Bayer Leverkusen - SC Freiburg 2:3: Tabellenführung! Sportclub gewinnt turbulente Partie

SID
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Der SC Freiburg ist Sensationstabellenführer nach dem fünften Bundesliga-Spieltag. Nach Rückstand gewannen die Breisgauer 3:2 (0:1) bei Bayer Leverkusen.

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Christian Streich setzte sein breitestes Grinsen auf und tätschelte Torwart Mark Flekken. Der Trainer des SC Freiburg konnte sich nach dem 3:2 (0:1) bei Bayer Leverkusen über den unerwarteten Sprung an die Tabellenspitze freuen. "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Sprechchöre hallten aus dem Freiburger Fanblock, Streich wusste gar nicht so recht wohin mit seinen Emotionen und herzte fast jeden seiner Spieler.

"Es gibt Schlimmeres, als Tabellenführer zu sein in der Bundesliga, ich habe schon schlechtere Nachrichten gehört. Es ist ein sensationeller Saisonstart. Uns freut es, dass wir so effektiv sind", sagte SC-Kapitän Christian Günter.

Im fünften Spiel gelang bereits der vierte Saisonsieg. In Leverkusen, das erst vergangene Woche in Mainz (3:0) den ersten Erfolg gefeiert hatte, kehrt hingegen nach der vierten Niederlage keine Ruhe ein. "Er hat unsere volle Rückendeckung und das Vertrauen", stärkte Geschäftsführer Simon Rolfes seinem Trainer Gerardo Seoane den Rücken: "Natürlich ist die Enttäuschung groß. Aber Mittwoch ist eine neuer Wettbewerb und ein neues Spiel. Wir müssen weiter konzentriert trainieren, um Sachen zu verbessern und das nächste Spiel dann zu gewinnen."

Kerem Demirbay (16.) erzielte mit seinem ersten Saisontor die Führung für Leverkusen. Nationalspieler Matthias Ginter (48.) glich kurz nach dem Seitenwechsel aus, Michael Gregoritsch (51.) drehte die Partie. Nachdem Torjäger Patrik Schick (65.) mit seinem ersten Saisontor ausgeglichen hatte, machte Ritsu Doan (72.) den SC-Sieg perfekt. Am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) startet Bayer mit alles andere als guten Vorzeichen beim FC Brügge in die Gruppenphase der Champions League.

Leverkusen nach der Pause gleich zweimal kalt erwischt

Seoane setzte zunächst etwas überraschend nicht auf Neuzugang Callum Hudson-Odoi, den Bayer am Dienstag vom FC Chelsea ausgeliehen hatte. Sein Debüt feierte der englische Nationalspieler erst in der 60. Minute. "Wir müssen immer weitermachen und uns wieder rankämpfen", sagte der Brite bei Sky.

Für den ersten Aufreger vor 26.853 Zuschauern in der BayArena sorgte die frühe Verletzung von Freiburgs Roland Sallai, der nach einem Zweikampf mit Nationalspieler Jonathan Tah nach minutenlanger Behandlung mit einer Trage vom Spielfeld gebracht werden musste. "Wir hoffen, dass es eine Augenprellung ist und nicht mehr. Der Doktor ist optimistisch, wir wissen es noch nicht abschließend", sagte Streich nach der Partie.

Sportlich brauchte die Partie einige Zeit, um Fahrt aufzunehmen. Doch die erste Offensivaktion nutzte Leverkusen direkt: Aus dem Gewühl heraus schaltete Demirbay am schnellsten und überwand Freiburgs Keeper Mark Flekken. Leverkusen, das wie schon in der Vorwoche in Mainz in einem 3-5-2-System agierte, wollte direkt nachlegen. Der bislang enttäuschende Schick traf Augenblicke nach der Führung das Außennetz (19.).

Danach wurde es sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen für wenige Minuten ruhig. Aufgrund eines medizinischen Einsatzes in der Nordkurve hatten beide Fanlager ihren Support kurzzeitig eingestellt. In der Folge war es wieder Schick, der gefährlich in den Freiburger Strafraum einlief. Seine Direktabnahme parierte Flekken stark (35.).

Kurz vor der Pause war Flekken gegen einen Flachschuss von Moussa Diaby zur Stelle. Bei der darauffolgenden Ecke hatte der Schlussmann bei einem abgefälschten Schuss des auffälligen Schick Glück.

Nach Wiederanpfiff wurden die Leverkusener eiskalt doppelt erwischt. Keineswegs geschockt spielte Leverkusen weiter nach vorne und wurde durch Schicks sehenswerten Kopfball belohnt. Doch dann schlug Doan auf der Gegenseite zu. Der Rest war Jubel auf Freiburger Seite.

Bayer 04 Leverkusen - SC Freiburg: Die Trainerstimmen

Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen): "Eine ärgerliche Niederlage für uns. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Im Umschaltspiel waren wir immer wieder gut, das ein oder andere Tor wäre möglich gewesen. Wir verlieren das Spiel, weil wir zwei bis drei Situationen nicht mit der Klarheit verteidigen wie in der ersten Halbzeit. Ich habe heute eine gute Leistung gesehen. Dieses Mal ohne Punkte, das ist enttäuschend."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Erst kam die Verletzung von Roland Sallai, das war ein bisschen ein Schock, dann kommt das Gegentor. Wir waren nicht ballsicher genug, kamen nicht in gut in die Räume. Dann helfen uns zwei Fehler von Leverkusen, dass wir durch zwei Standardtore in Führung gehen. Es war ein glücklicher Sieg, weil Leverkusen mehr Chancen hatte. Aktuell läuft es für uns ergebnistechnisch. Das kann ich sehr gut einordnen."

Bayer 04 Leverkusen - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah (60. Hudson-Odoi), Tapsoba - Andrich (79. Amiri) - Frimpong, Palacios (60. Azmoun), Demirbay (60. Aranguiz), Sinkgraven (78. Fosu-Mensah) - Diaby, Schick. - Trainer: Seoane

Freiburg: Flekken - Ginter, Lienhart, Gulde (46. Doan) - Sildillia, Keitel (46. Maximilian Eggestein), Höfler, Günter - Sallai (9. Jeong), Gregoritsch (80. Schlotterbeck), Grifo (79. Petersen). - Trainer: Streich

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Tore: 1:0 Demirbay (16.), 1:1 Ginter (48.), 1:2 Gregoritsch (51.), 2:2 Schick (65.), 2:3 Doan (72.)

Zuschauer: 26.853

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