Kein Blatt vor dem Mund

Von Richard Rother
Bernd Schuster Schiedsrichter Real Madrid
© Getty

München - Nach der 0:2-Niederlage gegen den FC Sevilla in der Primera Division stichelte Trainer Bernd Schuster in altbekannter Manier. Ein Sieg über Olympiakos Piräus in der Champions League (20.45 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER) wäre nun vor allem Balsam für die Seele der Vereinsführung von Real Madrid. 

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Diese nämlich hatte Schuster zur Mäßigung aufgefordert, nachdem der Deutsche aus einer Laune heraus den Schiedsrichter Alvarez Izquierdo mit einem spitzen Seitenhieb bedacht hatte.

"Aha, er ist also Katalane. Das erklärt doch alles", hatte der wortkarge Deutsche achselzuckend der Presse entgegnet, nachdem er mit einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff nicht einverstanden gewesen war.

Erst denken, dann reden

Der Präsident der Schiedsrichtervereinigung Kataloniens, Cesar Ochoa, klagte Schuster daraufhin an, "Gewalt heraufzubeschwören" und den "Hass zwischen den spanischen Regionen anzuspornen".

Als die Öffentlichkeit mit einer reuigen Entschuldigun rechnete, reagierte Schuster prompt: "Was sich da aufgebauscht hat, ist nicht mein Problem. Ich habe nie etwas gegen den Schiedsrichter gesagt, schon gar nicht, dass unsere Niederlage auf seinem Mist gewachsen ist."

So ist er eben. Schuster sagt, was er denkt und die Real-Führungsebene verlangt, dass er denkt, bevor er spricht. Doch in erster Linie verlangt sie im Champions-League-Spiel gegen Olympiakos, dass seine Mannschaft motivierter zu Werke geht als in Sevilla.

Olympiakos der Favorit?

Wie Schuster schon vor der Liga-Partie gegen Atletico Madrid süffisant hatte anklingen lassen, ist "jeder Gegner von Real Madrid der Favorit". Auch wenn die Königlichen das Hinspiel im heimischen Bernabeu-Stadion mit 4:2 gewannen, hat Schuster in Bezug auf das Rückspiel gar nicht so Unrecht.

"In Piräus erwartet Real die Hölle", tönte Raul Bravo. Der Ex-Madrilene stärkt mittlerweile die Abwehr der Gastgeber. In der "griechischen Hölle" konnte Real bisher noch nie gewinnen, zwei Mal unterlagen die Spanier, vier Mal gab es ein Unentschieden gegen griechische Gegner.

Das "Gehirn" der Griechen fehlt 

Die gute Nachricht für Schuster ist, dass Mittelfeld-Spieler Wesley Snejder wieder genesen ist. Auch der 30 Millionen Euro teure Neuzugang Pepe ist wieder einsatzbereit. Eine bittere Pille ist allerdings der Ausfall von Guti, der sich beim Liga-Spiel in Sevilla verletzte.

Verteidiger Christoph Metzelder hingegen wurde von Schuster nach zuletzt schwachen Leistungen nicht berücksichtigt und wird voraussichtlich von Gabriel Heinze ersetzt.

Werder drückt Real die Daumen 

Auf Seiten der Griechen fällt mit Cristian Ledesma einer der Schlüsselspieler aus. Außerdem muss Olympiakos auf den verletzten Paraskevas Antzas und den im Hinspiel des Feldes verwiesenen Vassilios Torosidis verzichten.

Ein Sieg über Olympiakos wäre für die Schuster-Elf jedenfalls bereits die halbe Miete für das Achtelfinale. Denn mit sieben Zählern führen die bisher ungeschlagenen Spanier die Tabelle der Gruppe C an. Das Spiel leiten wird übrigens Lubos Michel aus der Slowakei.

Für diesen Spieltag darf sich Real Madrid auch über Zuspruch deutscher Fans freuen. Die Anhänger von Werder Bremen werden der Mannschaft von Schuster die Daumen drücken, denn mit einem Sieg der Königlichen würde Werder auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken, vorausgesetzt Bremen gewinnt gegen Lazio Rom.

 

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