Lehrgeld zahlen? Diesmal nicht!

Von dpa
schalke team fans
© Getty

Gelsenkirchen - Fehlstart verboten! Nach zwei erfolglosen Auftritten mit Auftaktschlappen und frühen Knockouts soll die Champions League für den FC Schalke 04 nicht wieder zu einem kurzen Vergnügen werden.

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Schon im ersten Spiel der schweren Gruppe B gegen den FC Valencia will der Revierclub nachweisen, dass er sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat und bei den Großen mithalten kann (Dienstag, 20.45 Uhr im SPOX-Live-Ticker und bei Premiere).

"Ich denke, wir haben hinzugelernt und sind konkurrenzfähig. Vor allem eines ist uns bei den letzten beiden Teilnahmen klar geworden: Wir brauchen einen guten Start", betonet Manager Andreas Müller.

Endstation Gruppenphase? 

Der Blick zurück verheißt wenig Gutes. Beim Debüt 2001 schieden die Schalker als Gruppenletzte sang- und klanglos aus, vier Jahre später verabschiedeten sie sich als Dritte in den UEFA-Cup. In beiden Fällen stand das Team nach Niederlagen gegen Panathinaikos Athen (0:2) und PSV Eindhoven (0:1) bereits nach der Auftaktpartie mit dem Rücken zur Wand.

Doch die gelungene Generalprobe beim FC Bayern München (1:1) macht Hoffnung, dass sich diese Missgeschicke nicht wiederholen. Nationalspieler Gerald Asamoah ist guter Dinge: "Wie wir in München gesehen haben, brauchen wir uns vor keinem Gegner zu verstecken. Das gilt auch für Valencia."

Slomka nur auf der Tribüne

Bei Mirko Slomka ist die Vorfreude auf die Reifeprüfung ebenfalls groß. Dabei muss er ausgerechnet in seinem ersten Champions-League-Duell als Chefcoach eine halbe Stunde vor Spielbeginn die Kabine verlassen und mit einem Platz auf der Tribüne Vorlieb nehmen.

Der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer sitzt eine Sperre ab, die er sich beim letzten internationalen Auftritt des Revierclubs am 28. September 2006 beim AS Nancy wegen Protestierens eingehandelt hatte. Mit der Strafe kann Slomka leben: "Ich habe volles Vertrauen in meine Trainerkollegen. Die können das genauso gut wie ich."

Sieg gegen Valencia Pflicht

Auch ohne direkte Einflussnahme von Slomka ist ein Sieg Pflicht. Schließlich streiten in der Gruppe B neben Schalke und Valencia auch der Gruppenfavorit FC Chelsea und der unbequeme Außenseiter Rosenborg Trondheim um den Einzug in die nächste Runde.

"Valencia ist die Mannschaft, mit der wir uns voraussichtlich um den zweiten Gruppenplatz streiten", glaubt Müller.

"Dem Druck und dem Chaos erlegen"

Der sechsmalige spanische Meister scheint derzeit verwundbar. Zwar gewann er in der heimischen Liga zuletzt gegen Real Valladolid 2:1, wurde aber wegen des anhaltend schlechten Spiels ausgepfiffen. Das Publikum forderte zudem den Rücktritt von Trainer Quique Sánchez Flores.

"Wir sind dem Druck und dem Chaos erlegen. Ich übernehme die volle Verantwortung, bin aber auch sicher, die Fehler korrigieren zu können", sagte der Coach voller Hoffnung auf eine Kehrtwende.

Die heimischen Medien sind weniger optimistisch. "Der Club durchlebt derzeit einen Albtraum", befand das Sportblatt "As". Davon will sich Slomka nicht beeinflussen lassen: "Valencia wird in der Champions League ein anderes Gesicht zeigen, da können wir uns sicher sein."

Rakitics Traum wird wahr

Einen Tag vor dem Duell zerschlugen sich seine Hoffnungen auf eine Rückkehr von Lewan Kobiaschwili. Wegen anhaltender Leistenprobleme fehlte der Mittelfeldspieler beim Abschlusstraining. Dagegen steht Zlatan Bajramovic wohl zur Verfügung.

Er hatte zuletzt über Nackenprobleme geklagt. Vor allem der 19 Jahre alte Shooting Star Ivan Rakitic, der nicht nur wegen seines Treffers in München für positive Schlagzeilen sorgte, sehnt die Partie herbei: "Das sind die Spiele, von denen man als kleiner Junge träumt."