SC Freiburg - Hertha BSC 1:1: Berlin versetzt Streichs Königsklassen-Träumen einen Dämpfer

Von SID
SC Freiburg, Hertha BSC
© Getty

Der SC Freiburg lässt bei seiner Generalprobe für die anstehenden Duelle mit Bayern München ausgerechnet gegen Abstiegskandidat Hertha BSC mit einem 1:1 trotz Führung zwei wichtige Heimpunkte im Rennen um die Champions-League-Plätze liegen.

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Christian Streich ließ seinem Frust freien Lauf. Nach dem Dämpfer für die Königsklassen-Träume des SC Freiburg durch das 1:1 (0:0) gegen Abstiegskandidat Hertha BSC schlug der Coach der Breisgauer mit der flachen Hand auf das Plexiglasdach des vierten Offiziellen und verschwand sauer im Kabinengang.

Wenige Meter entfernt durften sich die Berliner von ihren Anhängern für den ersten Auswärtspunkt nach acht Pleiten in fremden Stadien hintereinander feiern lassen. Jessic Ngankam (77.) traf für die Hertha, die im Kampf um den Klassenerhalt nach Freiburgs Führungstor durch Vincenzo Grifo (52.) ein wichtiges Lebenszeichen sandte.

Maximilian Eggestein war nach dem Ausgleich unzufrieden. "Wenn man die Ergebnisse der anderen sieht, hätten zwei Punkte sehr gut getan", meinte der Mittelfeldspieler am Sky-Mikrofon.

Der SC, der in den nächsten beiden Begegnungen (Pokal und Liga) auf Bayern München trifft, hielt immerhin seine Serien am Leben: Die Freiburger sind seit sieben Partien ungeschlagen, zu Hause haben die Breisgauer seit zwölf Spielen nicht verloren.

Freiburg - Hertha: Grifo trifft per Freistoß

Von dem Punkteverlust gegen Hertha unverzagt stimmte sich der Anhang mit "Zieht den Bayern die Lederhosen aus"-Gesängen auf die Topspiele ein. Doch Freiburgs Keeper Mark Flekken wollte sich davon nicht blenden lassen: "Wenn Du oben mitspielen willst, musst du das Spiel nach Hause bringen", klagte der Keeper.

Die 34.700 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion sahen eine auf sechs Positionen veränderte Berliner Startformation im Vergleich zum zurückliegenden Spiel bei der TSG Hoffenheim (1:3). So lief Kevin-Prince Boateng erstmals seit dem ersten Spieltag wieder von Beginn an auf. Laut Trainer Sandro Schwarz sollte der Routinier der Mannschaft Halt geben.

Tatsächlich machten die Berliner in der Anfangsphase einen stabilen Eindruck, vor allem in den Zweikämpfen waren die Gäste sehr präsent. Die Hauptstädter ließen in der Defensive nichts anbrennen.

Auch nach 20 Minuten stand keine Chance für die Freiburger zu Buche. Die Gastgeber waren bei ihren Offensivaktionen ungewohnt ungenau. Erst in der 27. Minute sorgte Lucas Höler für ein wenig Gefahr vor dem Berliner Tor. Nach dieser Szene erhöhte der SC die Schlagzahl. Die beste Möglichkeit in dieser Phase vergab allerdings Dodi Lukebakio auf der Gegenseite per Kopf (32.).

Wenige Minuten nach Wiederbeginn brachte ein Standard die Freiburger in Führung. Der Freistoß bei Grifos 13. Saisontor war abgefälscht.

Kurz darauf hatte der durchgebrochene Lukebakio den Ausgleich auf dem Fuß, der Angreifer scheiterte aber an Flekken (56.). Nur drei Minuten später klärte SC-Stürmer Höler auf der eigenen Torlinie nach einem Kopfball von Lucas Tousart aus kurzer Distanz.

Nach 66 Minuten musste Boateng seinen Platz für Suat Serdar räumen. Danach entwickelte sich die Begegnung endgültig zum offenen Schlagabtausch. Hertha ging Risiko, Freiburg konterte. Chancen gab es auf beiden Seiten, der eingewechselte Ngankam traf nach einem Fehler des ebenfalls eingewechselten Jonathan Schmid.

SC Freiburg - Hertha BSC: Die Stimmen

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir lassen ein Gegentor zu, dass so nie passieren darf. Das nervt mich wahnsinnig. Wir lassen den Sieg liegen. Das Ergebnis ist scheiße, das kotzt mich an."

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Ich finde, dass wir eine sehr ordentliche Auswärtsleistung gebracht haben. Wir waren von Beginn an sofort da. Unser Auftritt stellt uns zufrieden, es war ein guter Schritt."

SC Freiburg - Hertha BSC: Die Daten zum Spiel

Freiburg: Flekken - Gulde, Ginter, Schmidt (58. Schmid) - Sildillia, Maximilian Eggestein, Höfler, Günter - Doan, Höler (85. Petersen), Grifo. - Trainer: Streich

Berlin: Christensen - Uremovic (76. Niederlechner), Kempf, Dardai - Kenny, Cigerci (67. Ngankam), Plattenhardt - Tousart, Kevin-Prince Boateng (67. Serdar) - Lukebakio, Kanga (87. Rogel). - Trainer: Schwarz

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Tore: 1:0 Grifo (52.), 1:1 Ngankam (77.)

Zuschauer: 34.700

Gelbe Karten: Gulde (2) - Ngankam (3)

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