Danke, Schalke!

Von Für SPOX.com aus Porto: Haruka Gruber
Schalke, Porto, Jubel
© Getty

Porto - Es war ein lausiger Abend. Präzises Kurzpassspiel? Nicht vorhanden. Präzises Flügelspiel? Nicht vorhanden. Präzise Torschüsse? Im Minusbereich.

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Es war ein lausiger Abend. Spielerisch. Es war aber auch: ein unvergesslicher Abend. Emotional. Dramatisch. Hypnotisch.

Der FC Schalke 04 steht nach einem denkwürdigen 4:1 nach Elfmeterschießen beim FC Porto im Viertelfinale der Champions League. 120 Minuten und sieben Strafstöße, die Fußball-Deutschland vereint, fasziniert und beglückt haben.

Nicht weil die Partie ansehnlich war. Nein, weil die Partie schlicht bis zum geht nicht mehr spannend war. Ein Plädoyer für den Fußball. Danke, Schalke!

Highlights und Stimmen im Video bei SPOX.TV

"Es ist eine Ehre"

"Wir haben gespürt, dass ganz Deutschland hinter uns steht. Selbst der FC Bayern hat uns vor dem Anpfiff gute Wünsche mitgegeben", sagte Trainer Mirko Slomka gegenüber SPOX.com.

Ähnlich Jermaine Jones, der Schütze des letzten Elfmeters: "Für Deutschland haben wir alles richtig gemacht. Es ist eine Ehre."

Krämpfe, Krämpfe, Krämpfe

Keine Frage: Schalke hatte die Häme der letzten Wochen verdient. Die unsägliche Demontage des Trainers gepaart mit der fußballerischen Unlust des Teams in der Bundesliga. Doch bei allem Schalke-Bashing ist jetzt auch mal die Zeit gekommen, Königsblau Respekt entgegenzubringen.

Denn die Einstellung des Teams war tadellos. Ihrer spielerischen und taktischen Unzulänglichkeiten selbst nach der Roten Karte für Portos Fucile (82.) bewusst, verzagte S04 nicht, sondern nahm den Kampf  gegen die Portugiesen an.

"Porto hat extrem gute Einzelspieler und immer mehr Druck aufgebaut. Ich glaube, ich bin in einem Spiel noch nie soviel gelaufen wie heute", sagte Jones, einer der vielen am Ende von Krämpfen geplagten Schalker.

Der fantastische Manuel

Kevin Kuranyi fügte hinzu: "Porto war uns deutlich überlegen. Wir konnten nur mit unserer Kondition dagegenhalten."

Ergänzung: Mit der Kondition - und einem fantastischen Manuel Neuer (Diashow: So wurde Neuer zum Helden). Überragend seine Paraden gegen Lisandro Lopez, Tarik Sektioui oder Ricardo Quaresma, überragend seine zwei gehaltenen Elfmeter.

"Ich habe gezeigt, dass es auch einen anderen Manuel Neuer gibt. Ein Manuel Neuer, an dem nicht alles schlecht ist", sagte der 21-Jährige. Nur beim 0:1 durch Lopez in der 86. Minute war er machtlos (das Tor im SPOX-Replay).

Endlich entschädigt

"Unsere Mannschaft hat sich gegen das 0:2 aufgebäumt und Manuel war einfach Weltklasse. Wer in so einem Spiel solch eine Leistung bietet, zeigt, dass man die Unsicherheiten weggesteckt hat", sagte Manager Andreas Müller.

Sein Fazit, mehr erleichtert als überschwänglich: "Die letzten Wochen sind so miserabel für uns gelaufen, endlich sind wir dafür entschädigt worden."

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