Achtelfinale in weiter Ferne

SID
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© Getty

Rom - Keine Leistung, kein Sieg, Rot für Diego und kaum noch Hoffnung - nach einer 1:2 (0:0)-Niederlage bei Lazio Rom kann Werder Bremen das Achtelfinale der Champions League fast schon abschreiben.

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Selbst Rang drei in der Vorrunden-Gruppe C, der noch zur Teilnahme am UEFA-Pokal reichen würde, ist nach der dritten Niederlage im vierten Spiel in höchster Gefahr.

Vor 30.000 Zuschauern im Olympiastadion in Rom war Tomaso Rocchi der Matchwinner. In der 57. Minute war der Torjäger im Nachschuss erfolgreich, nachdem er zuvor mit einem Foulelfmeter am Bremer Torhüter Tim Wiese gescheitert war.

Vorausgegangen war ein Foul von Innenverteidiger Naldo an Lazio-Mittelfeldspieler Mourad Meghni. Elf Minuten später schloss er erfolgreich einen Alleingang ab und stellte damit den Endstand her.

Platzverweis für Diego

Für Bremen reichte es nur noch zur Ergebnisverbesserung durch einen verwandelten Foulelfmeter von Diego (88.), nachdem Emilson Sanchez Cribari (87.) die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. In der Nachspielzeit sah zu allem Überfluss auch noch Diego wegen unsportlichen Verhaltens Gelb-Rot.
In Anbetracht einer desolaten ersten Halbzeit war die Höhe der Niederlage für die Gäste noch schmeichelhaft. Die Hanseaten kamen überhaupt nicht ins Spiel und ermöglichten den Römern bereits in den ersten 20 Minuten vier glasklare Einschussmöglichkeiten.

In dieser Phase durfte sich Werder bei Wiese bedanken, dass es nicht schon früher in Rückstand geriet. Nach dem Seitenwechsel stabilisierte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf kurzfristig, kam auch durch Diego in der 50.
Minute zur ersten Torchance, doch nach dem Gegentreffer war es mit diesem kurzen Zwischenhoch wieder vorbei.

Bremen wieder mit Verletzungspech

Wie schon vor dem Seitenwechsel, erwiesen sich die Gastgeber als zweikampfstärker und gedanklich schneller. Zusätzliches Pech für den Bundesliga-Dritten war, dass er ab der 32. Minute auf seinen Mannschaftskapitän Frank Baumann verzichten musste.

Der ehemalige Nationalspieler erlitt bei einem Zweikampf mit Cristian Ledesma einen Nasenbeinbruch und musste durch den Dänen Daniel Jensen ersetzt werden.

Eklatante Schwächen in der Abwehr

Hauptverantwortliche für die Niederlage waren jedoch die beiden Innenverteidiger Naldo und Per Mertesacker, die beide weit unter Form spielten und mehrfach gefährliche Situationen vor dem eigenen Tor heraufbeschworen.

Die einzig erfreuliche Nachricht für die Norddeutschen in dieser verkorksten Partie war, dass ihre rund 1500 mitgereisten Fans anders als befürchtet nicht mit den Anhängern von Lazio Rom aneinandergerieten. "Es gab zwischen den Vereinen gute Absprachen, die funktioniert haben", erklärte dazu Werder-Mediendirektor Tino Polster.

Der letzte Strohhalm 

Die wohl allerletzte Chance, noch in einem internationalen Wettbewerb zu überwintern, müssen die Bremer nun im letzten Vorrunden-Heimspiel gegen den spanischen Meister Real Madrid suchen.Durch den Anschluss-Treffer von Diego konnte Werder aber immerhin den direkten Vergleich mit Lazio noch ausgeglichen gestalten. Bremen gewann das Hinspiel mit 2:1.

Lediglich Keeper Wiese sowie phasenweise Mittelfeldspieler Tim Borowski präsentierten sich bei dem Gästen, die nun schon seit 18 Jahren auf einen Sieg in Italien warten, in Normalform. Neben dem zweifachen Torschützen Rocchi wusste beim Tabellen-15. der Serie A Abwehrspieler Guglielmo Standardo zu überzeugen.