Werders Pflichtaufgabe gegen Famagusta

SID
Werder Bremen, Energie Cottbus, Bundesliga, Ziebig, Thorsten Frings
© Getty

Nach dem Geduldsspiel ist vor dem Geduldsspiel. Werder Bremen erwartet beim Champions-League-Auftakt mit dem zyprischen Nobody Anorthosis Famagusta eine fast identische Aufgabe wie zuletzt in der Bundesliga.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Überraschungsmannschaft der europäischen Königsklasse kommt wie Energie Cottbus als klarer Außenseiter ins Weserstadion (Di., 20.30 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV).

Das Team ohne Stars, das im Spiel David gegen Goliath nichts zu verlieren hat, wäre schon mit einem Unentschieden hochzufrieden. "Wir dürfen nur nicht die Nerven verlieren", forderte Nationalspieler Torsten Frings.

Gleiches Spiel wie gegen Cottbus

Ein Werder-Sieg ist Pflicht, daran besteht kein Zweifel. Alles andere wäre eine Blamage.

"Wir müssen wieder Geduld haben", mahnte Frings mit Verweis auf das 3:0 gegen das Liga-Schlusslicht aus Cottbus: "Die werden genauso spielen. Die kommen auch hierher, um einen Punkt zu holen, und stellen sich hinten rein."

Fast wortgleich sagte Spielmacher Diego: "Ich glaube, dass sie ähnlich spielen. Wir müssen Geduld haben und unsere Chancen besser nutzen."

"Das ist keine schwache Mannschaft"

Ganz anders schätzte Manager Klaus Allofs den unbekannten Gegner von der Mittelmeer-Insel ein, der sich durch Erfolge gegen Rapid Wien (3:0, 1:3) und Olympiakos Piräus (3:0, 0:1) sensationell für die Hauptrunde der Champions League qualifiziert hat.

"Ich kann nur davor warnen, Famagusta in eine Kategorie mit Cottbus zu stecken", mahnte der Manager: "Das ist keine schwache Mannschaft, die sich hinten rein stellt."

Werder ist nach Allofs Einschätzung hervorragend vorbereitet: "Unsere Scouts haben sie gut beobachtet", berichtete der Sportdirektor: "Sie waren angetan und überrascht. Famagusta hat gute Spiele gezeigt, nicht nur in der Qualifikation gegen Piräus. Es wird auf eine andere Art und Weise als gegen Cottbus schwer."

Europameister als Abwehrchef

Die bekanntesten Spieler der Nobody-Mannschaft sind der ehemalige Real- Madrid-Profi Savio, der griechische Europameister Traiano Dellas und Abwehrspieler Jeffrey Leiwakabessy, der in diesem Sommer von Alemannia Aachen nach Zypern wechselte.

Werder-Trainer Thomas Schaaf demonstrierte vor dem Beginn der fünften Champions-League-Saison nacheinander mit den weiteren Gruppengegnern Inter Mailand und Panathinaikos Athen die gewohnte Gelassenheit.

"Wir sind auch gegen Famagusta in der Situation, das Spiel machen zu müssen", sagte der Coach: "Aber das ist für uns nichts Neues."

Schaaf schöpft aus dem Vollen

Schaaf ist in der angenehmen wie ungewohnten Situation, keine großen Personalprobleme zu haben. Während die Bremer vor einem Jahr ohne ein halbes Dutzend Stammspieler bei der Startruppe von Real Madrid in die Champions League starteten, fehlen nun Aaron Hunt und Petri Pasanen.

Diese Qual der Wahl ist für Schaaf ein neues Luxusproblem, das er gerne hat. Voraussichtlich wird Werder aber mit jener Elf beginnen, die gegen Cottbus mit drei späten Toren den schwachen Saisonstart vergessen ließ.

Dass Werder zudem auf der Bank mit Mesut Özil oder Boubacar Sanogo starke Alternativen hat, machten die beiden eingewechselten Offensivspieler gegen Cottbus deutlich.

Voraussichtliche Aufstellungen

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch - Baumann - Frings, Jensen - Diego - Pizarro, Rosenberg

Anorthosis Famagusta: Beqaj - Theodotou, Katsavakis, Constantinou, Leiwakabessy - Dellas - Paulo Costa, Laban, Bardon - Savio - Sosin

Schiedsrichter: Thomson (Schottland)