FC Bayern München - RB Leipzig 1:3: FCB patzt gegen RBL - BVB kann am Sonntag vorbeiziehen

FC Bayern München, RB Leipzig
© Getty

Der FC Bayern München hat am 33. Spieltag der Bundesliga gepatzt und den Titel damit nicht mehr in der eigenen Hand. Trotz zwischenzeitlicher Führung verlor die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel mit 1:3 (1:0) gegen RB Leipzig und liegt bei einem mehr absolvierten Spiel nur einen Punkt vor Borussia Dortmund, das am Sonntag um 17.30 Uhr beim FC Augsburg zu Gast ist.

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  • Serge Gnabry brachte den FC Bayern in der 25. Minute in Führung, die Konrad Laimer in der 65. egalisierte. Pikant: Der Österreicher wechselt im Sommer nach München. Zwei Elfmetertore durch Christopher Nkunku (76.) und Dominik Szoboszlai (86.) entschieden das Spiel letztlich zugunsten Leipzigs. Verschuldetet hatten die Elfmeter Benjamin Pavard per Foul und Noussair Mazraoui per Handspiel.
  • Gnabry traf im vierten Bundesligaspiel hintereinander und steht jetzt bei 14 Saisontoren. In der Torschützenliste liegt er somit nur mehr zwei Treffer hinter Spitzenreiter Niclas Füllkrug von Werder Bremen.
  • Leipzig hat sich mit dem Sieg für die nächstjährige Champions-League-Saison qualifiziert.
  • Die Fans des FC Bayern kritisierten den von der DFL geplanten Einstieg eines Investors mit einer Choreographie. Hier geht es zur Meldung.

FC Bayern München - RB Leipzig: Die Analyse

Thomas Tuchel änderte seine Startelf gegenüber dem 6:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 auf einer Position: Sechser Leon Goretzka ersetzte Offensivspieler Leroy Sané. Nominell kehrte der FC Bayern damit zu einem defensiveren 4-2-3-1-System zurück, das sich tatsächlich jedoch äußerst variabel darstellte. Spielte Leipzig flach von hinten heraus, formierten sich die Münchner beispielsweise tief in der gegnerischen Hälfte in einer 4-1-3-2-Ausrichtung und pressten extrem hoch. Vor allem Müller forcierte das Pressing gestenreich.

Dieses Vorgehen bescherte dem FC Bayern viele frühe Ballgewinne, beispielsweise etwa eine Minute vor Serge Gnabrys Führungstor. Der Treffer stand aber auch noch aus einem anderen Grund exemplarisch: Wie so oft rückte auch bei dieser Szene der nominelle Linksverteidiger Joao Cancelo sehr weit nach vorne und bot Linksaußen Gnabry somit die Gelegenheit, in die Mitte zu ziehen. Wenn Cancelo nach vorne schob, bildete sich situativ eine Abwehr-Dreierkette.

Anders als in den vergangenen Spielen agierte diesmal nicht Gnabry als Mittelstürmer: Meist besetzte Müller das Zentrum, vereinzelt aber auch Jamal Musiala - oder gar niemand. Die Münchner dominierten mit dieser flexiblen Ausrichtung von Beginn an die Partie, erspielten sich aber - auch wegen des stärkeren Gegners - weniger Chancen als noch gegen Schalke. In Folge der dennoch verdienten Führung wurde Leipzig mutiger, es entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.

Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst relativ wenig, ehe der FC Bayern bei einer eigenen Ecke unverständlicherweise mit zu vielen Spielern zu hoch aufrückte. Leipzig konterte in Überzahl blitzschnell, Konrad Laimer vollendete zum Ausgleich. Tuchel reagierte sofort und brachte Ryan Gravenberch sowie Leroy Sané für Goretzka und Gnabry.

In einem Sturmlauf resultierte diese Maßnahme nicht, stattdessen geriet der FC Bayern per Foulelfmeter von Chistopher Nkunku in Rückstand - und verlor daraufhin völlig die Ordnung. Leipzig vergab weitere Chancen, ehe Dominik Szoboszlai diesmal per Handelfmeter zum 3:1 traf.

FC Bayern München - RB Leipzig: Die Stimmen zum Spiel

Thomas Tuchel (Trainer Bayern München): "Die ersten 30 Minuten waren okay von uns. In der zweiten Halbzeit sind wir ohne Not komplett schlampig geworden. Es waren einfach krasse technische Fehler. So erlaubst du, dass du das Spiel verlierst. Das haben wir heute komplett selbst aus der Hand gegeben, bei allem Respekt vor dem Gegner."

Marco Rose (Trainer RB Leipzig): "Es ist eine tolle Geschichte, hier in München unser Ziel zu fixieren und die Champions League zu erreichen. Der Konter zum Ausgleich war der Dosenöffner, ab da haben wir dran geglaubt, dass wir heute drei Punkte mitnehmen können."

FC Bayern München - RB Leipzig

FC Bayern: Sommer - Mazraoui (86. Mane), Pavard, de Ligt, Joao Cancelo (86. Upamecano) - Kimmich, Goretzka (69. Gravenberch) - Coman (77. Tel), Musiala, Gnabry (69. Sane) - Müller.

Leipzig: Blaswich - Simakan (46. Henrichs), Orban, Gvardiol (87. Klostermann), Halstenberg - Laimer, Haidara (69. Kampl) - Szoboszlai, Olmo (87. Diallo) - Silva (69. Forsberg), Nkunku.

FC Bayern München - RB Leipzig: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Gnabry (25.), 1:1 Laimer (65.), 1:2 Nkunku (76., Foulelfmeter), 1:3 Szoboszlai (86., Handelfmeter)

Der Star des Spiels: Christopher Nkunku (RB Leipzig)

Christopher Nkunku hatte an den ersten beiden Leipziger Treffern entscheidenden Anteil. Das 1:1 bereitete er vor. Dann holte er den Elfmeter heraus, den er selbst zum 2:1 verwandelte.

Der Flop des Spiels: Benjamin Pavard (FC Bayern München)

Eigentlich ein weiterer solider Auftritt von Benjamin Pavard als Innenverteidiger. Dann verschuldete er mit einem unnötigen Foul den Elfmeter, den Nkunku zum 1:2 verwandelte.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Deniz Aytekin hatte mit der fair geführten Partie keine Probleme. Zu Recht ahndete der Schiedsrichter das Einsteigen von Benjamin Pavard gegen Christopher Nkunku sowie das Handspiel von Noussair Mazraoui jeweils mit einem Strafstoß.