SV Werder Bremen - Bayer Leverkusen 2:3: Nach Rückstand! Werkself gewinnt auch ohne Wirtz

SID
fuellkrug
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Auch ohne Florian Wirtz kommt Bayer Leverkusen den Europa-Pokal-Plätzen näher. Durch das 3:2 bei Werder Bremen kämpfte sich das Team von Trainer Xabi Alonso weiter nach oben. Niclas Füllkrug war auf der Gegenseite nach dem Spiel genervt.

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Xabi Alonso drehte in seinem schicken schwarzen Mantel ab, jubelte wild mit beiden Siegerfäusten und brüllte seine Erleichterung heraus. Am Ende war es noch einmal eng geworden, Alonso tigerte nervös an der Seitenlinie entlang - doch dann wurde der Trainer von Bayer Leverkusen mit dem Schlusspfiff erlöst. Auch ohne Jungstar Florian Wirtz setzt die Werkself ihre Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga fort und scheint bereit zu sein für Bayern München. Leverkusen gewann verdient mit 3:2 (1:1) bei Werder Bremen und ist in der Liga seit drei Spielen ungeschlagen.

"Es ist ein ganz glücklicher Sieg, er tut gut. Wir müssen die Bremer loben, sie haben es uns ganz schwer gemacht", sagte Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky bei DAZN und fügte mit Blick aufs Duell mit den Bayern an: "Wir können uns freuen auf eine ganz tolle Partie am Sonntag, es treffen zwei formstarke Team aufeinander."

Niclas Füllkrug zog sich die dicke Mütze tief ins Gesicht und redete dann Klartext. Immer wieder unnötige Fehler, vier der letzten fünf Bundesliga-Spiele verloren - das nervt den Stürmerstar von Werder Bremen gewaltig. Und deshalb schlug "Fülle" jetzt Alarm.

"Es kann nicht sein, dass wir ein gutes Spiel machen und jeder selbstbewusst auf dem Platz stehen könnte - und wir dann aber diese Dinger drin haben", sagte Füllkrug: "Das versaut uns dann leider echt ordentliche Leistungen. Das hätte ein Spiel sein können, das uns ordentlich Schwung gibt." Doch stattdessen steckt Werder im Niemandsland der Tabelle fest.

"Man kann keinem Spieler bei uns vorwerfen, dass er nicht will oder alles gibt", sagte Füllkrug und ließ das große Aber folgen. "Wir müssen schon aufpassen und ganz, ganz hart an uns arbeiten", sagte der 30-Jährige. Denn nach "24 Spielen ist da leider eine gewisse Konstanz in den individuellen Fehlern und diesen Schläfrigkeiten zu erkennen, die irgendwie immer wieder auftauchen - in beide Richtungen." Und Marvin Ducksch meinte: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber die Leverkusener waren viel cleverer als wir. Wir schlagen uns zu häufig selbst."

Werder Bremen schnuppert am Remis

Mitchel Bakker (34.), Jeremie Frimpong (56.) und Adam Hlozek (83.) trafen für Leverkusen und drehten so die Partie, für Werder waren die Tore von Marvin Ducksch (34.) und Niclas Füllkrug (86., Handelfmeter) am Ende zu wenig.

"Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, das wir nicht verlieren müssen", sagte Ducksch: "Hinten machen wir viel zu viele Fehler, die clevere Mannschaft hat gewonnen."

Die Werkself verkürzte den Abstand auf einen Europa-Pokal-Platz damit auf sechs Punkte, unter Alonso kletterte Bayer vom vorletzten Tabellenplatz kontinuierlich nach oben. Nun empfängt Alonso seinen Ex-Klub München, Werder verharrt trotz der Pleite als Elfter im gesicherten Mittelfeld.

Drei Tage nach Leverkusens 2:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Ferencvaros Budapest schonte Alonso Wirtz, der zuletzt nach langer Verletzungspause wieder regelmäßig gespielt hatte.

Werders Führung durch Ducksch war etwas schmeichelhaft, Bakker glich humorlos mit einem Schuss unter die Latte aus. Leverkusen gelang es nur selten, die eigentlich überlegene fußballerische Klasse konsequent auszuspielen. Doch manchmal blitzte das Können der Gäste dann doch auf, Frimpong hatte bei seinem Treffer aber auch Glück. Bremens Niklas Stark fälschte den Schuss des Niederländers noch unhaltbar ab.

Werder kämpfte, biss - und setzte immer wieder auch schmerzhafte Akzente. Einen Schuss von Nationalspieler Füllkrug konnte Hradecky im Bayer-Tor gerade noch parieren. Nach Hlozeks Treffer verkürzte Füllkrug umgehend, Werder kämpfte vehement um den Ausgleich.

Werder Bremen - Bayer Leverkusen: Die Stimmen

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Es war mindestens ausgeglichen, in vielen Phasen waren wir sogar eine Nasenlänge vorne. Es gab genug Möglichkeiten, mehr als zwei Tore zu schießen. Am Ende hat die Effektivität im Strafraum aber den Unterschied gemacht."

Xabi Alonso (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir sind glücklich, wir sind zufrieden mit dem Ergebnis. Es war nicht unsere spektakulärste Leistung, aber wir waren effektiv."

Werder Bremen - Bayer Leverkusen: Die Daten zum Spiel

Bremen: Pavlenka - Pieper, Veljkovic, Stark - Gruev (77. Dinkci) - Weiser, Jung (84. Buchanan) - Schmidt, Stage (69. Philipp) - Füllkrug, Ducksch. - Trainer: Werner

Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah, Hincapie - Frimpong (62. Tapsoba), Palacios, Andrich, Bakker - Diaby (74. Amiri), Hlozek (88. Azmoun), Adli (88. Sinkgraven). - Trainer: Alonso

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Tore: 1:0 Ducksch (30.), 1:1 Bakker (34.), 1:2 Frimpong (56.), 1:3 Hlozek (83.), 2:3 Füllkrug (86., Handelfmeter)

Zuschauer: 41.000