotzt trotz des 2:2 am Wochenende gegen den FC Valencia vor Selbstvertrauen.

"Ich sehe keine Müdigkeit bei meinen Spielern. Wir sind wie eine Maschine", sagte Trainer Pep Guardiola. Trotz aller Euphorie - laut spanischen Medien hätten die Katalanen etwa 400.000 Eintrittkarten verkaufen können - warnte Mittelfeldspieler Xavi sein Team: "Wir spielen bislang die beste Saison in unserer Geschichte, aber gewonnen haben wir noch nichts."

Vier Tage nach dem Halbfinal-Hinspiel geht es für Barca im Clasico, dem Duell beim in der Primera Division auf vier Punkte herangerückten Erzrivalen Real Madrid, um den Meistertitel.

Bereit für die Schlacht

Doch daran verschwende das Team keinen Gedanken, betonte Mittelfeldspieler Andres Iniesta: "Wir sind bereit für die große Schlacht gegen Chelsea."

Das sind auch die Engländer, denn die letztjährige Finalniederlage nach Elfmeterschießen gegen den Ligarivalen Manchester United schmerzt noch immer. "Die Champions League ist der Titel, den wir und die Fans in dieser Saison wollen", sagte Torjäger Didier Drogba.

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